Buchhinweis: 50 Thesen zur woken Ideologie

Dies sind 50 Thesen aus Basads “Schäm dich!: Wie Ideologinnen und Ideologen die Welt in Gut und Böse einteilen” (2021):

Grundprinzipien und Ursprünge

  • Die Social-Justice-Bewegung basiert auf postmodernen Theorien von Philosophen wie Michel Foucault und Jacques Derrida, die behaupten, dass Wissen und Wahrheit nicht objektiv, sondern durch historische Machtverhältnisse sozial konstruiert sind und daher dekonstruiert werden müssen.
  • Die Bewegung kategorisiert Menschen strikt in privilegierte Unterdrücker (weiße heterosexuelle Männer) und unterdrückte Gruppen (People of Color, Frauen), wobei diese Zuordnung auf biologischen Merkmalen basiert, obwohl gleichzeitig behauptet wird, diese Merkmale seien “soziale Konstrukte”.
  • Der Bewegung liegt die Behauptung zugrunde, dass alle weißen Menschen durch eine “rassistische Sozialisation” unbewusst von einem kolonialen System geprägt sind, wie etwa Tupoka Ogette formuliert: “Du bist rassistisch sozialisiert worden. So, wie viele Generationen vor Dir, seit über dreihundert Jahren.”
  • Die Theorie der “Intersektionalität”, entwickelt von Kimberlé Crenshaw, bewertet Menschen anhand einer Hierarchie der Unterdrückung, wobei verschiedene Diskriminierungsformen (Rassismus, Sexismus, Homophobie) addiert werden und dadurch bestimmt wird, wer das größere Opfer ist und daher mehr Gehör verdient.
  • Der Begriff “woke” (erwacht) bezeichnet Personen, die angeblich die rassistische Gesellschaftsstruktur durchschaut haben und sich als moralisch überlegene Elite verstehen, die den “Schlafenden” die Wahrheit über ihre unbewusste Teilnahme am System der Unterdrückung offenbaren muss.

Sprache und Kultur

  • Die Bewegung behauptet, dass unsere gesamte Sprache und Kultur vom Patriarchat und Kolonialismus bestimmt sei, was sich etwa im generischen Maskulinum oder in der angeblich zwangsläufig binären Struktur der Sprache zeige und durch bewusste Spracheingriffe wie Gender-Sternchen korrigiert werden müsse.
  • Geschlechtergerechte Sprache mit Sternchen, Unterstrichen oder Doppelpunkten wird nicht als stilistische Präferenz, sondern als moralische Pflicht propagiert, wie die Stadt Hannover in ihren Leitlinien schreibt: “Geschlechtergerechte Sprache hat viel mit einer inneren Haltung zu tun” und soll “Werte unserer Gesellschaft” vertreten.
  • Das generische Maskulinum wird trotz seiner grammatikalischen Funktion als Generikum als explizit diskriminierend betrachtet, wobei die Stadt Frankfurt argumentiert, es würde Frauen und sexuelle Minderheiten nur “mitmeinen”, aber nicht eindeutig benennen und somit “verschleiern” und “verwirren”.
  • Die Forderung nach sprachlicher Umgestaltung wird trotz fehlender demokratischer Legitimation vorangetrieben, obwohl laut INSA-Umfrage 75,3% der Bürger gesetzliche Vorschriften zur Sprachneutralisierung ablehnen und neun von zehn Befragten privat keine genderneutrale Sprache verwenden.
  • Die Theorie der “kulturellen Aneignung” (Cultural Appropriation) betrachtet es als rassistisch, wenn Weiße Elemente anderer Kulturen übernehmen, etwa wenn sie Dreadlocks tragen, Kimono anziehen oder afrikanische Küche kochen, wobei die Aktivistin Jasmina Kuhnke sogar zwischen “echten Schwarzafrikanern” und solchen mit “zu weißem Aussehen” unterscheidet, wenn es um die Erlaubnis zum Tragen von Rastazöpfen geht.

Rassismusverständnis

  • Die Bewegung definiert Rassismus neu als Kombination aus Vorurteil und Macht.
  • Nach dieser Definition können nur Weiße rassistisch sein, da sie gesellschaftlich privilegiert seien.
  • Die Aussage “Ich sehe keine Hautfarben” wird als Form des Rassismus bezeichnet (“Colorblindness”).
  • Der Begriff “White Fragility” besagt, dass Abwehrreaktionen von Weißen auf Rassismusvorwürfe ein Beweis für ihren Rassismus sind.
  • Die Theorie der “weißen Privilegien” behauptet, dass Weiße von der Gesellschaft begünstigt werden, nur weil sie weiß sind.

Umgang mit Wissenschaft

  • Die Social-Justice-Bewegung verwirft naturwissenschaftliche Erkenntnisse, wenn diese der Ideologie widersprechen, wie beispielsweise die Existenz biologischer Geschlechtsunterschiede.
  • Die Bewegung leugnet die biologische Realität von Geschlechtsdimorphismus und behauptet stattdessen, dass die Einteilung in Mann und Frau eine “Erfindung des weißen Mannes” sei, obwohl 99,982% der Weltbevölkerung biologisch eindeutig zuordenbar sind.
  • In akademischen Kreisen der Bewegung wurde ernsthaft argumentiert, dass mathematische Aussagen wie “2+2=4” nicht universell gültig seien, sondern ein Produkt “westlich-kolonialer Hegemonie” darstellten.
  • Empirische Studien, die zeigen, dass Frauen und Migranten trotz Diskriminierung erfolgreicher sind als ihre deutschen Altersgenossen aus vergleichbarem Milieu, werden ignoriert, weil sie der These vom “strukturellen Rassismus” widersprechen.
  • Die Bewegung etabliert eine “Gefühle vor Fakten”-Hierarchie: Wenn ein biologischer Fakt (wie “Männer können nicht menstruieren”) subjektive Gefühle verletzt, wird der Fakt als “transphob” abgelehnt und die verletzten Gefühle als einzige “Wahrheit” akzeptiert.

Bildung und Gesellschaft

  • Einige vom “Institut für diskriminierungsfreie Bildung” entwickelte Unterrichtsmaterialien fordern explizit eine Trennung von Schülern nach Hautfarbe, wobei “weißen” und “nicht-weißen” Schülern unterschiedliche Lernziele und Materialien zugewiesen werden sollen.
  • In Antirassismus-Workshops wie denen von Tupoka Ogette werden weiße Teilnehmer durch einen Fünf-Phasen-Plan geführt, der mit “Scham” und “Schuld” die Bekundung von “Ich schäme mich dafür, weiß zu sein” als notwendigen Schritt zur “Anerkennung” ihres angeblich inhärenten Rassismus darstellt.
  • Bei sogenannten “Privilege Walks” müssen Teilnehmer sich nach vermeintlichen Privilegien aufstellen (z.B. “Ich kann davon ausgehen, die gleichen beruflichen Chancen zu haben”), wobei weiße Teilnehmer anschließend gezwungen werden, ihre privilegierte Position zu “reflektieren” und Tränen weißer Teilnehmer als “White Tears” abgewertet werden.
  • An Universitäten wird die akademische Freiheit eingeschränkt, indem Lehrveranstaltungen von Dozenten gestört oder verhindert werden, selbst wenn diese keine extremistischen Positionen vertreten, sondern lediglich nicht ins ideologische Raster der Aktivisten passen.
  • Künstlerische und literarische Werke werden aus dem öffentlichen Raum entfernt oder zensiert, wenn sie nach heutigen aktivistischen Maßstäben als problematisch interpretiert werden können, ungeachtet ihres kulturellen oder historischen Wertes.

Cancel Culture

  • Die Social-Justice-Bewegung fördert eine “Cancel Culture”, bei der Personen, Werke und Institutionen gesellschaftlich ausgeschlossen werden, wenn sie nicht den ideologischen Maßstäben entsprechen.
  • Selbst anerkannte Persönlichkeiten mit progressiver Vergangenheit werden öffentlich angefeindet und boykottiert, wenn sie einzelne Positionen vertreten, die von der aktuellen Orthodoxie der Bewegung abweichen.
  • Kulturschaffende werden von Veranstaltungen ausgeschlossen oder öffentlich geächtet, nicht aufgrund ihres tatsächlichen Verhaltens, sondern wegen Interpretationen ihrer Aussagen durch aktivistische Gruppen.
  • Akademiker und Intellektuelle sehen sich Kampagnen ausgesetzt, die ihre berufliche Existenz bedrohen, wenn sie kritische Perspektiven auf die Kernkonzepte der Bewegung äußern.
  • Dieses systematische Ausschließen abweichender Meinungen wird in vielen Medien nicht problematisiert, sondern als legitimes Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung dargestellt oder sogar begrüßt.

Mediale Verbreitung und Kritik

  • Öffentlich-rechtliche Medien stellen die Social-Justice-Ideologie oft als unbestreitbare Wahrheit dar.
  • Journalisten übernehmen aktivistische Positionen anstatt neutral zu berichten.
  • Kritiker der Bewegung werden pauschal als “rechts” oder “rassistisch” diffamiert.
  • Es herrscht eine Doppelmoral: Aktivisten, die selbst Hass verbreiten, inszenieren sich als Opfer von Hatespeech.
  • Die “Schweigespirale” führt dazu, dass Menschen aus Angst vor sozialer Isolation schweigen.

Widersprüche

  • Die Social-Justice-Bewegung betont einerseits die Bedeutung von Individualität und subjektiver Identität, kategorisiert Menschen aber gleichzeitig strikt in kollektive Gruppen wie “weiß” oder “Schwarz” und schreibt ihnen basierend auf dieser Kategorisierung feste Eigenschaften und Verhaltensweisen zu.
  • Während die Bewegung vorgibt, gegen Diskriminierung zu kämpfen, etabliert sie selbst diskriminierende Praktiken wie die Bewertung von Redebeiträgen nach Hautfarbe oder Geschlecht der sprechenden Person oder fordert explizit, dass “weiße Männer” in bestimmten Kontexten “schweigen” sollen.
  • Die Bewegung lobt Diversität als höchstes Gut, duldet aber keine Diversität der Meinungen und verlangt stattdessen absolute ideologische Konformität, was sich in der Ächtung von Abweichlern wie der Muslimin Naïla Chikhi zeigt, die wegen ihrer Kopftuch-Kritik als “Verräterin” diffamiert wurde.
  • Die Bewegung behauptet, Rassismus zu bekämpfen, verteidigt aber selbst rassistische Positionen, wenn etwa der Aktivist Malcolm Ohanwe Bilder von an Pfählen aufgehängten weißen Kolonialherren mit dem Kommentar “Das würde ich gerne großspurig produziert im Kino sehen” postet oder Bilder von knienden Weißen vor einem Diktator als “feuchten Traum” bezeichnet.
  • Während die Bewegung Essentialismus bei Geschlechterrollen ablehnt (die Vorstellung, dass Frauen und Männer von Natur aus unterschiedlich sind), betreibt sie selbst Essentialismus bei Hautfarben, indem sie behauptet, dass Schwarze “das Trauma des Kolonialismus kollektiv in ihren Körpern tragen” oder dass “weiße Emotionen” ein “Motor von Rassismus” seien.

Blinde Flecken

  • Die Bewegung schweigt oft zu islamistischem Extremismus aus Angst, Muslime zu stigmatisieren.
  • Antisemitismus und Israelhass werden in der Bewegung oft nicht thematisiert oder sogar gefördert.
  • Kritik am Islamismus wird als “islamophob” und rassistisch abgestempelt.
  • Gewalt gegen Frauen in migrantischen Communities wird aus Rücksicht auf “kulturelle Sensibilität” oft ignoriert.
  • Clan-Kriminalität wird häufig verharmlost, um keine Stereotypen zu bedienen.

Psychologische Motivation

  • Social-Justice-Aktivismus fungiert laut Kritikern als “Ersatzbefriedigung für privilegierte Rich-Kids”, die wie der Protagonist in “Fight Club” in ihrem materiellen Wohlstand gelangweilt sind und nach Aufregung und moralischer Bedeutsamkeit suchen, was sich in medienwirksamen Selbstinszenierungen wie dem ZDF-Beitrag “Wir sind weiß und privilegiert” zeigt, in dem wohlhabende junge Menschen ihre Schuldgefühle öffentlich zur Schau stellen.
  • Der Aktivismus bietet privilegierten Menschen die Möglichkeit zur moralischen Selbsterhöhung, indem sie sich als “woke” und aufgeklärter als der Rest der Gesellschaft darstellen können, wie es etwa die Webseite “SayMyName” der Bundeszentrale für politische Bildung demonstriert, die Weißen im Befehlston vorschreibt: “Kenne dein Privileg!” und “Sei laut gegen Ungerechtigkeiten, aber übertöne die marginalisierte Gruppe nicht!”.
  • Statt sich mit realen Missständen wie häuslicher Gewalt, Ehrenmorden oder der sozialen Situation von Migrantenkindern zu beschäftigen, konzentrieren sich Aktivisten auf symbolische “Lifestyle-Probleme” wie den angeblich rassistischen Charakter von “Hautfarbenstiften” oder die Verwendung des generischen Maskulinums, die primär in akademischen Zirkeln diskutiert werden.
  • Die gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber sprachlichen Mikroaggressionen wie der Frage “Wo kommst du her?” spiegelt eine privilegierte Lebenssituation wider, in der existenzielle Probleme so weit in den Hintergrund getreten sind, dass selbst alltägliche Interaktionen zu dramatischen Ungerechtigkeiten hochstilisiert werden müssen, um emotionale Stimulation zu erzeugen.
  • Hinter der Bewegung steht eine quasi-religiöse Struktur mit Bußritualen (wie Ogettes “Phasen” der Schuld und Scham), Sündenbekenntnissen (“Ich bin weiß, männlich und privilegiert”), öffentlichen Läuterungen (weiße Polizisten, die Schwarzen die Füße waschen) und dem Versprechen der Erlösung durch moralische Reinigung, was der Religionswissenschaftler Alexander Grau als Ersatz für verlorene traditionelle religiöse Bindungen deutet.

Bibel: Wortfelder im Buch der Sprüche

Mein erneutes Studium des Buches der Sprüche führte mich zur Beschäftigung mit folgenden Wortfeldern:

  • Angesprochene: Söhne (evtl. Schulen für Fürsten/zukünftige Herrscher)
  • Gottes Sicht: Segen & Fluch
  • Lebensführung Tag für Tag: Weg – gehen – wandeln
  • Vorgesetzten-Verhältnisse: König/Knecht
  • Lebensverhältnisse: Reich und arm
  • Ehe: Mann & Frau; Ehebruch/Hurerei
  • Nationen: Stadt & Land
  • Charakter: Fleiss & Faulheit
  • Gütertausch: Kaufen & verkaufen, erwerben & verlieren
  • Kommunikation: Reden & schweigen; Zunge, Worte; fragen & antworten
  • Nachbarschaft und Freundschaft: Freund, Nachbar, Gefährte, Vertrauter
  • Begrenztheit: Leben & Tod
  • Einflusssphäre: Haus, Gut, Tor, Eingang
  • Erziehung: gehorchen & verweigern

2018 hielt ich einleitende Vorträge zu diesem spannenden Bibelbuch (Teil I; Teil II); ebenso ist mein Vogelflug “Gott fürchten und ein weises Leben führen” verfügbar.

Podcast: Einführung in die Psalmen

Paul Carter führt in dieser Einheit (28 Minuten) in das Buch der Psalmen ein.

Historische Bedeutung der Psalmen in der Kirche

  • Während des Mittelalters waren die Psalmen oft das am besten bekannte Buch der Bibel; Gläubige besaßen teilweise nur Auszüge daraus.
  • Martin Luther bezeichnete die Psalmen als „eine kleine Bibel“ und betrachtete sie sowohl als Lehrbuch des Glaubens wie auch als Wegweiser für das persönliche Gebet und die Frömmigkeit.
  • Die Psalmen dienten in der ganzen Kirchengeschichte als Grundlage für Meditation, Gebet und geistliche Formung.

Martin Luther und die Psalmen

  • Luthers erste Vorlesungen als Professor handelten von den Psalmen.
  • Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Psalmen festigte Luther seine reformatorischen Überzeugungen.
  • Er sah in den Psalmen eine Art „geistliches Katechismusbuch“, das nicht nur Lehre vermittelt, sondern auch die Empfindungen, Gedanken, Lieder und Gebete der Gläubigen prägt.

Zwiegesprächstheologie (Willem van Gemeren):

  • Die Psalmen seien wie andere biblische Bücher zwar „von Gott inspiriert und nützlich“ (vgl. 2Tim 3,16–17), besitzen jedoch eine besondere Eigenschaft.
  • Gottes Volk wird hier ausdrücklich eingeladen, die Worte der Psalmen selbst zu beten und im Gottesdienst zu verwenden.
  • Dadurch entsteht eine fortlaufende „Zwiegesprächstheologie“: Gott spricht durch die Psalmen zum Menschen, und der Mensch antwortet Gott mit eben diesen Worten.

Autorschaft und Zusammensetzung des Psalters

  • 73 der 150 Psalmen werden direkt David zugeschrieben; 13 davon mit konkreten Hinweisen auf Ereignisse in Davids Leben.
  • Andere Psalmen (z. B. Ps 2 und Ps 95) werden im Neuen Testament David zugesprochen, obwohl im hebräischen Urtext keine solche Überschrift steht.
  • Insgesamt werden sieben verschiedene Autoren namentlich genannt: David, die Söhne Korahs, Asaph, Salomo, Heman, Ethan und Mose.
  • Der Psalter gilt daher als kollektives Werk, wobei David der Hauptautor ist.

Zeitraum der Abfassung

  • Die Entstehungsspanne reicht von Mose (Ps 90) bis in die Exils- und Nachexilszeit (z. B. Ps 107).
  • Zahlreiche Psalmen stammen aus Davids Epoche (um 1000 v. Chr.), andere reflektieren das Exil und den Wiederaufbau nach der Rückkehr.
  • Es ist unstrittig, dass die Zusammenstellung des Psalters in verschiedenen Stufen erfolgte, ähnlich wie bei den Sprüchen (z. B. Hinzufügungen zur Zeit König Hiskias; Spr 25,1).

Christologische Deutung der Psalmen in der Kirchengeschichte

  • Die frühe Kirche las die Psalmen nahezu durchweg als Hinweise auf Christus (etwa Psalm 2, 22, 110).
  • Jesus selbst bezieht sich in Lk 24,44 auf „Mose, die Propheten und die Psalmen“ als Zeugnis über sich.
  • In der Antike und im Mittelalter war man meist selbstverständlich davon überzeugt, dass die Psalmen auf Jesus hinweisen.

Ansätze der Auslegung – Luther, Calvin und andere

  • Luther interpretierte die Psalmen sehr direkt und sah Christus in fast jedem Vers, selbst bei Bußpsalmen wie Psalm 51.
  • Calvin betonte stärker den ursprünglichen Kontext und Autor, betonte aber ebenfalls die letztliche Erfüllung in Christus. Er sah David und seine Dynastie als „Schatten“ des endzeitlichen Königs Jesus.
  • Im 19. Jahrhundert wurden christologische Bezüge oft zurückgewiesen oder stark abgeschwächt, doch heute kehren viele Ausleger (z. B. Christopher Ash) zu einem deutlicher christuszentrierten Blick zurück.

Das Bild des „Königsgewandes“

  • Die königlichen Psalmen („Messianische Psalmen“) passen nur unvollkommen auf Davids Nachfolger.
  • Die „Gewänder“ sind für jeden historischen König Israels zu groß; erst in Jesus Christus finden sie die perfekte Erfüllung.
  • Bei der Auslegung sucht man daher stets das Spannungsfeld zwischen dem historischen König und dem zukünftigen, wahren König.

Vorgehensweise bei der Anwendung der Psalmen heute

  1. Historischer Sinn: Was bedeutete der Psalm für den ursprünglichen Autor (z. B. David)?
  2. Altbund-Kontext: Wie wurde er von Gläubigen im Alten Bund verstanden und gebetet?
  3. Erfüllung in Christus: Wie nahm Jesus selbst den Psalm auf (z. B. Ps 22 am Kreuz), und wie vollendete er dessen Aussage?
  4. Neu-testamentliche Anwendung: Was bedeutet der Psalm für Christen heute, im Licht von Kreuz und Auferstehung?

Aktuelle Unterbewertung der Psalmen

  • Die heutigen Evangelikalen nutzen die Psalmen weniger als frühere Generationen, oft wegen ihrer dichterischen Sprache und teils komplexen historischen Bezüge.
  • Wer jedoch die Grundregeln beachtet (historischer Kontext, literarische Struktur, christologische Linse), entdeckt großen geistlichen Reichtum.
  • Ziel dieser Psalmenreise ist es, die Formkraft und Heilkraft der Psalmen wiederzuentdecken und durch sie zu einer tieferen Gemeinschaft mit Christus zu finden.
  • Jesus ist der „wahre Gesegnete“ und der „wahre Sohn Davids“. Wer in ihm Zuflucht nimmt, empfängt letztlich alle Verheißungen, die in den Psalmen aufleuchten.

Buchhinweis: Dantes Aufteilung von Hölle, Fegefeuer und Himmel

Dante Alighieri stellt in seinem Weltklassiker “Die Göttliche Komödie” (1307-1321) die Hölle und das Fegefeuer in verschiedenen Stufen dar. Natürlich vermischen sich antike griechische Vorstellungen mit mittelalterlichen Spekulationen.

Hölle (Inferno)

  1. Erster Kreis – Limbus
    Enthält die ungetauften Seelen und tugendhaften Heiden (antike Dichter, Philosophen und Menschen, die vor der christlichen Offenbarung lebten).
  2. Zweiter Kreis – Lust
    Hier leiden jene, die von unkontrollierter Leidenschaft und hemmungsloser Begierde getrieben wurden.
  3. Dritter Kreis – Völlerei
    Seelen, die in maßlosem Essen und Trinken versandet sind, müssen ewige Strafen für ihre Unmäßigkeit erdulden.
  4. Vierter Kreis – Habgier (Geiz und Verschwenderischheit)
    Die Geizigen und Verschwender, die ihr Leben von übertriebener Gier geprägt hatten, finden hier ihre Strafe.
  5. Fünfter Kreis – Zorn
    In einem schlammigen Abgrund kämpfen die Zornigen und die passiv-aggressiven Seelen miteinander, als Strafe für ihre unkontrollierte Wut.
  6. Sechster Kreis – Häresie
    Seelen derer, die von falschen Glaubensvorstellungen oder abtrünnigen Lehren überzeugt waren, müssen ihre Irrtümer ertragen.
  7. Siebter Kreis – Gewalt
    Unterteilt in Bereiche für jene, die gegen Menschen, sich selbst oder Gott gewalttätig waren, werden die Gewalttäter entsprechend ihrer Taten bestraft.
  8. Achter Kreis – Betrug (Malebolge)
    In zehn „Bolgien“ finden sich Seelen, die auf verschiedene Arten des Betrugs und der Täuschung (wie Verführung, Heuchelei, Korruption usw.) verstrickt waren.
  9. Neunter Kreis – Verrat
    Die tiefste und kälteste Ebene, in der die größten Verräter – gegenüber Familie, Freunden, Gästen oder Herrschern – in einem gefrorenen See eingeschlossen sind.

Fegefeuer (Purgatorio)

Dantes Fegefeuer ist als ein aufsteigender Berg konzipiert, auf dem die Seelen in mehreren Stufen ihre Sünden sühnen und läutern:

  • Vorfegefeuer:
    Ein Zwischenbereich für Seelen, die spät bereuten oder besondere Hindernisse überwinden müssen, bevor sie in die eigentlichen Terrassen gelangen.
  1. Erste Terrasse – Hochmut:
    Hier büßen diejenigen, die von Stolz und Eitelkeit beherrscht waren, und lernen Demut.
  2. Zweite Terrasse – Neid:
    Seelen, die durch neidische Gefühle verzehrt wurden, reinigen sich von dieser Last.
  3. Dritte Terrasse – Zorn:
    Diejenigen, die in unkontrolliertem Zorn lebten, erfahren Läuterung durch das Erkennen und Ablegen ihres übermäßigen Ärgers.
  4. Vierte Terrasse – Trägheit:
    Seelen, die durch Apathie und Faulheit ihr Leben verschwendeten, finden zu neuer Tatkraft und Buße.
  5. Fünfte Terrasse – Habgier:
    Hier lernen die, die in materieller Gier gefangen waren, sich von weltlichem Besitz zu lösen.
  6. Sechste Terrasse – Völlerei:
    Seelen, die maßlos lebten und genossen, üben sich in Selbstdisziplin und Mäßigung.
  7. Siebte Terrasse – Wollust:
    Diejenigen, die sich der unkontrollierten Begierde hingaben, erleben hier die Reinigung ihrer Leidenschaft.
  • Irdisches Paradies (Garten Eden):
    Am Gipfel des Fegefeuers befindet sich der erdgebundene, vollkommene Zustand der Reinheit, in dem die Seelen bereit sind, in den Himmel aufzusteigen.

Himmel (Paradiso)

Dante stellt den Himmel als neun kreisförmige Sphären dar, die in der höchsten Sphäre im Empyreum in die unmittelbare Gegenwart Gottes münden:

  1. Erste Sphäre – Mond:
    Hier verweilen Seelen, die wegen ihrer Unbeständigkeit in ihren Gelübden gescheitert sind.
  2. Zweite Sphäre – Merkur:
    Beherbergt jene, die weltlichen Ehrgeiz zeigten – mit guten Taten, aber oft getrieben von der Suche nach Ruhm.
  3. Dritte Sphäre – Venus:
    In dieser Sphäre finden sich die Liebenden, die ihre Begierde im Zeichen reiner, göttlicher Liebe entfalten konnten.
  4. Vierte Sphäre – Sonne:
    Diese Sphäre ist das Reich der Weisen und Gelehrten, deren Erleuchtung und Weisheit das Licht der Wahrheit widerspiegelt.
  5. Fünfte Sphäre – Mars:
    Hier strahlen die Seelen der Kämpfer für den Glauben, die in ihrem Leben durch Tapferkeit und Opferbereitschaft glänzten.
  6. Sechste Sphäre – Jupiter:
    Beherbergt gerechte Herrscher und rechtschaffene Seelen, die das göttliche Gesetz in ihrem irdischen Leben hochhielten.
  7. Siebte Sphäre – Saturn:
    In dieser Sphäre verweilen die Einsiedler, Asketen und Kontemplativen, die sich der inneren Einkehr und spirituellen Suche widmeten.
  8. Achte Sphäre – Fixsterne:
    Hier leuchten die Heiligen und seligen Seelen, die als strahlende Beispiele des Glaubens und der Tugend gelten.
  9. Neunte Sphäre – Primum Mobile:
    Die äußerste kreisförmige Sphäre, in der die Engel und die himmlischen Mächte wirken und die Bewegung des Kosmos steuern.
  • Empyreum:
    Jenseits der materiellen Sphären liegt das Reich Gottes – ein zeitloser Ort, in dem die vollkommene Gegenwart der göttlichen Liebe und die selige Gemeinschaft der Engel und Heiligen herrscht.

Zitat der Woche: Augustinus und sündige Gewohnheiten

Augustinus hat in mehreren seiner Werke ausführlich über die Bildung und Macht sündiger Gewohnheiten nachgedacht. Insbesondere in den Confessiones (Bekenntnisse) und De libero arbitrio (Vom freien Willen) findet sich eine detaillierte Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Die zentrale Passage, in der Augustinus in den Confessiones über die „Gewohnheit, die zur Notwendigkeit wird“ spricht, findet sich in Buch 8, Kapitel 5. Hier beschreibt er seine innere Zerrissenheit und die Macht der sündigen Gewohnheit, die ihn daran hindert, sich vollständig Gott zuzuwenden. Dies ordnet sich also vor der Bekehrung ein.

Denn der neue Wille, der in mir aufkeimte, dich umsonst zu lieben, mich an dir zu erfreuen, Gott, der du allein die sichere Freude bist, war noch nicht stark genug, um den alten Willen zu überwinden, der durch lange Gewohnheit gestärkt worden war. So stritten in mir zwei Willen, der eine alt, der andere neu, der eine fleischlich, der andere geistlich, und indem sie gegeneinander kämpften, zerrissen sie meine Seele.

Dies sind weitere Passagen:

1. Confessiones (Bekenntnisse)

  • Buch 8, Kapitel 5-12: Augustinus beschreibt hier seine inneren Kämpfe vor seiner Bekehrung. Er thematisiert, wie sündige Gewohnheiten ihn gefangen hielten. Diese beschreibt er als „Gewohnheit der Sünde“ (consuetudo peccati), die wie Fesseln wirken und ihn von einem tugendhaften Leben abhalten.
    • Zentrale Stelle: Augustinus spricht von der “Gewohnheit, die zur Notwendigkeit wird” und davon, wie der Wille geschwächt wird, wenn man sich wiederholt für das Schlechte entscheidet.
  • Buch 10, Kapitel 41-43: Hier reflektiert Augustinus über die Macht der Begierde (concupiscentia) und die Schwierigkeit, sündige Neigungen abzulegen. Er nennt die Gewohnheit einen „zweiten Naturzustand“ und zeigt, wie diese den Menschen von Gott entfernt.

2. De libero arbitrio (Vom freien Willen)

  • Buch 3, Kapitel 18-20: Augustinus diskutiert hier die Verbindung zwischen dem freien Willen und der Entstehung von sündigen Gewohnheiten. Er erklärt, dass der Mensch durch wiederholte schlechte Entscheidungen seine Freiheit einbüßt und eine Art „Knechtschaft der Sünde“ erleidet.
  • Zentrale Gedanken:
    • Sündige Gewohnheiten entstehen durch die wiederholte Wahl des Schlechten.
    • Die Gewohnheit schwächt den freien Willen und führt zu einer moralischen Versklavung.

3. De civitate Dei (Vom Gottesstaat)

  • Buch 14, Kapitel 15-17: Augustinus betrachtet die Wurzel der sündigen Gewohnheiten in der Liebe zur Welt (amor saeculi) und der Abkehr von der Liebe zu Gott (amor Dei). Er beschreibt, wie der Mensch durch sündige Gewohnheiten in die Selbstsucht und die Unordnung der Seele hineingezogen wird.

Zusammenfassung seiner zentralen Überlegungen:

  1. Sündige Gewohnheiten entstehen durch wiederholte falsche Entscheidungen und verstärken sich mit der Zeit.
  2. Sie führen zu einer Schwächung des freien Willens und können zu einer Art inneren Gefangenschaft führen.
  3. Die Überwindung solcher Gewohnheiten erfordert göttliche Gnade und eine bewusste Umkehr.

Weiterlesen:

Buchhinweis: Die drei Phasen von C. S. Lewis zum christlichen Glauben

Norbert Feinendegen mit seinem Werk “C. S. Lewis: Überrascht von Gott: Wie der große christliche Denker zum Glauben fand” ist eine wertvolle Ergänzung der Sekundärliteratur zu Lewis.

Das Anliegen (Einführung)

Neben Surprised by Joy existieren zahlreiche weitere Zeugnisse aus Lewis’ früher Schaffensphase, darunter:

  • Die Gedichtbände Spirits in Bondage (1919) und Dymer (1926).
  • Notizen von 1924 aus seiner Zeit als Philosophie-Tutor.
  • Die sogenannte „Summa“ (1928), in der Lewis seine idealistische Philosophie darlegt.
  • Der autobiografische Entwurf Early Prose Joy (1930/31).
  • Das allegorische Werk The Pilgrim’s Regress (1933), sein erstes Buch nach der Konversion zum Christentum

Drei Phasen von Lewis’ geistlicher Entwicklung

  • A-theistisch: Die Natur ist das Ganze; es existiert kein übernatürlicher Sinn- oder Zielgeber. Der Mensch steht vor der Aufgabe, im „sinnlosen“ Universum Sinn für sich selbst zu finden.
  • Pan-theistisch: Das Göttliche ist das Ganze; alles (Mensch, Tier, Pflanze, Kosmos) ist eine Erscheinungsform ein und desselben göttlichen Geistes. Ein persönlicher Dialog mit Gott ist in dieser Sichtweise nicht möglich.
  • Theistisch: Gott ist eine personale Wirklichkeit, die Schöpfung ist etwas Eigenständiges und dennoch von Gott Abhängiges. Der Mensch kann sich in Freiheit auf Gott und andere Geschöpfe beziehen, die Natur wird zum Medium der göttlichen Ansprache.

C.S. Lewis hat alle drei Formen auf seinem Lebensweg nacheinander „durchprobiert“: erst atheistisch, dann pantheistisch und schließlich theistisch.

Erst der Theismus konnte ihn zufriedenstellen und führte ihn unmittelbar danach zum christlichen Glauben. Dabei ist auffällig, dass Lewis’ Entwicklung auf zwei getrennten „Pfaden“ verlief:

  • Der intellektuelle Pfad (sein philosophisches Denken)
  • Der imaginative Pfad (seine innere Erlebniswelt)

Drei Facetten der „Imagination“ (Kapitel 1)
Lewis unterscheidet rückblickend drei Bedeutungen des Begriffs „Imagination“, die in seinem Kinderleben alle eine Rolle spielten:

  1. Psychologische Imagination
    • Das Wandern in Wunschvorstellungen und Tagträumen, in denen er selbst der Held oder Mittelpunkt war.
    • Dies diente der Verarbeitung seines Alltags, zum Beispiel dem Entkommen aus der Obhut der Hauslehrerin.
  2. Literarische Imagination
    • Das Gestalten von Geschichten, die keine direkten Wunscherfüllungsfantasien sind, sondern eigenständige erzählerische Werke.
    • Anders als in den späteren Narnia-Geschichten fehlten hier jedoch mythische Gestalten; Animal Land war eher prosaisch als mythisch.
  3. Geistliche Imagination
    • Kurze, aber intensive Augenblicke großer emotionaler Tiefe, die sich deutlich von den sonstigen Erfahrungen abhoben.
    • Lewis empfand sie als „wertvoller“ als seine übrige Wahrnehmung und sah sie als Hinweise auf eine ihm bis dahin unbekannte Dimension des Erlebens.

Vortrag: Weisheit suchen mit dem Buch Prediger in einer chaotischen Welt

Kürzlich hielt ich im Auftrag des Diakonissenwerks Aidlingen vier Vorträge zum Buch Prediger.

Vorträge 1 & 2

  • Kulturelle Anknüpfung: Fehlende äussere Orientierung (Autoritätsverlust der Schöpfungsinstitutionen); innere Unsicherheit durch Widersprüche (Pendelbewegungen)
  • Auslegungsvarianten für das Buchprediger; eigener Standpunkt: Erlöster Mensch mit Blick auf die Wirklichkeit der gefallenen Welt – und der wiederholten Re-Orientierung – wie Salomo vor 3000 Jahren
  • Schlüsselbegriffe: Prediger; Nichtigkeit; abmühen/unter der Sonne; Ringen um das Bessere; Kontrollverlust; der souverän waltende Gott; die Position des Menschen

Vorträge 3 & 4

  • Einmal Komplettdurchgang: Drei Königswege des gefallenen Menschen Befriedigung zu finden (Wissenschaft/Literatur/Kunst; Vergnügen; Arbeit/Projekte); die Auflösung (Prediger 1+2)
  • Jugend und Alter: Das Leben vom Ende her betrachtet (Prediger 11+12); Lektionen aus dem Prediger für Erfolgreiche, Trauernde und Pilger

Standpunkt: Wie ich es zu Trumps Zeiten mit der politischen Ethik halte

In den letzten Wochen stosse ich immer wieder auf beeindruckende Reden etwa des Vize-Präsidenten der USA, J. D. Vance. In der Regel halte ich Ausschau nach prägenden biografischen Elementen. Joe Rogan verriet er (31.10.24), dass er stark durch seine Grossmutter geprägt wurde. 

Vance schildert seine Großmutter als eine außergewöhnliche Frau, die er als „Kraft der Natur“ bezeichnet. Sie hatte eine „große Persönlichkeit“ und wurde innerhalb der Familie und der Gemeinschaft als prägende Figur wahrgenommen. Trotz ihrer Hingabe zum christlichen Glauben und ihrer tiefen Religiosität war sie bekannt für ihre farbenfrohe Sprache, die laut Vance „einen Seemann erröten lassen könnte“. Diese Kombination aus Frömmigkeit und derben Ausdrücken machte sie zu einer einzigartigen Persönlichkeit. Ihre Schimpfwörter und ihr unkonventioneller Umgang mit Sprache prägten Vances eigene Ausdrucksweise nachhaltig. Er beschreibt, wie er als Kind diese Sprache aufnahm und sie Teil seiner Identität wurde. Gleichzeitig betont er den positiven Einfluss ihrer christlichen Werte und ihrer Fähigkeit, Menschen zu unterstützen und zu ermutigen. Sie vermittelte ihm eine robuste Arbeitsmoral, eine starke Resilienz und die Wichtigkeit von Familie.

Seine Konversion zum Katholizismus ist daher nicht erstaunlich (Beitrag vom 13.10.24). Seine geistliche Reise begann offenbar zwischen 2017 und 2019, als er sowohl beruflichen Erfolg als auch die Freude, Vater zu werden, erlebte.Seine Suche nach Sinn führte ihn zurück zum Christentum, einem Glauben, den er zuvor beiseitegelegt hatte.Er betonte: „Ich möchte ein guter Ehemann, ein guter Vater und ein gutes Mitglied der Gemeinschaft sein.“ Er räumte ein, dass er diese Entscheidung ohne die Unterstützung seiner indisch-amerikanischen Frau Usha niemals hätte treffen können. Auf die Frage, ob Usha ebenfalls konvertiert habe, antwortete der Senator aus Ohio: „Nein, sie hat es nicht, aber sie geht mit mir in die Kirche.“ Er erklärte, dass ihn diese Situation belastet, weil sie neben der Betreuung ihrer drei Kinder und dem Ausbalancieren ihrer beruflichen Karriere nie damit gerechnet habe, mit jemandem verheiratet zu sein, der jede Woche in die Kirche geht.

Ich begrüsse Vance’ umstrittene Rede an der Müncher Sicherheitskonferenz (14.02.25) insofern, als ich ebenfalls glaube, dass Europas eigentliches Problem ein inneres ist. Der Kontinent hat sich seiner eigenen christlichen Wurzeln entledigt. Vance erwähnte Adam Smith Connor, der in der Nähe einer Abtreibungsklinik „leise betete“, verhaftet und zu Geldstrafen verurteilt wurde. Vance betont, dass „Gedankenverbrechen“ (Thought Crimes) eine bedrohliche Entwicklung seien. Ebenso erwähnt er „Buffer Zones“ (Sicherheitszonen), in denen stilles Beten in Privatwohnungen als illegal angesehen werden könnte. Mit Sorge verfolge ich seit Jahren die Einschränkung der Meinungsfreiheit in Grossbritannien.

Ebenso freue mich über den Auftritt von Vance an US-amerikanischen March for Life und dessen Rede (24.01.25). Seine Botschaft kann ich nur begrüssen: Jedes Leben ist heilig und verdient Schutz, weshalb Gesellschaft und Regierung junge Eltern stärker unterstützen müssen. Eine pro-life-freundliche Kultur muss auf allen Ebenen gefördert werden, wobei die politische Unterstützung durch die neue Regierung betont wird. Die Pro-Life-Bewegung wird mit Freude, Engagement und Ausdauer weitergeführt.

Nicht zuletzt freue ich mich über seine Botschaft an junge Männer (24.02.25): Die Kultur suggeriert, dass junge Männer ihre maskulinen Eigenschaften unterdrücken sollten, und das gesellschaftliche Bild verurteilt sie als „schlechte Personen“, wenn sie Witze erzählen, mit Freunden Bier trinken oder wettbewerbsorientiert sind. Positive Bestärkung fordert stattdessen dazu auf, stolz auf die eigene Männlichkeit zu sein und betont, dass Maskulinität keinen negativen Wert hat. Zugleich wird die Idee einer „androgynen“ Gesellschaft kritisiert, in der alle gleich denken, sprechen und handeln sollen. Im Rahmen eines umfassenden gesellschaftlichen Werteverständnisses wird geglaubt, dass Gott Männer und Frauen aus einem bestimmten Grund unterschiedlich geschaffen hat, weshalb die Politik Rahmenbedingungen schaffen sollte, damit junge Männer und Frauen erfolgreich leben können.

In meiner persönlichen politischen Ethik unterscheide ich zwischen vier Ebenen:

  1. Zunächst einmal die Ebene der Person. Hier gilt es, den individuellen Einfluss nicht zu unterschätzen. Ich bin mir bewusst, dass Esther mit einem heidnischen Polygamisten zusammenlebte und Daniel voller Ehrfurcht einen skrupellosen Gewaltherrscher über Jahre beriet. Das bedeutet nicht, dass sexuelle Sünden ohne Folgen wären – für die Person, seine Umgebung und die Nation.
  2. Auf der nächsten Ebene betrachte ich die Kohärenz und den Gesamtplan einer Regierung, soweit mir dies als einfacher Bürger überhaupt zugänglich ist. Es erstaunt mich, wie orchestriert das bisherige politische Vorgehen daherkommt. Ein gutes Beispiel hierfür liefert der Podcast des konservativen australischen Anglikaners John Anderson, in dem er zusammen mit dem Think Tank-Head Ken Roberts einen tiefen Einblick in die strategische Planung und Abstimmung politischer Massnahmen gibt.
  3. Eine weitere, für mich bedeutsame Ebene ist die Übereinstimmung mit Gottes Geboten. Hier zeigt sich besonders die langfristige Wirkung von Gesetzen und politischen Vorhaben. In mancher Hinsicht empfinde ich die Entwicklung als erfreulich und richtungsweisend.
  4. Das Entscheidende bleibt jedoch Gottes Geschichte. Deshalb war ich besonders erfreut über das Gebet von Scott Turner vor der ersten Kabinettsitzung. «Vater, wir danken dir für dieses großartige Privileg, in deiner Gegenwart zu sein. Gott, wir danken dir, dass du uns diesen Tag sehen lässt; die Bibel sagt, dass deine Barmherzigkeit jeden Morgen neu ist. Vater, Gott, wir geben dir Ruhm und Ehre. Gott, danke für Präsident Trump, Vater, dass er uns berufen hat, und danke, dass du uns gesalbt hast, diese Aufgabe zu übernehmen. Vater, wir beten, dass du dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten Weisheit gibst, während sie führen. Vater, Gott, ich bete auch für all meine Kollegen, die hier am Tisch und in diesem Raum versammelt sind. Herr, Gott, wir bitten darum, dass wir mit rechtschaffener Klarheit führen, während wir dem Volk dieses Landes und jeder zuständigen Behörde in all unseren Aufgaben dienen; wir werden uns vor dir demütigen und in der Weise führen, zu der du uns berufen hast, zu leiten und zu dienen. Vater, die Bibel sagt, dass gesegnet ein Volk ist, dessen Gott der Herr ist. Aber Vater, heute ehren wir dich und setzen dich an deine rechtmäßige Stelle. Vater, danke, dass du uns diese Gelegenheit gegeben hast, den Glauben in diesem Land wiederherzustellen und ein Segen für die Menschen in Amerika zu sein. Und Herr, Gott, in unserer heutigen Sitzung beten wir, dass du in unserem Gespräch verherrlicht wirst – im Namen Jesu. Amen.»

Studie: Zunahme des Säkularismus in den USA gebremst

Die 2023-24 Religious Landscape Study zeigt folgendes Bild in den USA:

Christliche Zugehörigkeit

  • 62 % der US-Erwachsenen bezeichnen sich als Christen.
  • Davon sind 40 % Protestanten, 19 % Katholiken und 3 % gehören anderen christlichen Gruppen an.

Religiös Ungebundene („Nones“)

  • 29 % der Befragten sind religiös ungebunden.
  • Unter ihnen machen Atheisten (ca. 5 %), Agnostiker (ca. 6 %) und „nichts im Besonderen“ (ca. 19 %) den Anteil aus.

Andere Religionen

  • Etwa 7 % der Befragten gehören Religionen außerhalb des Christentums an (z. B. Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus).

Gebetsgewohnheiten:

  • 44 % der US-Erwachsenen beten mindestens einmal täglich.

Gottesdienstbesuche:

  • 33 % besuchen mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst oder eine ähnliche religiöse Veranstaltung.

Religiöse Wechsel:

  • 35 % der Befragten haben seit ihrer Kindheit ihre Religionszugehörigkeit gewechselt – ein Hinweis auf eine dynamische religiöse Identitätsentwicklung.

Generationsunterschiede:

  • Nur 46 % der 18- bis 24-Jährigen identifizieren sich als Christen, verglichen mit 80 % der über 74-Jährigen.

Geschlechterdifferenz:

  • Frauen zeigen insgesamt höhere Werte in Bezug auf Religiosität (z. B. tägliches Beten, feste Glaubensüberzeugungen) als Männer – besonders in den älteren Altersgruppen.

Politische Dimension:

  • Unter Selbstbezeichnern, die sich als politisch liberal sehen, ist der Anteil der Christen deutlich gesunken (37 % im Vergleich zu 62 % in früheren Studien).

Protestantische Strömungen:

  • Die protestantische Gruppe bildet 40 % der Gesamtbevölkerung, wobei nondenominationale Protestanten tendenziell leicht zunehmen.

Stabilität bei den Katholiken:

  • Der Anteil der Katholiken bleibt relativ konstant bei rund 19 %.

Überzeugungen:

  • 86 % der Befragten sind der Meinung, dass Menschen eine Seele oder einen Geist besitzen.
  • 83 % glauben an Gott oder einen universellen Geist, und 79 % bejahen das Vorhandensein einer spirituellen Realität jenseits des Sichtbaren.

Glaube an das Jenseits:

  • Rund 70 % der US-Erwachsenen glauben an ein Leben nach dem Tod – sei es in Form von Himmel, Hölle oder beidem.

Ruth Graham schreibt in der NYT:

Die Gründe für die Stabilisierung sind komplex, aber ein Faktor ist die jüngste Altersgruppe in der Umfrage. Die ersten beiden Ausgaben der Erhebung haben gezeigt, dass jede Altersgruppe immer weniger christlich ist als die vorherige. So bezeichnen sich beispielsweise 80 Prozent der in den 1940er Jahren oder früher Geborenen als Christen, verglichen mit 75 Prozent der in den 1950er Jahren Geborenen und 73 Prozent der in den 1960er Jahren Geborenen.

Die jüngste Altersgruppe in der neuen Umfrage, die zwischen 2000 und 2006 Geborenen, scheinen sich diesem Trend zu widersetzen. Sie bezeichnen sich immer noch unterdurchschnittlich häufig als Christen, und zwar weitaus seltener als die ältesten Amerikaner. Interessanterweise scheinen sie aber nicht weniger religiös zu sein als die Befragten der zweitjüngsten Altersgruppe, die in den 1990er Jahren geboren wurde.

… Die Forscher geben zu bedenken, dass die Daten nicht auf eine tatsächliche Umkehrung des Rückgangs des Christentums hindeuten oder gar darauf, dass das Plateau von Dauer sein wird. Junge Erwachsene sind immer noch deutlich weniger religiös als ältere Erwachsene, was bedeutet, dass sie die durchschnittliche Religiosität mit der Zeit nach unten ziehen werden. Es ist unwahrscheinlich, dass die derzeitige Gruppe junger Erwachsener mit zunehmendem Alter religiöser werden wird.

Buchempfehlung: Selbstliebe und Selbsterkenntnis

Ich repetiere zur Zeit einen Teil der 924 Aphorismen von Blaise Pascals Gedanken (die englische Fassung nach Trotter). Es empfiehlt sich, die Ziffern 86-100 zu lesen.

Selbstliebe als Triebkraft

Blaise Pascal beschreibt die Selbstliebe (amour-propre) als eine der grundlegendsten Triebkräfte des menschlichen Handelns. Sie verleitet Menschen dazu, sich trotz ihrer offensichtlichen Fehler selbst zu lieben und zu idealisieren. Er schreibt: „Die Natur des Selbstliebe und dieses menschlichen Ich ist es, sich selbst zu lieben und nur sich selbst zu betrachten.“ Diese Selbstbezogenheit führt dazu, dass Menschen ihre Unzulänglichkeiten ausblenden oder rechtfertigen.

Der Wunsch, sich selbst und anderen ein vorteilhafteres Bild zu präsentieren, führt zur Heuchelei. Pascal sagt: „Der Mensch will groß sein, und er sieht sich klein; er will glücklich sein, und er sieht sich elend; er will vollkommen sein, und er sieht sich voller Mängel.“ Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität erzeugt die Tendenz, sich selbst zu täuschen und vor anderen ein Bild zu erzeugen, das von der Wahrheit abweicht.

Folgen der Selbstliebe: Die Selbstliebe führt laut Pascal unweigerlich zur gesellschaftlichen Täuschung. Er erklärt: „Die Menschen täuschen sich gegenseitig und lassen sich täuschen. Niemand spricht in Gegenwart eines anderen so von ihm, wie er es in dessen Abwesenheit tun würde.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass die zwischenmenschliche Kommunikation oft von Unehrlichkeit und taktischer Verschleierung geprägt ist.

Gegenseitige Schmeichelei und Unaufrichtigkeit: Pascal stellt fest, dass Menschen sich gegenseitig schmeicheln, um selbst geschätzt zu werden. Er bemerkt: „Wir wünschen, dass andere uns für besser halten, als wir sind, und verhalten uns dementsprechend.“ Diese Dynamik führt zu einem gesellschaftlichen Klima der Oberflächlichkeit und Heuchelei.

Selbsttäuschung und Vermeidung der Wahrheit: Ein zentrales Problem der Selbstliebe ist, dass sie zur aktiven Vermeidung der Wahrheit führt. Pascal schreibt: „Der Mensch hasst die Wahrheit, weil sie ihm seine Mängel vor Augen führt. Er fürchtet sie, weil sie sein falsches Selbstbild bedroht.“ Diese Abwehrhaltung gegenüber der Wahrheit verhindert echtes Wachstum und Selbsterkenntnis.

Pascal wägt die Übel ab: „Es ist wahrhaft ein Übel, voller Fehler zu sein; doch es ist ein noch größeres Übel, voller Fehler zu sein und diese nicht erkennen zu wollen.“ Die Selbsttäuschung, die aus der Selbstliebe hervorgeht, ist somit nicht nur eine individuelle Schwäche, sondern auch eine moralische Verfehlung.

Gesellschaftliche Auswirkungen: Die gesellschaftliche Struktur selbst basiert auf dieser allgegenwärtigen Täuschung. Pascal schreibt: „Das menschliche Leben ist eine beständige Illusion; Menschen täuschen und schmeicheln sich gegenseitig. Die menschliche Gesellschaft ist auf gegenseitigem Betrug aufgebaut.“

Dem gegenüber steht die Selbsterkenntnis (Ziffer 66).

  • Selbsterkenntnis als Grundlage eines sinnvollen Lebens:
    • Pascal betont, dass Selbsterkenntnis ein zentrales Element des menschlichen Daseins ist. Ohne das Wissen um die eigene Natur, Schwächen und Grenzen sei ein erfülltes Leben kaum möglich. Er schreibt: „Der Mensch muss sich selbst erkennen. Wenn diese Erkenntnis nicht dazu dient, die Wahrheit zu entdecken, so dient sie doch dazu, das Leben zu regeln; und es gibt nichts Besseres.“
    • Diese Aussage verdeutlicht, dass Selbsterkenntnis nicht nur im metaphysischen Sinne wichtig ist, um die Wahrheit über das Universum oder Gott zu verstehen, sondern auch als praktischer Leitfaden für das tägliche Leben.
  • Selbsterkenntnis als Schutz vor Illusionen:
    • Pascal zeigt auf, dass ohne Selbsterkenntnis der Mensch anfällig für Selbsttäuschung sei. Er sagt: „Nichts ist für den Menschen schwieriger, als sich selbst zu erkennen. Er sucht in der Welt, was nur in ihm selbst zu finden ist.“ Diese Worte unterstreichen, dass viele Menschen versuchen, Erfüllung im Außen zu finden, während sie die Notwendigkeit ignorieren, sich mit ihrem inneren Selbst auseinanderzusetzen.
  • Selbsterkenntnis trotz fehlender Wahrheit:
    • Auch wenn der Mensch nicht in der Lage ist, alle Wahrheiten über das Dasein zu ergründen, bietet die Selbsterkenntnis Orientierung. Pascal erklärt: „Auch wenn ich nicht die Wahrheit über alles weiß, so weiß ich doch, dass ich nach ihr suchen muss. Dieses Wissen allein gibt meinem Leben Richtung.“ Dies hebt hervor, dass die Suche nach Wahrheit – selbst wenn sie unerreichbar scheint – dem Leben Sinn verleiht.
  • Selbsterkenntnis als Akt der Demut:
    • Pascal betont, dass die Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit zu Demut führt. „Der Mensch, der seine Grenzen erkennt, ist weiser als jener, der glaubt, alles zu wissen.“ Diese Haltung der Demut öffnet den Geist für göttliche Wahrheiten und verhindert, dass der Mensch in Überheblichkeit verfällt.

Ich kann Peter Kreefts Kommentar übrigens warm empfehlen; ebenso die sorgfältige editierte und kommentierte WBG-Ausgabe. Kreeft schreibt zu Pascal (in Christianity for Modern Pagans):

Pascal als prophetische Stimme für unsere Zeit

  • Die Pensées sind relevanter denn je, da sie die moderne Sinnkrise beschreiben.
  • Sie führen aus dem „verfluchten Wald“ (Auden) zurück zu einer Wahrheit, die in Christus verankert ist.

Die Ordnung

  • Pascal wollte sein Werk mit dem Thema Tod beginnen (Pensées Nr. 150-166), da es eine starke Wirkung auf den Leser hat.
  • Der Autor beginnt jedoch mit „Ordnung“ und „Methode“, um eine klarere logische Struktur zu schaffen.

Die Zwei Grundwahrheiten in den Pensées

  • Erste Wahrheit: Ohne Gott ist der Mensch elend (bewiesen durch die Natur).
  • Zweite Wahrheit: Mit Gott ist der Mensch glücklich (bewiesen durch die Schrift).
  • Diese Grundwahrheiten entsprechen den zwei „Städten“ Augustins:
    • Die Stadt Gottes (Glück mit Gott).
    • Die Stadt der Welt (Elend ohne Gott).
  • Die zentrale Wahl des Menschen:
    • Gott oder kein Gott.
    • Glück oder Unglück.
    • Himmel oder Hölle.

Vergleich mit anderen apologetischen Werken

  • Diese Dichotomie (Sünde und Erlösung) ist zentral in jeder orthodoxen christlichen Apologetik (Paulus, Augustinus, Thomas von Aquin, Pascal, Kierkegaard, Lewis).
  • Moderne christliche Strömungen entfernen sich vom Sündenkonzept (z. B. Feminismus, New Age, Pop-Psychologie, „Demythologisierung“).
  • Früher war das Problem, an die Erlösung zu glauben. Heute ist das Problem, an die Sünde zu glauben.
  • Das Elend des Menschen ohne Gott ist die einzige christliche Behauptung, die sich empirisch beweisen lässt (z. B. durch das tägliche Weltgeschehen).

Bedeutungsverschiebung des Begriffs „Glück“

  • Antike Bedeutung:
    1. Glück als objektiver Zustand der Seele (vergleichbar mit Gesundheit des Körpers).
    2. Glück als innere Tugend, nicht abhängig vom äußeren Schicksal.
    3. Glück als langfristiger Zustand (Aristotelische Eudaimonia).
  • Moderne Bedeutung:
    1. Glück als subjektives Gefühl (z. B. momentane Euphorie).
    2. Glück als zufälliges äußeres Ereignis (hap = Zufall).
    3. Glück als vorübergehender Hochzustand.
  • Folge: Pascal bietet Religion an, nicht Psychologie. Psychologie kann uns ein gutes Gefühl geben, aber nur Religion kann uns wirklich gut machen.