Im Austausch mit Jonathan Malisi wurde mir ein verborgener Grund für die Unverbindlichkeit der neuen Generationen bewusst. Vaterlose Generationen mussten sich einigeln um zu überleben – und nehmen diese Gewohnheit in ihr Leben als Christ mit.
Manche Kinder, die solche Grunderschütterungen durchlebt haben, mussten sich in der Folge einen „emotionalen Panzer“ zulegen: Um ihr emotionales Überleben zu sichern, verschlossen sie sich gegenüber ihren Nächsten. Innerlich fest entschlossen, eine solche Situation kein zweites Mal zuzulassen, riegeln sie sich innerlich gegen emotionale Zugriffe ab.
Dies äußerte sich in einer Kehrseite: Im Endergebnis wurden sie, emotional unterversorgt, zu einer Art „Selbstversorger“: Kein Mensch, insbesondere keine männliche Person, kümmerte sich je ernsthaft um ihre inneren Kämpfe. Die Väter waren nicht präsent – ihre Abwesenheit hinterlässt eine Lücke über mögliche Verhaltensweisen in vielen Situationen des Alltags, in Versagen ebenso wie in Freude.
Eine Prüfung geschafft? Mann war mit seiner Freude allein. Abends auf die Mutter gewartet, die sich von der Arbeit verspätete? Mann war mit seiner Sehnsucht allein. Eine Auseinandersetzung gehabt in der Clique? Es gab keinen Vater, dem Mann dies abends hätte anvertrauen können.
Wie kann ein Leben (zurück) in die Gemeinschaft aus biblischer Weltsicht aussehen? Dem gehe ich im Artikel auf Josiablog nach. Im Rahmen meiner Vorträge in Aidlingen habe ich meine Beobachtungen mündlich erläutert (26 Minuten).