Vortrag: Geistliche Atomic Habits

Seit Jahr und Tag’ plädiere ich für die Änderung kleiner täglicher Gewohnheiten (in gewisser Weise – säkular – widerspiegelt von Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung: Mit kleinen Gewohnheiten jedes Ziel erreichen). Ich habe dies 2017 in der Kolumne “Um neue Gewohnheiten kämpfen” beschrieben. Ebenso hilfreich sind Schaeffers Vier Grundelemente für das geistliche Wachstum. Darauf aufbauend beschreibe ich in diesem Aidlinger Bonustrack 8 beispielhafte Gewohnheiten:

1. Die Gewohnheit der Identität

  • Das allererste nach dem Augenöffnen am Morgen könnte ein kurzes Gebet sein.
  • Beispiel: “Dieser Tag gehört Dir, ich möchte gern heute vor Dir leben.”
  • Es kann das Vaterunser oder zwei einfache Sätze sein.
  • Dies schafft Bewusstsein dafür, wem man gehört.
  • Es beginnt nicht mit Selbstoptimierung, sondern mit Ausrichtung auf Gott.

2. Die Gewohnheit des Wortes

  • Meine persönliche Umsetzung: Der gesamte Arbeitsweg wird für die Beschäftigung mit Gottes Wort genutzt.
  • Keine Zeitung oder andere Medien während dieser Zeit.
  • Der Sprecher kombiniert Lesen und Hören der Bibel über eine App.
  • Wichtig ist das Offline-Schalten des Handys.
  • Dies bietet eine alternative Orientierung zu YouTube oder sofortiger Smartphone-Nutzung.

3. Die Gewohnheit der Dankbarkeit

  • Dankbarkeit kann vor oder nach Mahlzeiten praktiziert werden.
  • Der Sprecher führt seit sechs Jahren digitale Tagebücher (OneNote).
  • Nach Mahlzeiten wird kurz aufgeschrieben, wofür man Gott heute dankbar sein kann.
  • Dies transformiert vom Mangeldenken hin zum Denken des Beschenktwerdens.
  • Folgt dem Dreiklang des Evangeliums: Elend, Erlösung, Dankbarkeit.

4. Die Gewohnheit des Gebets

  • Bei Transfers zwischen Terminen bewusst Zeit für Gebet nehmen.
  • An Haltestellen nicht das Handy nutzen, sondern beten.
  • Feste Gebetszeiten an bestimmte Orte knüpfen (z.B. Haltestelle = Gebet für Vorgesetzte).
  • Bewusste Verknüpfung von Alltagssituationen mit Gebetszeiten.

5. Die Gewohnheit des Schweigens

  • 30 Sekunden bis eine Minute still sein.
  • Besonders hilfreich vor wichtigen Entscheidungen oder Terminen.
  • Reflexion über: “Worum geht es? Wer geht mit mir mit? Was ist, wenn es nicht klappt?”
  • Hilft gegen Anspannung und erinnert daran, nicht allein zu sein.

6. Die Gewohnheit der Wochenplanung

  • Sonntagabend nach dem Abendessen kurze Familienrunde (ca. 10 Minuten).
  • Durchgehen, wer was in der kommenden Woche vorhat.
  • Bewusste Kommunikation geistlicher Termine (z.B. “Dienstag gehe ich beten”).
  • Beispiel: Dienstags Gebetsabend mit 30-40 Teilnehmern (vorher nur 8).

7. Die Gewohnheit vor dem Schlafen

  • Belastende Dinge aufschreiben und Gott hingeben.
  • Neue OneNote-Seite in der Sparte “Anliegen” erstellen.
  • Aufschreiben: “Im Moment belastet mich… du siehst es, Jesus, jetzt lass mich ruhig schlafen.”

8. Die Gewohnheit der Gastfreundschaft

  • Bezugnahme auf Rosaria Butterfield’s Buch “Offene Türen, offene Herzen”.
  • Einfache Mahlzeiten und mehrstimmiger Gesang öffneten ihr Herz für das Christentum.
  • Gastfreundschaft muss nicht aufwendig sein.
  • Beispiel: Freunde helfen beim Bügeln, Geschirrspüler einräumen, während Gastgeber duscht.
  • Regelmäßige Treffen am Waldrand mit Feuerstelle (Sonntagabend 18 Uhr).