Die beiden Bibelseminare zu Philipper 3,5-9 (hier und hier) sprechen in unser Leben und unsere Zeit. David Jany umreisst die radikale Verschiebung der Prioritäten durch die Wiedergeburt bei Paulus.
Hier sind einige Schlüsselaussagen:
- Man kann sich – wie Paulus – mit grosser Überzeugung für das Falsche einsetzen. Man kann sich auch für das Richtige so einsetzen, dass es zerstörerisch wird.
- Vielleicht denkst du: Wenn es doch um menschliche Leistung geht, bin ich vorne dabei. Doch: Glauben ist für die, welche es anders nicht hinkriegen.
- Paulus beschreibt in einem achtfachen Stakkato die ausgezeichnete Ausgangslage seines Lebens: Eindrücklicher Start, Nationalität, Abstammung, Erziehung, Standard/Lebensstil, Ernsthaftigkeit, Moral. Wenn es um menschliche Leistung geht, bemerken wir grosse Unterschiede. Viele starten schon in ihrer Familie mit grossen Defiziten.
- Die zeitgenössische Psychologie beliefert uns mit möglichen «Zutaten» für die Anforderung es im Leben geschafft zu haben: Gesunde Bindung, Grundvertrauen, Selbstkonzept, Ablösung von den Eltern, sich in der Geschlechtlichkeit annehmen, stabile Partnerschaft, finanzielle Unabhängigkeit. Die Realität ist jedoch: Da gehen überall Dinge schief! Man darf an solchen Aufgaben scheitern. Das zählt alles in Gottes Augen nichts.
- Was früher als Gewinn abgebucht wurde, ist aus heutiger Perspektive Verlust; umgekehrt wird Verlust zum Gewinn.
- Die nicht zu toppende neue Grösse lautet: Jesus erkennen. Das ist viel mehr als das Motto «Jesus gehört jetzt auch noch zu meinem Leben – neben den vielen anderen Dingen.»
- Nur wenn Jesus der einzige Wert ist, wird mein Leben krisenfest; wenn z. B. der Wohlstand weg ist oder die Gemeinde mich nicht mehr braucht.
An-Fragen
- Wie stehe ich im Leben? Wann hat man es in meiner Wahrnehmung «geschafft»?
- Warum glaube ich an Jesus? Etwa weil ich denke, dass ich es geschafft habe?
- Wie verändert mich das «aber» der Wiedergeburt? Was hat mir im Rückblick früher viel bedeutet?
- Worauf stütze ich mich? Auf wen sehe ich herab, weil der andere nicht darüber verfügt?
- Wo stehe ich in Versuchung, trotzdem wieder auf menschliche Vor-Leistung zu vertrauen?