Zitat der Woche: Achtsamkeit – für wen oder für was?

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Die Achtsamkeitswelle brach über unsere Länder herein. Hier werden zurecht einige Anfragen gestellt:

Es wird, wenn man das konsequent betreibt, zwar ein „guter Zustand“ des relativen Gleichmuts und vielleicht auch der inneren Gelassenheit erreicht, aber die entscheidende Frage, wofür – also für wen oder für was – man diese nun frei werdenden Ressourcen und die wachsende innere Souveränität gegenüber Innen- und Außenzuständen sinnvoll einsetzen und nutzen kann, wird außer Acht gelassen. (52)

Achtsamkeit ohne Selbsttranszendenz bedeutet ja einfach Aufmerksamkeit bündeln – aber Aufmerksamkeit sagt noch gar nichts über die Qualität und innere Haltung, mit der man der Welt dann aufmerksam begegnet. Aufmerksamkeit kann ja auch negativ sein. Aber Wohlwollen oder einfach eine positive Zugeneigtheit ist viel umfassender. (56)

Bloße Selbstdistanzierung um ihrer selbst willen, die kein selbsttranszendentes Wofür meint, kann daher im Grunde ebenso egozentrisch sein, nur halt unter umgekehrtem Vorzeichen und unter Einsetzung anderer Mittel. (57)

Alexander Batthyany. Elisabeth Lukas. Logotherapie und Existenzanalyse heute (2020)