Interview: Theologen in den sozialen Medien

Ich habe mir die stündige Diskussion der beiden von mir geschätzten Theologen James Eglinton und Nathaniel Gray Sutanto zu deren Umgang mit Sozialen Medien angehört. Der ChatGPT hat mir eine Zusammenfassung erstellt, die ich validiert, geordnet und leicht überarbeitet habe.

Übergeordnete Botschaft: Soziale Medien können eine Ergänzung sein, sollten aber nie die Substanz oder die Prozesse des theologischen Lebens und Arbeitens ersetzen.

Vier Grundüberlegungen

  • Die Basis der theologischen Anthropologie: Persönlichkeit wird als eine Dynamik von „Sein“ und „Werden“ verstanden, beeinflusst durch Umwelt und individuelle Interaktionen. (Heute wird wechselweise das “Werden” oder die “Umwelt” überbetont.)
  • Segen und Fluch: Technologie kann sowohl Zeichen von Gottes allgemeiner Gnade als auch seines Urteils sein, abhängig von dessen Nutzung.
  • Sphärensouveränität: Jede Sphäre, einschließlich sozialer Medien, sollte gemäß ihrer Bestimmung genutzt werden und nicht mit anderen Bereichen vermischt werden.
  • Theologische Verantwortung: Soziale Medien sind eine nicht-essentielle Sphäre, die sorgfältig und mit einem kritischen Blick auf die Entwicklung der Technologie genutzt werden sollte.

Spannungspunkte zwischen zwei Welten

  • Fragmentierung der Persönlichkeit: Soziale Medien fördern eine Trennung zwischen der Online-Identität und dem „realen Selbst“, was zu psychologischen (internalen) und sozialen (zwischenmenschlichen) Spannungen führen kann.
  • Einfluss der Online-Welt: Die Interaktion mit sozialen Medien kann die Wahrnehmung von Realität verzerren, z. B. durch Algorithmen, die einseitige Informationen fördern.
  • Gewöhnung und Bildung: Die Nutzung sozialer Medien formt Gewohnheiten und beeinflusst das Denken, insbesondere durch die Belohnung kurzfristiger und emotionaler Reaktionen.
  • Gefahren der Überexposition: Permanente Konfrontation mit negativen Nachrichten in sozialen Medien erhöht Angst und Unsicherheit.
  • Echokammern: Algorithmen schaffen Filterblasen, die zu falschen Einschätzungen der Realität und der Stärke bestimmter Argumente führen.

Performanz mit Sofortbelohnung vs. Arbeit in die Tiefe

  • Performative Kultur: Soziale Medien zwingen dazu, sich vor einem Publikum zu präsentieren, was oberflächliche Denkweisen fördert.
  • Bezug zur theologischen Arbeit: Ernsthafte Theologie erfordert Geduld, Privatsphäre und eine Abkehr von der Kurzlebigkeit sozialer Medien.
  • Einfluss auf die akademische Arbeit: Soziale Medien sollten das Ergebnis akademischer Forschung unterstützen und nicht deren Prozess ersetzen.

Handlungsempfehlungen für Theologen

  • Keine verlässliche Grundlage: Junge Theologen sollten ihre Identität und Arbeit nicht auf soziale Medien stützen, sondern auf gründliche, akademische und kirchliche Arbeit.
  • Geduld kultivieren: Theologie benötigt Zeit, um sich durch Forschung und Reflexion zu entwickeln, was in sozialen Medien kaum möglich ist.
  • Pflege realer Beziehungen: Direkte Interaktion mit Menschen und der Austausch in akademischen und kirchlichen Kontexten sind unverzichtbar.
  • Gefahr der Überbetonung von Plattformen: Die Versuchung, Aufmerksamkeit auf sozialen Medien zu suchen, kann zu einer Vernachlässigung der eigenen Gemeinde oder Familie führen.
  • Von Vorbildern lernen: Beispiele wie Gavin Ortlund oder Rebecca McLaughlin zeigen, wie soziale Medien zur Verbreitung durchdachter und fundierter Inhalte genutzt werden können.