Input: Mehr Einheit dank theologischem Minimalkonsens?

Matthias Mockler und Matthias Lohmann von der FeG München-Mitte unterhalten sich über eine in Kürze stattfindende Konferenz in München:

Bei manchen steckt ein theologisch minimalistisches Verständnis dahinter. Man macht mit – es wird gar nicht genauer hinterfragt. Tatsächlich glaube ich auch, dass verschiedene Themen (Sexualethik, Lockerung des Rechts auf Abtreibung) bei der Konferenz gar nicht zur Sprache kommen werden. Es wird einfach emotionale Voten geben wie: ‘Wir wollen Deutschland neu erreichen. Gott gießt seinen Geist neu über dieses Land aus.’ Da kann man dann ja vieles so sagen; was man dann genau damit meint, das bleibt unklar. Man kann das Miteinander gut finden, aber man meint eigentlich gegensätzliche Dinge. Das ist dann natürlich nur eine oberflächliche und vorgeschobene Einheit, die in der Sache aber gar nicht wirklich besteht. (Minuten 21-22)

… Ein plakatives ‘Dein Wille geschehe’ tönt wunderbar. Aber wir müssen dann mal klären, was ist der Wille Gottes? Was wollen wir miteinander wirklich erreichen? Eine Einheit ohne Wahrheit, ist ja nicht das, wofür Jesus betet und was Gott gefällt.

Bei den ethischen Fragen werden sicher ganz viele sagen: ‘Das ist ja auch nicht so zentral, das ist zweitrangig. Da müssen wir jetzt gar nicht dafür beten, wenn wir so zusammenkommen, sondern einfach um die Kraft des heiligen Geistes, dass er neu ausgegossen wird, um die Einheit unter den Kindern Gottes, dass dies eben wieder viel stärker sichtbar wird. Oder dass nach Jahrhunderten eine Zusammenführung von den Kirchen möglich wird.’ – (Antwort) Ja, aber das wäre ja das Gegenteil von dem, was Gottes Wort uns lehrt.

Wirkliche geistliche Einheit braucht ein Fundament. ‘Heilige Sie in der Wahrheit. Dein Wort ist die Wahrheit.’ Das betet Jesus in Johannes 17. Das heißt, die Einheit, für die Er betet, ist eine Einheit, die tief im Wort Gottes verankert ist. Wer sagt, dass man die Ethik da als nebensächlich ausklammern kann, der hat Gottes Wort noch nicht gelesen. (Minuten 27-28)

… Ich glaube, es wird da nicht viel um Inhalte gehen. Ich glaube, es wird ein großes christliches Happening. Da werden Emotionen gepusht; ich befürchte, dass dann diese Emotionen verwechselt werden mit der Wirkung des Heiligen Geistes. Das habe ich immer wieder erlebt, dass da, wo Menschen zusammenkommen und eine bestimmte emotionale Atmosphäre entsteht, Menschen meinen, sie hätten den Geist erfahren. Da hätte ich sehr ernste Anfragen, ob das eine Wirkung des Heiligen Geistes ist, wie wir sie in der Schrift finden. Also ich würde sagen, da gibt es viel Musik, aber wenig wahre Anbetung, nämlich Anbetung in Wahrheit und im Geist, wie wir eigentlich Gott anbeten sollen. (Minute 32)