Daniel Knoll legte am Sonntag in der Arche Hamburg mit einer Auslegung von Römer 3,21-26 nach. Ich ordne diese Predigt als Basis zum wiederholten Anhören ein. Ich wünsche mir, dass sie weite Verbreitung findet.
“Hier nun ist der Höhepunkt des Römerbriefes, ja der ganzen Bibel.” (Martin Luther)
Es handelt sich um eine Art von Aussichtsturm, von dem wir aus Sicht auf Gott und sein Evangelium bekommen. Das Ziel besteht darin die Botschaft des Evangeliums etwas mehr wertschätzen.
Drei häufige zeitgenössische Reaktionen auf das Evangelium
- Postmoderne: Warum hat Gott ein Problem mit meinem Leben? Jeder kann so leben, wie er will. (Gott ist so unbedeutend…)
- Traditionell christlich: So mit Jesus zu leben scheint mir etwas übertrieben zu sein. Ich glaube auch an Gott. (Gott ist so lieb …)
- Muslime: Eigentlich habe ich das Gefühl, dass wir vieles ähnlich sehen über die Allmacht Gottes. Warum braucht aber euer Gott ein Kreuz? Könnte er nicht einfach so vergeben? (Gott ist so mächtig, dass er kein Kreuz braucht.)
Frage: Warum brauchen wir eigentlich das Kreuz?
- Weil Gott so grossartig ist
- Es ist Sünde Ihn nicht wertzuschätzen. Wie Paulus bereits in Röm 1,21+25 ausführte: Sie verherrlichten ihn nicht als Gott; stattdessen verehrten Geschöpf anstelle des Schöpfers.
- Wir sehen die Schönheit dieser Schöpfung – aber denken nicht an Ihn, um Ihm zu danken. Es ist so als ob wir sagen würden: Ich liebe das Essen, das du kochst – aber du selbst bist mir egal.
- Wir denken, dass die Welt sich um uns dreht. Wir machen Gottes Film zu unserem Film. Das ist Majestätsbeleidigung auf dem höchsten Level.
- Es gibt keine höhere Würde als Gottes Würde.
Überleitung: Was ist das, was den christlichen Glauben von allen anderen Überzeugungen unterscheidet?
2. Weil Gott so vollkommen ist
- Gott kann Sünde nicht ungestraft lassen. Es wäre Seiner nicht angemessen. Denn er ist der Inbegriff davon, was gut und gerecht ist. Sein vollkommenes Wesen lässt es nicht zu, über Sünde hinwegzusehen.
- Gott gab seinen Sohn dahin, um seine Gerechtigkeit zu zeigen. Weshalb hat er dies nötig? In V. 25b erwähnt Paulus eine Menge von Sünden, die dahingegangen waren; Gott hatte geduldig zugesehen. Das sah so aus, als ob er nicht gerecht wäre. Gott hat dem lügenden Abraham ebenso vergeben wie David, der Ehebruch beging. Er hat es nicht geahndet.
- Stellen wir uns als Analogie vor: Die Greueltaten des Diktators vor einem internationalen Gericht in einem zermürbenden Prozess mit dem Richterspruch beendet: “Mach das halt nicht wieder.”
- Doch: Wie konnte Gott Vergebung zusprechen, wenn ein Schaf geschlachtet wurde? Die Opfer funktionierten etwa wie eine Kreditkarte. Es wird erst später abgerechnet.
- Durch den Plan Gottes wurde die Sünde auf die lange Bank geschoben, weil sie durch seinen Sohn bezahlt werden würde.
Überleitung: Wenn Gott so grossartig und vollkommen ist, wieso belässt er es nicht dabei, den Einzelnen für seine Sünde zu bestrafen?
3. Weil Gott so liebevoll ist
- Was Er es sich kosten lässt: Sein eigener Sohn wurde öffentlich als Sühneort hingestellt.
- Es kann vorkommen, dass uns dies nicht mehr so schwer vorkommt.
- Weshalb gehen Märtyrer mit Lieder auf den Lippen in den Tod? Weil Jesus etwas zu befürchten hatte, das kein anderer je befürchten musste. Die körperlichen Leiden waren nur ein kleiner Teil der Strafe; das schlimmste war die Trennung vom Vater, das volle Ausmass seines Zorns.
- Gott ist nicht nur gerecht, sondern auch unfassbar liebevoll.
Anwendung
- Für Wiedergeborene: Gott kommt dir nicht so liebevoll vor, weil er dir nicht das schenkt, was du dir vorstellst.
- Für Fragende: Es gibt keinen besseren Ort für deine Gedanken als Golgatha. Ist dieser Gott wirklich vertrauenswürdig?