Thesen … zu ethischem Relativismus

Aus: Peter Kreeft. A Refutation of Moral Relativism: Interviews with an Absolutist. Ignatius Press, 2009.

Postulate

  • Universelle Gültigkeit: Es gibt objektive moralische Wahrheiten, die unabhängig von Kultur und Zeit gelten.
  • Moral als Naturgesetz: Moral ist in der menschlichen Natur verankert und daher universell.
  • Moralische Realität: Moral ist Teil der objektiven Realität, ähnlich wie physikalische Gesetze.
  • Relativismus widerspricht Erfahrung: Die meisten Menschen leben nach universellen moralischen Grundsätzen.
  • Moralischer Universalismus: Prinzipien wie „Nicht töten“ gelten universell, unabhängig von Kontext oder Absicht.
  • Bedeutung der Pflicht: Pflichten existieren unabhängig davon, ob jemand sie anerkennt.
  • Unabhängigkeit von Meinungen: Moralische Wahrheiten sind unabhängig davon, was Einzelpersonen oder Gruppen glauben.
  • Konsens ist nicht genug: Konsens allein rechtfertigt keine moralischen Prinzipien.
  • Freiheit durch Wahrheit: Wahre Freiheit erfordert ein Verständnis moralischer Wahrheit.
  • Grenze der Wissenschaften: Wissenschaft kann nicht moralische Wahrheiten bestimmen.

Philosophische Argumente

  • Selbstwiderspruch: Relativismus ist selbstwidersprüchlich, da er absolute Aussagen über die Nichtexistenz von Absoluten macht.
  • Selbstwidersprüchliche Toleranz: Relativisten fordern Toleranz, lehnen jedoch absolute Toleranz als Prinzip ab.
  • Kein Ausweg aus absolutem Urteil: Selbst Relativisten verwenden absolute Urteile in ihrer Argumentation.
  • Nutzlosigkeit des Relativismus: Relativismus bietet keine Lösung für moralische Konflikte.
  • Relativismus fördert Nihilismus: Wenn nichts absolut ist, verliert das Leben an Sinn.
  • Relativismus ist kultureller Imperialismus: Es zwingt anderen Kulturen westliche Skepsis auf.
  • Emotionen als unsicherer Maßstab: Moral auf Gefühlen zu basieren, führt zu Instabilität.
  • Reduktionismus führt zu Fehlern: Relativismus reduziert Moral zu einfach auf subjektive Präferenzen.
  • Moralischer Relativismus ist faul: Es erfordert keine echte moralische Anstrengung.

Theologische Implikationen

  • Gott als absoluter Standard: Gott ist die Quelle moralischer Absolutheiten, was ihre Objektivität garantiert.
  • Gottes Wille: Moralische Gesetze reflektieren den Charakter Gottes und sind daher unveränderlich.
  • Ohne moralische Absoluta keine Erlösung: Ohne objektive Sünde gibt es keine Umkehr und keine Rettung.

Folgen des Relativismus

  • Relativismus ignoriert Konsequenzen: Er fördert Handlungen ohne Rücksicht auf langfristige Auswirkungen.
  • Relativismus und Verantwortung: Er mindert individuelle Verantwortung.
  • Relativismus zerstört Ethik: Wenn alles relativ ist, gibt es keine Grundlage für moralische Verurteilungen wie bei Mord oder Folter.
  • Macht als Entscheider: Ohne absolute Moral wird Macht zur einzigen Grundlage für Entscheidungen.
  • Moralische Bildung: Relativismus untergräbt die Möglichkeit, moralische Werte an die nächste Generation weiterzugeben.
  • Demokratie braucht Absolutheiten: Demokratie kann ohne gemeinsame moralische Werte nicht überleben.
  • Ethische Anarchie: Relativismus öffnet die Tür für Anarchie, da keine universellen Regeln existieren.
  • Relativismus und Gewalt: Relativismus legitimiert Gewalt, wenn keine universellen Gesetze existieren.
  • Beliebigkeit und Zerfall: Relativismus führt zu moralischer Beliebigkeit und fördert gesellschaftlichen Zerfall.

Geschichtliche Beispiele

  • Sokrates’ Haltung: Relativismus widerspricht der sokratischen Suche nach universeller Wahrheit.
  • Historische Beweise: Alle funktionierenden Zivilisationen basieren auf moralischen Absolutheiten.
  • Harter ethischer Relativismus: Der moralische Relativismus des Nationalsozialismus ebnete den Weg für den Holocaust.
  • Softer ethischer Relativismus: Die softe Form von moralischem Relativismus wird in „Brave New World“ beschrieben und bildet sich exemplarisch in der Bewegung der Wokeness wider.