G. K. Chestertons Essay-Sammlungen sind eine Goldgrube – hier über Ausbildungen für die Geschäftswelt (in: All Is Grist, 1931):
- Der praktische Mensch ist nicht immer der beste Problemlöser: Wenn ein System nicht mehr funktioniert, braucht es kreative Köpfe mit theoretischem Wissen, nicht nur erfahrene Praktiker.
- Wirtschaftsausbildung ist oft zu eng gefasst: Sie bereitet Menschen nicht auf ein erfülltes Leben vor, sondern ausschließlich darauf, Geld zu verdienen – oft auf Kosten von Charakter und Glück.
- Bildung sollte Bürger ausbilden, nicht nur Geschäftsleute: Eine echte Bildung vermittelt universelle Prinzipien und Maßstäbe, um bestehende Systeme zu bewerten und zu hinterfragen.
- Das Problem mit spezialisierten Ausbildungen: Kinder, die von klein auf auf eine berufliche Laufbahn fixiert werden, lernen nicht, Wirtschaft und Handel kritisch zu hinterfragen.
- Die Gefahr eines blinden Glaubens an Zahlen: Ein Kind, das nur in Geschäftsmethoden ausgebildet wird, wird nicht über Pythagoras oder andere Denksysteme nachdenken, sondern Zahlen als absolute Wahrheit betrachten.
- Geschäftsausbildung kann eine Art „wirtschaftliche Gehirnwäsche“ sein: Wer früh auf die Prinzipien eines bestimmten Wirtschaftssystems geprägt wird, wird später nicht fähig sein, dieses System zu verbessern oder gar zu hinterfragen.
- Wahre Bildung vermittelt historische und philosophische Perspektiven: Nur so kann jemand die Gesellschaft, in der er lebt, in einen größeren Zusammenhang einordnen und Missstände erkennen.
Hauptthese: Geschäftsausbildung ist oft zu eng und dogmatisch, anstatt kritisches Denken zu fördern. Wahre Bildung muss über wirtschaftliche Prinzipien hinausgehen und universelle Maßstäbe für Gerechtigkeit und Wahrheit vermitteln.