Input: Bullingers Briefe werden mittels KI erfasst und übersetzt

Heinrich Bullinger (1504-1575) fasziniert mich nachhaltig, mein Interesse ist ungebrochen. Die enorme Vielseitigkeit als Theologe, Kirchenpolitiker, Seelsorger, Ehemann, Vater, Beherberger, Historiker und Schriftsteller wird getoppt von einer über die Jahrzehnte gepflegten Leidenschaft: Dem Briefeschreiben.

Genial, dass diese Briefe mittels KI erkannt, transkribiert und übersetzt werden. Martin Volk, Professor am Institut für Informatik und Leiter des Instituts für Computerlinguistik an der Universität Zürich untersucht,

wie KI dazu eingesetzt werden kann, die Bullinger Briefen automatisch zu erkennen und zu übersetzen. Bei den Bullinger Briefen handelt es sich um eine Sammlung von rund 12’000 Briefe aus dem 16. Jahrhundert. Damit gilt es als einer der umfangreichsten überlieferten Briefwechsel aus diesem Zeitraum, sagt Volk. Die meisten Briefe sind in Latein oder in Frühneuhochdeutsch verfasst, doch lassen sich auch Texte in Griechisch, Französisch oder Hebräisch finden. Einige der Briefe sind gar in mehreren Sprachen geschrieben.

… Das Ziel seines Projekts ist es, ein Programm zu entwickeln, das die Handschrift in weiteren Briefen automatisch transliteriert, also Buchstabe für Buchstabe überträgt. Auch soll das Programm den Text von Latein ins Deutsche und auch ins Englische übersetzen. Letzteres sei praktisch, da sie somit auch internationale Forschungsgemeinden einbeziehen könnten. Hierbei sollen Modelle zur Handschrifterkennung auf Basis schon existierender Transkriptionen trainiert werden