Debatte: Das Recht auf Leben

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Die TGC-Plattform hat ein interessantes Format eingeführt: Die Good Faith Debates. Diese umfasst jeweils rund 10-minütiges Plädoyer zweier Vertreter mit unterschiedlichen Perspektiven, gefolgt von einer Diskussion mit einem Moderator. Nr. 3 dieser Serie widmet sich der Pro Life Debatte.

Karen Swallow Prior zeigt verschiedene Gründe auf, die jedoch nicht christlicher Weltanschauung entspringen:

(1) Einige Politiker unterstützen zum Beispiel Gesetze gegen Abtreibung, um Stimmen zu gewinnen und im Amt zu bleiben. Manchmal ist das sogar die einzige Art und Weise, in der sie wirklich gegen Abtreibung zu sein scheinen, wie sich in ihrem wirklichen Leben zeigt. Sie entscheiden sich für die Abtreibung von Frauen, die sie geschwängert haben, oder zwingen sie sogar dazu.
(2) Man kann auch gegen Abtreibung sein, weil man der Meinung ist, dass Frauen, die sich für Sex entscheiden, die Konsequenzen für ihre Entscheidung tragen oder sogar für ihre sexuelle Aktivität bestraft werden sollten. Dies ist meines Erachtens die implizite Ansicht derjenigen, die Ausnahmen von der Abtreibung in Fällen von Vergewaltigung, Inzest oder anderen Arten von Übergriffen fordern.
(3) Genauso wollen einige Männer, die ich kenne, ihre Hunde nicht kastrieren lassen, weil sie dies in solchen Fällen als eine Art Hindernis für die raue männliche Sexualität ansehen. Und sie empfinden es als persönliche Beleidigung, wie sie es auch bei Abtreibungen tun würden.
(4) Und man kann auch gegen Abtreibung sein, so wie einige politische Diktatoren im Laufe der Geschichte gegen Abtreibung für bestimmte Klassen und Gruppen von Menschen waren

Was sind die tragenden Argumente aus christlicher Weltsicht?

Zu den Grundsätzen, die uns zwingen, die Abtreibung abzulehnen, gehört das auf der Biologie, nicht einmal auf der Religion oder der Theologie beruhende Grundverständnis, dass ein neues menschliches Leben entsteht, wenn sich Ei- und Samenzelle vereinigen. Der zweite Leitsatz ist die Überzeugung, dass alle Menschen als Ebenbild Gottes geschaffen sind. Dies ist für uns Christen von grundlegender Bedeutung und prägt unsere Ansichten zur Abtreibung. Und der dritte Grundsatz für Christen, die für das Leben sind, ist das weitergehende Verständnis, das sich durch die gesamte Heilige Schrift zieht, dass jedes menschliche Leben von Gott geschaffen und von ihm im Mutterleib zusammengefügt wurde und dass jeder Mensch von ihm geliebt wird. Und ein vierter Grundsatz ist, dass das höchste Ziel des menschlichen Rechts darin besteht, das menschliche Leben zu schützen.

Scott Klusendorf weist in seinem Beitrag auf eine problematische Erweiterung des Rechts auf Leben hin:

Man sagt uns zum Beispiel, dass wir, um wirklich für das Leben zu sein, von “pro life” zu “whole life” wechseln müssen. Wie eine Lebensrechtlerin sagte, ist es besorgniserregend, dass wir uns mehr um das ungeborene Leben kümmern, aber nicht in gleichem Maße um Völkermord, Flüchtlinge, Einwanderer und Menschenhandel kümmern. Wir müssen uns, wie sie es ausdrückte, für diese Themen genauso leidenschaftlich einsetzen wie für das Leben im Mutterleib.