Input: Die ersten Prinzipien der Logotherapie Frankls

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Es ist hilfreich die Grundannahmen (Denk-/Verstehensvoraussetzungen) einer therapeutischen Richtung zu erkennen. Claudia Reitinger fasst für die Frankl’sche Logotherapie zusammen (in The Wiley World Handbook of Existential Therapy, S. 325)a:

  1. Der Mensch besitzt drei verschiedene, nicht-reduzierbare ontologische Dimensionen: Die somatische, die psychische und die noetische Dimension, wobei die letztere die spezifisch menschliche Dimension ist.
  2. Aufgrund der noetischen Dimension ist der Mensch eine Person. Als Personen sind die Menschen nicht biologisch und/oder psychologisch determiniert, sondern können frei und verantwortlich handeln.
  3. Als Personen verfügen sie über die grundlegenden menschlichen Fähigkeiten der Selbstdistanzierung und der Selbsttranszendenz.
  4. Als Personen ist ihre Motivation der Wille zum Sinn.
  5. Sinn kann durch die Verwirklichung von Werten realisiert werden.
  6. Werte und Sinn sind in der Welt objektiv gegeben.
  7. Es gibt nur eine einzige sinnvolle Antwort auf jede Situation.
  8. Bei der Verwirklichung von Sinn handelt der Mensch frei und verantwortungsbewusst.
  9. Der Mensch ist in der Lage, die sinnvolle Antwort auf eine Situation mit Hilfe seines Gewissens zu finden.
  10. Was für einen Menschen sinnvoll ist, hat eine (bewusste oder unbewusste) Verbindung zu Gott, denn der subjektive Sinn ist in dem allumfassenden Übersinn enthalten.
  11. Der Mensch ist bewusst oder unbewusst mit Gott verbunden.

Mehr in Claudia Reitinger “Zur Anthropologie von Logotherapie und Existenzanalyse: Viktor Frankl und Alfried Längle im philosophischen Vergleich”

Siehe auch 8 Dimensionen in der Therapie