Anlässlich meiner diesjährigen Vorlesungen zu neun Paulusbriefen durfte ich in der Ev. Kirche in Aidlingen über den Philemon-Brief predigen.
In vier Minuten gebe ich hier einen Überblick über die diesjährigen Vorträge zu Paulus, zum Lesen als von Gott geschenktes Mittel zur Ausweitung unseres Denk- und Handlungsspielraums, der verlorenen Tugend des Verdauens sowie einer Einführung in Leben, Weltanschauung und Hauptwerk von J. R. R. Tolkien.
Mitschnitt der Predigt (41 Minuten)
Minutenspiegel
Bis 2:00 Eingangs stellte ich die gesamte Woche unter das Wort aus Paulus in 1. Thessalonicher 2,13, dass nämlich das von Paulus gepredigte Evangelium Gottes Wort war, das in den Zuhörern wirksam wurde. Er ist zuerst wirksam durch seine Ansprache. Wer durch den Heiligen Geist wiedergeboren wurde, bekommt erst ein geistliches Gehör.
Bis 8:00 Das Lesen des Bibeltextes ist ein wesentlicher Bestandteil der Predigt. Gott spricht durch sein Wort. Es lohnt sich, den Text mehrmals zu hören und zu lesen. Ursprünglich wurde er den Gemeinden ja vorgelesen.
Bis 17:00 Zusammenfassung des Briefes sowie inhaltliche Einbettung. Der sich in Halbgefangenschaft in Rom befindliche über 50-jährige alte Paulus schreibt seinen persönlichsten Brief an einen römischen Gutsbesitzer mit einer Gemeinde in der Aula seines Gutshofes in der Nähe von Kolossä. In der Hoffnung, durch die Gebete der Gemeinde bald wieder freizukommen und die Gemeinde zu besuchen, schickt er ihm dessen Sklaven, der wahrscheinlich entlaufen war und in der Schuld von Philemon stand, zurück. Onesimus ist in Rom durch die Verkündigung von Paulus zum Glauben gekommen. Er wurde von ihm für das weitere Leben und den Dienst zugerüstet. Im damaligen römischen Reich befinden sich übrigens Sklaven in Millionenstärke in ganz unterschiedlichem Status. Ganz unten in der Hierarchie standen die Sklaven, die in den Minen arbeiteten; am anderen Ende befanden sich die hoch geschätzten und gelehrten Haussklaven, für die enorme Summen gezahlt wurden.
Bis 35:00 Geistliche Gemeinschaft entsteht durch Elternschaft und geistliche Bruderschaft
- Geistliche Elternschaft
… erleidet Schwangerschaft und Geburtswehen
… rüstet für das Leben in der Nachfolge von Christus aus
… leistet in entscheidenden Momenten lebenspraktische Hilfe
… hält die Zöglinge nicht bei sich, sondern platziert sie zukunftsorientiert.
2. Geistliche Bruderschaft
… anerkennt und lobt geistliches Wachstum
… lässt den Freiraum in Christus (ohne mit dem Anliegen hinter dem Berg zu halten)
… sieht den anderen in der Gemeinschaft der Kirche
… mutet dem anderen (noch) mehr zu
Bis 41:00 Vier Anwendungen
- Keine geistliche Eltern- und Bruderschaft ohne Wiedergeburt.
- Keine geistliche Eltern- und Bruderschaft ohne Ortsgemeinde.
- Danke deinen geistlichen Eltern. (Wenn du dich an keine erinnern kannst: Es gibt ganz sicher Menschen, die Gott benützt hat, damit du heute hier sitzt.)
- Entwickle ein Anliegen für geistliches Wachstum statt für blosse Selbstoptimierung.