Zugegeben, es ist radikal. Ja, es reisst uns aus unserer Komfortzone. Wir müssen es auf unsere Lebenssituation und unsere Persönlichkeiten adaptieren. Doch es bleibt die Aufforderung von Rosaria Butterfield aus ihrem Buch “Offene Türen öffnen Herzen” (38-39):
Radikal einfache Gastfreundschaft ist Folgendes: das eigene christliche Zuhause auf eine alltägliche Weise zu gebrauchen, die darauf abzielt, Fremde zu Nächsten und Nächste zu Gottes Familie zu machen. Das macht Gott Ehre. Es dient anderen. Und so wird das Evangelium in Wort und Tat ausgelebt. Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Ihren Wohnraum auf diese Weise zu gebrauchen, dann können Sie auch irgendeinen Haushalt in Ihrer Gemeinde, der es tut, auf irgendeine Weise unterstützen. Das Ziel radikal einfacher Gastfreundschaft besteht darin, Gottes Familie aufzubauen, sie zu fokussieren, zu vertiefen und zu stärken. Das geschieht, indem andere auf die bibelgläubige Ortsgemeinde hingewiesen werden und wir in irdischer und geistlicher Hinsicht gut zu jedem sind, den wir kennen.
Wenn die Häuser von uns Christen offen sind, dann machen wir einer beobachtenden Welt gegenüber transparent, was Christus mit unserem Körper, unseren Familien und unserer Welt tut. Wenn wir uns täglich auf natürliche, offene und gemeinschaftliche Weise mit Leuten aus Gottes Familie versammeln und die einladen, die Christus noch nicht kennen, dann begleiten wir uns gegenseitig im Leid. Wir tragen die Lasten des anderen. Wir zeigen einer Welt, die zuschaut, wie leidenschaftliches Gebet klingt – mit Gott zu reden in dem Wissen darum, dass wir durch Christi Verdienste eine gute Beziehung zu ihm haben und dass ihn unsere täglichen Bedürfnisse interessieren. Wenn unsere christlichen Häuser offen sind, dann können unsere nicht geretteten Nachbarn sehen, wie wir mit unse- ren eigenen Sünden ringen – sowohl den konkreten Tatsünden als auch dem sündigen Wesen, mit dem wir täglich zu kämpfen haben.
Um als Christen in einer Welt, die uns (zumindest) misstraut, ein authentisches christliches Zeugnis zu geben, müssen wir transparent gastfreundlich sein. Das Leben als Christ ist ein Leben, in dem man sein Kreuz trägt. Gottes Wort ruft Gottes Volk zu einem heiligen Lebensstil auf und rüstet es dafür aus. Alle unsere Nachbarn müssen wissen, dass wir anders leben als die Welt. Das werden sie erfahren, wenn wir sichtbar aus den Gnadenmitteln heraus leben, indem wir als Mitglieder mit gutem Ruf uns der Autorität einer Gemeinde unterstellen – und wir müssen unverkennbar gastfreundlich sein.