E21-Konferenz: Gottes ungewöhnliche Familie, der Sohn mit offenen Armen, der Geist verändert Herzen

Das war vielleicht eine berührende Predigt! Mir liefen die Tränen herunter. Nicht dass ich dies zum Prüfstein für eine gute Predigt machen würde – doch die herrliche Wahrheit de Evangeliums erfasste mich wieder mit voller Wucht. Mein geistlicher Bruder Rudi Tissen legte die trinitarische Predigt von Petrus anlässlich des offiziellen Übergangs des Evangeliums zu den Heiden aus (Apg 10,34-48). Hier zum Anhören empfohlen (ab Minute 49).

Hinführung

  • Ausgehend vom Mauerfall in Berlin 1989: Glaubst du, dass Gott heute noch Mauern einreissen kann?
  • Gott brachte eine Mauer zu Fall, die man nie gedacht hätte. Es handelte sich um einen heilsgeschichtlichen Wendepunkt.
  • Lukas verwendet für die Nacherzählung fast zwei Kapitel (wiederholt). Mitten darin findet sich die Predigt von Petrus.
  • Der dreieinige Gott steht im Mittelpunkt der Predigt. Warum der trinitarische Einschlag? Weil das Geschehen so ungewöhnlich ist. Heiden werden zum Volk Gottes hinzugefügt.
  • Der Sohn wird gepredigt, der Heilige Geist verändert Herzen und Gott holt sich eine höchst ungewöhnliche Familie.
  1. Gott mit weitem Herzen
  • Gott hatte eine Botschaft für seinen Diener, die sich langsam immer mehr Platz machen musste.
  • V. 33 “alle (waren) vor Gott zugegen”: Was zu diesem Zeitpunkt wohl im Kopf von Petrus war? Was passierte da gerade?
  • Petrus erlebt selbst eine echte Veränderung, weg von menschlichen Vorurteilen hin zu Gottes Weite. Er ist ohne Präferenzen. Es gibt bei Ihm nicht den kleinsten diskriminierenden Impuls aufgrund des äusseren Erscheinungsbildes. Das Äussere machen den Menschen weder angenehmer oder schlechter.
  • Wir haben in unseren Herzen das hässliche Potenzial zu ausgrenzenden Vorurteilen.
  • Diese Abneigung kann unseren Wunsch übersteigen, dass solche Menschen Jesus kennenlernen. Petrus realisierte: “Setz meiner Gnade keine Grenzen, wo ich keine gesetzt habe!”
  • V. 35 legitimiert keinen Heilsuniversalismus, sondern: Gott rettet Menschen unabhängig von dessen Hintergrund und Herkunft
  • Befreiende Gnade ist unterwegs. Diese Heiden erleben diese Gnade. Sie waren beim heiligen Gott Israels willkommen.

2. Christus mit weiten Armen

  • Kennst du die Christus-Statue in Rio de Janeiro? Sie vermittelt zwei Aspekte von Christus: Er ist erhaben und hat weit geöffnete Arme.
  • Petrus zeigt zuerst den begrenzten Beginn und dann die unbegrenzte Weite des Evangeliums. Dabei bezieht er sich inhaltlich auf Ps 107,36 (Wort der Rettung für die Söhne Israels) sowie Jes 52 (Messias als Friedensbringer).
  • Dieser Friede bleibt jedoch nicht auf Israel begrenzt, nicht wie die Pax Romana. Petrus beschreibt die universelle Bedeutung (“alle”/”jeder”) von Jesus: In seinem Herrschaftsanspruch, seiner richterlichen Autorität
  • Jede einzelne Erklärung für Jesus ist eine Kriegserklärung an die säkularen Dogmen. Es gibt jemanden, an dessen Gerichtssaal wir alle nicht vorbeikommen. Er ist ebenfalls ein König voller Mitgefühl für alle (“wohl tat und alle heilte”).
  • Fühlst du dich zu unrein? Dann bist du ein richtig guter Fall für Jesus. Petrus schien in diesem Moment zu merken: Jesus hat mit mir trotz meines riesigen Versagens gegessen und getrunken.
  • Welche richtig engen Räume darf Jesus in meinem Leben aufbrechen?

3. Gottes Geist auf weit Entfernten

  • Auch die weit Entfernten sollen Teil meines Tempels werden. Gottes Geist erfüllte nicht nur das Haus eines Heiden, sondern die Heiden selbst.
  • Lukas beschreibt den Geist als Gabe – in Anlehnung an die römische Gepflogenheit, dem Gast Wertschätzung mit einem Geschenk auszudrücken.
  • Am Schluss baten sie Petrus, einige Tage zu bleiben – Heiden und Judenchristen vereinigt an einem Tisch! Wer hätte das gedacht!

Anwendungen

  • Ist es für dich immer noch ein unverständliches Wunder, mit Hunderten/Tausenden Jesus anzubeten?
  • Wer liegt jetzt gerade in deinem Tuch wie bei Petrus? Wen hältst du für unerreichbar? Wen hast du aus Verzweiflung und Frust abgeschrieben?