Der jüdische, dem philosophischen Existenzialismus nahestehende Gelehrte Emmanuel Levinas (1905-1995) verbindet Judentum mit europäisch-kontinentaler Philosophie des 20. Jahrhunderts. Das Produkt: Extremer Humanismus. Die von mir sehr geschätzte Junius-Reihe “… zur Einführung” (empfohlen: Antonio Gramsci, Paul Tillich) bringt anhand seines Schlüsseltexts “Judaisme” der Encyclopaedia Universales die Wahrheit des Judentums auf folgenden Nenner (18f):
- Monotheismus =
- dem Höchsten folgen =
- sich keiner anderen moralischen oder politischen Macht beugen
- meine Einzigartigkeit in der Verantwortung für den anderen Menschen finden
- auserwählt sein für den Vollzug ethisch-universalistischen Handelns
- an einem messianischen Reich der Gerechtigkeit arbeiten
- = extremer Humanismus des einen Gottes, der die Menschen fordert.
Man erkennt: Letztlich diesseitige, horizontale Pflicht-Ethik.