Input: Geistlicher Triumphalismus und Selbstbezogenheit auf Kosten anderer

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In seiner ausgezeichneten Studie zu den Paulusbriefen fasst der Paulusexperte Douglas Moo das hintergründige Thema des 1. Korintherbriefes so zusammen:

Die Korinther machten sich einer “überrealisierten Eschatologie” schuldig. Indem sie ihren gegenwärtigen geistlichen Status auf Kosten der noch bevorstehenden Verwandlung zu stark betonten, machten sie sich des Triumphalismus schuldig. … ie Probleme der korinthischen Gemeinde ergeben sich im weitesten Sinne des Wortes aus ihrem Umfeld. Wie in unserer Zeit ließen sich die Christen in Korinth in ihrer Sichtweise von ihrer Kultur beeinflussen. … (Er adressiert) das Versäumnis anzuerkennen, dass “die Bekehrung zur neuen Loyalität zu Christus einen vollständigen Bruch mit den alten Sitten und Mustern sozialer Beziehungen und mit jeglichem selbstsüchtigen Gebaren bedeutet”. (113)

Das zugrunde liegende Thema ist die Selbstbezogenheit auf Kosten der anderen. Die Korinther aßen Götzenkost, ohne sich um die Auswirkungen auf andere Gläubige zu kümmern; einige der Frauen “befreiten sich” im Gottesdienst auf Kosten ihrer Männer; einige aßen ihre eigenen Mahlzeiten, während andere keine hatten; und nun stellen wir fest, dass die Korinther sich auf Gaben konzentrierten, die sie selbst erhöhten, statt auf solche, die die Gemeinschaft aufbauten. (145)