Input: Soziologische These zu entscheidungsstarken und -schwachen Menschen

Die als “reaktionär-feministische” Journalistin Louise Perry (* 1992) entwickelt folgende Argumentation zur “Agency” von Menschen im sehenswerten Podcast “Why Women Are Struggling To Find A Man” (Ab Minute 8:27):

  • Menschen unterscheiden sich stark in ihrer Fähigkeit Initiative zu ergreifen. Sie liegt eher auf einer Glockenkurve und ist eine Mischung aus Eigenschaften wie Fleiß, Durchsetzungsvermögen und Intelligenz.
  • Extrem entscheidungsstarke Personen – Elon Musk dient als Beispiel – beugen die Welt ihrem Willen; die meisten Menschen folgen dagegen vorgefertigten Lebensskripten.
  • Weil Eliten oft zu dieser agentischen Minderheit gehören, fehlt ihnen Empathie für jene, die „einfach nicht nur weniger essen und mehr Sport treiben“ können.
  • Für viele Durchschnittsmenschen kann es deshalb sinnvoll sein, sich an bewährten Leitplanken oder klügeren Vorbildern zu orientieren, statt jede Entscheidung selbst „from scratch“ zu entwerfen.
  • Gleichzeitig führt blindes Mitschwimmen in einer fehl­angepassten Umgebung (Billigkalorien, Dating-Apps etc.) zu verbreiteten Problemen wie Fettleibigkeit, Scheidung und finanzieller Unsicherheit.
  • Der Ruf nach paternalistischen Strukturen entspringt dem Versuch, gesellschaftliche Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass auch weniger agentische Menschen gute Ergebnisse erzielen.
  • Kontroversen um Hilfsmittel wie Abnehmmedikamente (Ozempic) zeigen das moralische Unbehagen: Manche betrachten „Abkürzungen“ als unverdiente Glücks- oder Willenskürzung.
  • Historisch ähnliche Debatten gab es bereits bei der Einführung von Narkose – Schmerzen galten damals als notwendiger Bestandteil des Heilens.
  • Der Sprecher plädiert dafür, Trade-offs nüchtern abzuwägen: Medizinischer Fortschritt wird Nebenwirkungen minimieren, und moralische Einwände beruhen oft eher auf sozialen Normen als auf sachlichen Risiken.