Prominente Träger wie
- Ayaan Hirsi Ali, Forscherin und Aktivistin, u. a. „Beute: Warum muslimische Einwanderung westliche Frauenrechte bedroht“ (Bertelsmann, 2021), Why I Converted to Christianity
- Tom Holland, Historiker, „Herrschaft: Die Entstehung des Westens“ (Klett-Cotta, 2021); Why I changed my mind about Christianity
- Niall Ferguson, Ökonom, u. a. «Der Niedergang des Westens: Wie Institutionen verfallen und Ökonomien sterben» (Ullstein, 2013); Is Atheism a Dead End? A Historian Makes the Case for Faith
stehen öffentlich für den christlichen Glauben ein bzw. betonen nachdrücklich die Bedeutung der Tradition des Christentums für unsere Länder. Das lässt die Frage aufkommen: Gibt es einen Vibe-Shift? Der Begriff beschreibt eine vermeintliche Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung oder Einstellung gegenüber dem Christentum, von Feindseligkeit hin zu einer gewissen Offenheit oder Neugier. Dieser Wandel wird in Teilen der westlichen Kultur beobachtet, besonders in jüngeren Generationen und neuen Medienformate.
Hier sind einige Überlegungen aus dem Podcast “Wesley Huff on Rogan: Apologetics and Witness” :
- Öffentlich sichtbare Nischen: Früher dominierte der Mainstream (TV, Zeitungen, Kino) die kulturellen Narrative. Heute konsumieren Menschen Inhalte aus individuell zusammengestellten digitalen Kanälen. Während der Joe Rogan-Podcast 11 Millionen Hörer erreicht, ist diese Zahl im Verhältnis zur globalen Bevölkerung oder selbst zur Gesamtheit der westlichen Zuhörerschaft immer noch begrenzt. Ein scheinbarer “Shift” in der Wahrnehmung des Christentums könnte eher eine verstärkte Sichtbarkeit innerhalb bestimmter Mediennischen sein. Umgekehrt gibt es un traditionellen Medienformaten wie CNN, HBO oder Netflix weiterhin selten positive Darstellungen des Christentums. Im Gegenteil, die Darstellung bleibt oft kritisch oder reduziert.
- Phänomen auf die USA beschränkt : Besonders in den USA ist das Christentum oft politisch geprägt. Veränderungen in der politischen Landschaft, wie die Ära Trump, haben zwar das Interesse an religiösen Themen beeinflusst, aber auch zur Polarisierung geführt. In nicht-westlichen Ländern, wie Indonesien, bestehen völlig andere kulturelle und religiöse Dynamiken. Der “Vibe Shift” ist daher vor allem ein US-amerikanisches Phänomen und nicht global repräsentativ.
- Mehr Offenheit für metaphysische Fragen, hohe Barrieren in der Ethik: Viele junge Menschen, insbesondere in Großbritannien und den USA, sind weniger materialistisch und natürlicherweise offener für metaphysische Fragen als frühere Generationen. Während die Baby-Boomer-Generation oft von naturalistischen Weltanschauungen geprägt war (“Wunder sind unmöglich”), empfinden jüngere Menschen die Vorstellung von Übernatürlichem weniger problematisch. Für viele Jugendliche ist die Hauptbarriere gegenüber dem Christentum nicht die Frage nach der Realität von Wundern, sondern ethische Themen (z. B. Sexualethik, Genderfragen, soziale Gerechtigkeit).
- Neugier als Folge von Ignoranz: In Großbritannien und anderen säkularisierten westlichen Ländern gibt es eine zunehmende religiöse Unwissenheit, da viele Familien seit Generationen keinen direkten Bezug zum Christentum mehr haben. Menschen sind neugierig, weil sie wenig wissen und weniger Vorurteile haben.
Fazit: Durch die neuen Medienformate bieten sich neue Möglichkeiten für das Gespräch. Ich sehe vor allem zwei konkrete Ansatzpunkte.
- Erneuerte Wertschätzung für Gemeinschaft: Junge Menschen, die sich nach Sinn und Zugehörigkeit sehnen, können durch liebevolle christliche Gemeinschaften angezogen werden.
- Betonung des Narrativs der Hoffnung: In einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist, bietet das Christentum eine alternative Lebensgeschichte voller Hoffnung und Sinn.