Interview: Jungs und Mädchen in der Adoleszenz unter Druck

Jordan Peterson debattierte mit der dreifachen Mutter Megan Kelly über Weiblichkeit und Männlichkeit. Peterson startet das Gespräch mit (statistisch unterlegten) Nachweisen zur zunehmenden Unzufriedenheit junger Frauen, rapide sinkenden Geburtenraten, Zerfall der Institution Ehe und einer problematischen „Feminisierung“ wichtiger Institutionen. Dabei fand ich insbesondere diese Abschnitte interessant:

(2:44) „Empathy is used to indoctrinate your children“

  • Kelly beobachtet, dass Schulen die angeborene Empathie von Mädchen ausnutzen, um politische Positionen (BLM, Trans-Sportdebatte) als moralische Pflicht darzustellen; Widerspruch wird als „böse“ etikettiert.
  • Das Bildungssystem belohnt Opfer-Narrative: Wer Diskriminierungs- oder Leidensgeschichten vorweist, hat Vorteile bei Noten, Anerkennung und College-Zulassung.
  • Diese Dynamik mache junge Frauen unglücklich, weil sie ihre natürlichen Grenzen verteidigen möchten, sich aber schuldig fühlen.
  • Für Jungen entsteht der gegenteilige Druck: Um akzeptiert zu werden, sollen sie sich möglichst „soft“ geben; echte Männlichkeit werde als toxisch dargestellt.
  • Gleichzeitig sehnen viele Studentinnen einen verlässlichen, schützenden Partner mit klassischen männlichen Tugenden (Mut, Initiative) herbei – finden ihn aber immer seltener.

(8:35) „How schools fail boys, the ADHD response“

  • Laut Peterson wird Lebhaftigkeit bei Jungen systematisch pathologisiert; bis zu 95 % der vermeintlich „hyperaktiven“ Jungen seien eigentlich normal.
  • Stimulanzien wie Ritalin dämpfen vor allem spontanes Spiel- und Wettbewerbsverhalten – genau das werde in Schulen unterschlagen oder bestraft.
  • Wettbewerbsdrang und Ambition gelten als „patriarchal“ und zerstörerisch, weshalb Jungen sich zunehmend an weibliche Verhaltensnormen anpassen.
  • Fakultäten mit hohem Frauenanteil und geringer kognitiver Hürde (z. B. Sozialarbeit) gehörten zu den ideologisch „wokesten“ Bereichen der Universitäten.

(17:02) „Maternal malevolence has taken root“

  • Überdehnte Mutterliebe kann laut Peterson in zerstörerische Kontrolle umschlagen („verschlingende Mutter“, Motiv in Märchen wie „Hänsel und Gretel“).
  • Wird diese Dynamik auf Gesellschaften übertragen, entsteht eine Kultur der Überbehütung, die Eigenständigkeit verhindert und Opferhaltungen belohnt.
  • Männer seien mitschuldig, weil sie dem Trend nicht entgegentreten.