Zitat der Woche: Die Position von Kontinuisten und Cessationisten karikiert

Passendes Buch:

Hier klicken

Ich wünsche mir die Weite, zwei Sichtweisen und Standpunkte überzeugend und fair darstellen zu können. Donald A. Carson gelingt dies in der Karikierung von Kontinuisten und Cessationisten:

Nach dem Urteil der Charismatiker sind Nicht-Charismatiker in der Regel plumpe Traditionalisten, die nicht wirklich an die Bibel glauben und nicht wirklich nach dem Herrn hungern. Sie haben Angst vor tiefer geistlicher Erfahrung, sind zu stolz, um sich Gott von ganzem Herzen hinzugeben, sind mehr auf Rituale als auf die Realität bedacht und mehr in die propositionale Wahrheit verliebt als in die leibhaftige Wahrheit. Sie sind besser darin, theologische Wälzer zu schreiben als zu evangelisieren; sie sind pessimistisch in ihrer Einstellung, defensiv in ihrer Haltung, stumpf im Gottesdienst und ohne die Kraft des Geistes in ihrer persönlichen Erfahrung.

Die Nicht-Charismatiker selbst neigen natürlich dazu, die Dinge ein wenig anders zu sehen. Die Charismatiker seien der modernen Liebe zur “Erfahrung” erlegen, sogar auf Kosten der Wahrheit, meinen sie. Charismatiker gelten als zutiefst unbiblisch, besonders wenn sie ihre Zungenrede zu einem theologischen und geistlichen Schibboleth erheben. Wenn sie im Wachstum begriffen sind, ist ein nicht geringer Teil ihrer Stärke auf ihren rohen Triumphalismus, ihren populistischen Elitismus, ihr Versprechen von Kurzschlüssen zu Heiligkeit und Macht zurückzuführen. Sie sind besser darin, Gemeinden zu spalten und Schafe zu stehlen, als zu evangelisieren, sie sind besser darin, andere Gläubige geistlich zu übertrumpfen, als treu und demütig zu dienen. Sie haben eine imperialistische Sichtweise (nur sie haben das “volle Evangelium”), eine ruppige Haltung, eine unkontrollierte Anbetung und kein wirkliches Verständnis der Bibel, das über das bloße Nachprüfen von Texten hinausgeht.

D. A. Carson. Showing the Spirit. A Theological Exposition of 1 Corinthians 12-14. S. 12