Buchhinweis: Über den Wandel des Männerbildes

Im neu erschienen “Der toxische Kampf gegen Männlichkeit” schreibt Nancy Pearcey – deren Werk mir wesentliche Einsichten beschert hat – über den Wandel des Männerbildes:

Kolonialzeit: Christlich geprägtes Männerbild

  • In der Kolonialzeit konnten sowohl Mütter als auch Väter ihre Kinder aufziehen und gleichzeitig einer wirtschaftlich produktiven Arbeit nachgehen. (115)
  • Der Haushalt war eine Miniaturgesellschaft. (119)
  • Wer eine Autoritätsposition innehatte, war dazu berufen, seine eigenen Ambitionen zum Wohle der Allgemeinheit aufzuopfern. (121)
  • »Die Identität eines Mannes war untrennbar mit den Pflichten verbunden, die er seiner Gemeinschaft schuldete.« (123)
  • Die Puritaner waren davon überzeugt, dass die Liebe zwischen Mann und Frau so erhebend ist, dass sie sie dazu inspirieren kann, Gott noch mehr zu lieben. (126f)
  • Der gute Mann war der gute Vater, der seine Kraft zum Schutz und zur Versorgung seines Haushalts und seiner Gemeinschaft einsetzte. (132)

Industrialisierung: Entkoppelung von Zuhause und Arbeit

  • Männer hatten kaum eine andere Wahl, als Haus und Feld zu verlassen und ihrer Arbeit in Fabriken und Bürogebäude zu folgen. (141)
  • Um in der neuen, kommerzialisierten Arbeitswelt zu überleben, mussten Männer ehrgeiziger und durchsetzungsfähiger werden und sich hauptsächlich um sich selbst kümmern. (142)
  • (Mann und Frau) kommunizierten »nur noch in flüchtigen Momenten, die er aus der Peripherie seiner Karriere stahl.« (144)
  • Der industrialisierte Arbeitsplatz … basierte auf unpersönlichen Beziehungen, die durch Verträge und Löhne definiert wurden. (147)
  • Wenn der Vater abends nach Hause kam, wurde von der restlichen Familie erwartet, dass sie sich um seine Bedürfnisse und Wünsche kümmerte. Auf der anderen Seite fühlte er sich zu Hause aber auch irgendwie fehl am Platz. (150)
  • »Die Idee des Selfmademan … lockte junge Männer zum Altar des Fleißes und der Beharrlichkeit, wo der Erfolg der Götze war.« (151)
  • (Es kreierte) … ein Gewissen für die Kirche und ein anderes für den Schreibtisch und die Arbeit. (159)
  • Viele begannen, sich nicht über ihre moralischen Qualitäten, sondern über ihre Persönlichkeitsmerkmale zu definieren. (168)
  • Männer waren zu Hause nicht mehr präsent genug, um sich als Ehemänner und Väter intensiv zu engagieren. Sie verbrachten die meiste Zeit im öffentlichen Raum, der zunehmend säkularisiert wurde. (169)

Sentimentalisierung des Heims im 19. Jahrhundert

  • Das Zuhause wurde sentimentalisiert, fast sakralisiert. (175)
  • Das Heim sollte von der Geschäfts- und Finanzwelt abgegrenzt werden, damit es als Zufluchtsort vor der rauen, konkurrenzbetonten Welt da draußen fungieren konnte. (176)
  • Da Moral privatisiert wurde, wurden die Männer von der Verantwortung entbunden, in der öffentlichen Sphäre eine christliche Weltanschauung zu praktizieren. (182)
  • Eine Mutter war dazu berufen, das Feuer der Zuneigung zu schüren, ihren weltmüden Ehemann zu betreuen und ihren Kindern moralische Empfindungen aufzuprägen. (183)