Rezension: Das Evangelium in einer Alltagssituation nahegebracht – ein Kinderbuch

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Das Kinderbuch “Emil und das geheime Bild” ist Teil des Startprogramms des Verlags Verbum Medien. Ich habe es Probe gelesen und meinen Eindruck an einigen Fragen reflektiert.

Gibt es eine Schlüsselbotschaft? Ja, sie wird bereits in der Widmung vorgestellt. “Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.” (Sprüche 28,13)

Wie verläuft der Plot? Emil ist in der Mittagspause. Er zeichnet verbotenerweise ein Bild an die Wand, kann es nicht mehr ausradieren. Deshalb stapelt er alle seine Spielsachen davor, damit es nicht mehr gesehen wird. Wird das gutgehen? (Nein.)

Welches sind die Hauptpersonen? Es geht um Emil und seine Mutter. Während Emil seiner Mutter Rechenschaft abliefert, sind beide gleichzeitig Kinder vor dem Dreieinigen Gott. Er ist hintergründig die Hauptfigur.

Wie ist das Verhältnis zwischen Bild und Wort? Die begrenzte Zone (Kinderzimmer; Mittagspause) lässt alte und junge Leser unmittelbar an den Ort des Geschehens gehen. Die Erläuterungen sind eher umfangreich. In den Dialog sind dichte Hintergrundinformationen eingebunden.

Wie wirkt die Bebilderung auf mich? Sehr gegenständlich. Ich kenne mich in der digitalen Gestaltung von Grafiken zu wenig aus. Ich bin mir bewusst, dass ich aus einer anderen Generation stamme und eher fotografische oder stärker stilisierte Bilder bevorzuge.

Werden es Kinder zur Hand nehmen? Diese Frage kann ich nicht abschliessend beantworten, weil ich das Buch noch nicht in der Hand gehabt bzw. in einem Kinderzimmer ausgelegt habe. Ich wage zu behaupten: Es kommt auf eine gute Einführung durch den Erzähler an. Weil es ein häufiges Motiv im Leben eines Kindes abbildet – Ungehorsam, Verstecken, Wahrheitsmoment, Versöhnung, Lernfeld – gehe ich davon aus, dass ein Kind nach diesem Buch greifen wird oder aber auch Widerstand entwickeln könnte.
(Als ich den Plot testweise meinen Söhnen erzählte, war die spontane Reaktion Lachen. Das zeigt mir an, dass die Situation genügend alltagsnah angelegt ist.)

Was hat mich überrascht? Die unverhüllt starke und direkt in den Text eingebaute Darstellung des Evangeliums. Am Schluss gibt es eine Seite, die dem Vorleser gewidmet ist und ihm das Evangelium ebenfalls erklärt. Das heisst, es darf und soll auch in erwachsene Hände geraten, die mit der Botschaft nicht viel anfangen können.

Wer ist die Autorin? Betsy Childs Howard (Blog; Twitter) hat Englisch und später Theologie studiert, ist selber Mutter, Gattin eines Gemeindegründers ist Manhattan NY und Editorin bei TGC.

Hier erzähle ich ausführlich, wie ich mit Kindern Kinderbücher lese (24 Minuten).