Zur Frage des Wartens gibt es meines Erachtens zwei gegensätzliche Positionen: Die einen sehen Ungeduld als Kavaliersdelikt an und betrachten – ähnlich wie Saul im Alten Testament – voreiliges Handeln gegen Gottes Gebote als legitim angesichts der Not der Situation. Andere entwickeln eine christlich verbrämte Theologie der Passivität (lasst uns ins Gebet gehen und lebenslang abwarten).
Die Erzählung von Zacharias und Elisabeth lehrt uns: a) das gerechte Leben vor Gott – auch bei lebenslangem Warten, b) die Warnung vor dem Unglauben, wenn Gott unvermittelt eingreift und c) die ewig andauernde Freude darüber, dass Gott zu seinen Verheissungen steht und sein Volk besucht hat.
In meinem 7. Aidlinger Jahr sprach ich in der Bibelstunde über den Einstieg des ersten Berichts des Historikers Lukas (Lukas 1,5-25; 57-66; 40 Minuten).