Debatte: Mit Atheisten über Moral und Anbetung diskutiert

Jordan Peterson hat sich kürzlich einem Schlagabtausch mit 20 Atheisten gestellt. Seine Aufrichtigkeit ist bewundernswert; gleichzeitig zeigt das Beispiel Peterson die Grenzen zwischen Theismus und dem Glauben an einen persönlich-unendlichen Gott, der sich durch die Bibel offenbart auf. Hier eine Zusammenfassung zweier Blöcke zur Moral und Anbetung:

Block 2 – „Moral und Sinn lassen sich in der Wissenschaft nicht finden“

  • Weist die Evolution nicht schon Altruismus bei Neandertalern und Schimpansen nach?
    Peterson stimmt zu, betont aber, Evolution erkläre höchstens den Ursprung, nicht die normative Gültigkeit von Moral.
  • Brauchen soziale Tiere nicht zwangsläufig moralische Regeln – also doch Wissenschaft?
    Peterson hält dagegen, das „Brauchen“ sei eine vor-wissenschaftliche Wertvorgabe, ohne die Wissenschaft gar nicht beginne.
  • Stützt die Bibel nicht selbst Sklaverei – ist das moralisch?
    Peterson verweist auf die Exodus-Geschichte als Anti-Sklaverei-Narrativ und argumentiert, gerade protestantische Christen hätten historisch die Sklaverei abgeschafft.
  • Leitet sich Frauenwahlrecht nicht aus kulturellem Fortschritt, statt aus Religion, ab?
    Peterson erwidert, die Gleichwertigkeit aller Menschen sei biblisch begründet; Kultur habe nur entfaltet, was im Text schon angelegt war.
  • Ist Gott die einzige Quelle von Sinn und Moral?
    Peterson antwortet definitorisch: Wenn „Gott“ als moralische Quelle verstanden werde, dann ja, andernfalls widerspreche man der eigenen Definition.
  • Würdest du einem göttlichen Gebot folgen, wenn es dir persönlich schadet?
    Peterson sagt, Nutzen müsse umfassend definiert werden; langfristiges, gemeinsames Wohl könne über kurzfristigem Eigenvorteil stehen.

Block 3 – „Jeder betet etwas an, auch Atheisten“

  • Wie definierst du „Anbetung“?
    Peterson: „Anbeten heißt, etwas zu priorisieren, ihm Aufmerksamkeit zu schenken und Opfer zu bringen; das geschieht innerhalb einer Wert-Hierarchie.“
  • Beten Katholiken Maria an?
    Peterson erklärt, Maria stehe hoch, aber nicht an der Spitze der Hierarchie; echte Anbetung gelte dem Höchsten.
  • Bete ich meine Frau an, weil ich sie der Welt vorziehe?
    Peterson antwortet, je näher ein Wert dem Hierarchie-Gipfel komme, desto mehr gleiche er Anbetung; Liebe zur Ehefrau spiele sich in diesem Kontinuum ab.
  • Gibt es „glückliche Nihilisten“, die nichts anbeten?
    Peterson bezweifelt das und verweist auf Studien, wonach langfristig religiöse Menschen psychisch stabiler seien.