Dies sind 50 Thesen aus Basads “Schäm dich!: Wie Ideologinnen und Ideologen die Welt in Gut und Böse einteilen” (2021):
Grundprinzipien und Ursprünge
- Die Social-Justice-Bewegung basiert auf postmodernen Theorien von Philosophen wie Michel Foucault und Jacques Derrida, die behaupten, dass Wissen und Wahrheit nicht objektiv, sondern durch historische Machtverhältnisse sozial konstruiert sind und daher dekonstruiert werden müssen.
- Die Bewegung kategorisiert Menschen strikt in privilegierte Unterdrücker (weiße heterosexuelle Männer) und unterdrückte Gruppen (People of Color, Frauen), wobei diese Zuordnung auf biologischen Merkmalen basiert, obwohl gleichzeitig behauptet wird, diese Merkmale seien “soziale Konstrukte”.
- Der Bewegung liegt die Behauptung zugrunde, dass alle weißen Menschen durch eine “rassistische Sozialisation” unbewusst von einem kolonialen System geprägt sind, wie etwa Tupoka Ogette formuliert: “Du bist rassistisch sozialisiert worden. So, wie viele Generationen vor Dir, seit über dreihundert Jahren.”
- Die Theorie der “Intersektionalität”, entwickelt von Kimberlé Crenshaw, bewertet Menschen anhand einer Hierarchie der Unterdrückung, wobei verschiedene Diskriminierungsformen (Rassismus, Sexismus, Homophobie) addiert werden und dadurch bestimmt wird, wer das größere Opfer ist und daher mehr Gehör verdient.
- Der Begriff “woke” (erwacht) bezeichnet Personen, die angeblich die rassistische Gesellschaftsstruktur durchschaut haben und sich als moralisch überlegene Elite verstehen, die den “Schlafenden” die Wahrheit über ihre unbewusste Teilnahme am System der Unterdrückung offenbaren muss.
Sprache und Kultur
- Die Bewegung behauptet, dass unsere gesamte Sprache und Kultur vom Patriarchat und Kolonialismus bestimmt sei, was sich etwa im generischen Maskulinum oder in der angeblich zwangsläufig binären Struktur der Sprache zeige und durch bewusste Spracheingriffe wie Gender-Sternchen korrigiert werden müsse.
- Geschlechtergerechte Sprache mit Sternchen, Unterstrichen oder Doppelpunkten wird nicht als stilistische Präferenz, sondern als moralische Pflicht propagiert, wie die Stadt Hannover in ihren Leitlinien schreibt: “Geschlechtergerechte Sprache hat viel mit einer inneren Haltung zu tun” und soll “Werte unserer Gesellschaft” vertreten.
- Das generische Maskulinum wird trotz seiner grammatikalischen Funktion als Generikum als explizit diskriminierend betrachtet, wobei die Stadt Frankfurt argumentiert, es würde Frauen und sexuelle Minderheiten nur “mitmeinen”, aber nicht eindeutig benennen und somit “verschleiern” und “verwirren”.
- Die Forderung nach sprachlicher Umgestaltung wird trotz fehlender demokratischer Legitimation vorangetrieben, obwohl laut INSA-Umfrage 75,3% der Bürger gesetzliche Vorschriften zur Sprachneutralisierung ablehnen und neun von zehn Befragten privat keine genderneutrale Sprache verwenden.
- Die Theorie der “kulturellen Aneignung” (Cultural Appropriation) betrachtet es als rassistisch, wenn Weiße Elemente anderer Kulturen übernehmen, etwa wenn sie Dreadlocks tragen, Kimono anziehen oder afrikanische Küche kochen, wobei die Aktivistin Jasmina Kuhnke sogar zwischen “echten Schwarzafrikanern” und solchen mit “zu weißem Aussehen” unterscheidet, wenn es um die Erlaubnis zum Tragen von Rastazöpfen geht.
Rassismusverständnis
- Die Bewegung definiert Rassismus neu als Kombination aus Vorurteil und Macht.
- Nach dieser Definition können nur Weiße rassistisch sein, da sie gesellschaftlich privilegiert seien.
- Die Aussage “Ich sehe keine Hautfarben” wird als Form des Rassismus bezeichnet (“Colorblindness”).
- Der Begriff “White Fragility” besagt, dass Abwehrreaktionen von Weißen auf Rassismusvorwürfe ein Beweis für ihren Rassismus sind.
- Die Theorie der “weißen Privilegien” behauptet, dass Weiße von der Gesellschaft begünstigt werden, nur weil sie weiß sind.
Umgang mit Wissenschaft
- Die Social-Justice-Bewegung verwirft naturwissenschaftliche Erkenntnisse, wenn diese der Ideologie widersprechen, wie beispielsweise die Existenz biologischer Geschlechtsunterschiede.
- Die Bewegung leugnet die biologische Realität von Geschlechtsdimorphismus und behauptet stattdessen, dass die Einteilung in Mann und Frau eine “Erfindung des weißen Mannes” sei, obwohl 99,982% der Weltbevölkerung biologisch eindeutig zuordenbar sind.
- In akademischen Kreisen der Bewegung wurde ernsthaft argumentiert, dass mathematische Aussagen wie “2+2=4” nicht universell gültig seien, sondern ein Produkt “westlich-kolonialer Hegemonie” darstellten.
- Empirische Studien, die zeigen, dass Frauen und Migranten trotz Diskriminierung erfolgreicher sind als ihre deutschen Altersgenossen aus vergleichbarem Milieu, werden ignoriert, weil sie der These vom “strukturellen Rassismus” widersprechen.
- Die Bewegung etabliert eine “Gefühle vor Fakten”-Hierarchie: Wenn ein biologischer Fakt (wie “Männer können nicht menstruieren”) subjektive Gefühle verletzt, wird der Fakt als “transphob” abgelehnt und die verletzten Gefühle als einzige “Wahrheit” akzeptiert.
Bildung und Gesellschaft
- Einige vom “Institut für diskriminierungsfreie Bildung” entwickelte Unterrichtsmaterialien fordern explizit eine Trennung von Schülern nach Hautfarbe, wobei “weißen” und “nicht-weißen” Schülern unterschiedliche Lernziele und Materialien zugewiesen werden sollen.
- In Antirassismus-Workshops wie denen von Tupoka Ogette werden weiße Teilnehmer durch einen Fünf-Phasen-Plan geführt, der mit “Scham” und “Schuld” die Bekundung von “Ich schäme mich dafür, weiß zu sein” als notwendigen Schritt zur “Anerkennung” ihres angeblich inhärenten Rassismus darstellt.
- Bei sogenannten “Privilege Walks” müssen Teilnehmer sich nach vermeintlichen Privilegien aufstellen (z.B. “Ich kann davon ausgehen, die gleichen beruflichen Chancen zu haben”), wobei weiße Teilnehmer anschließend gezwungen werden, ihre privilegierte Position zu “reflektieren” und Tränen weißer Teilnehmer als “White Tears” abgewertet werden.
- An Universitäten wird die akademische Freiheit eingeschränkt, indem Lehrveranstaltungen von Dozenten gestört oder verhindert werden, selbst wenn diese keine extremistischen Positionen vertreten, sondern lediglich nicht ins ideologische Raster der Aktivisten passen.
- Künstlerische und literarische Werke werden aus dem öffentlichen Raum entfernt oder zensiert, wenn sie nach heutigen aktivistischen Maßstäben als problematisch interpretiert werden können, ungeachtet ihres kulturellen oder historischen Wertes.
Cancel Culture
- Die Social-Justice-Bewegung fördert eine “Cancel Culture”, bei der Personen, Werke und Institutionen gesellschaftlich ausgeschlossen werden, wenn sie nicht den ideologischen Maßstäben entsprechen.
- Selbst anerkannte Persönlichkeiten mit progressiver Vergangenheit werden öffentlich angefeindet und boykottiert, wenn sie einzelne Positionen vertreten, die von der aktuellen Orthodoxie der Bewegung abweichen.
- Kulturschaffende werden von Veranstaltungen ausgeschlossen oder öffentlich geächtet, nicht aufgrund ihres tatsächlichen Verhaltens, sondern wegen Interpretationen ihrer Aussagen durch aktivistische Gruppen.
- Akademiker und Intellektuelle sehen sich Kampagnen ausgesetzt, die ihre berufliche Existenz bedrohen, wenn sie kritische Perspektiven auf die Kernkonzepte der Bewegung äußern.
- Dieses systematische Ausschließen abweichender Meinungen wird in vielen Medien nicht problematisiert, sondern als legitimes Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung dargestellt oder sogar begrüßt.
Mediale Verbreitung und Kritik
- Öffentlich-rechtliche Medien stellen die Social-Justice-Ideologie oft als unbestreitbare Wahrheit dar.
- Journalisten übernehmen aktivistische Positionen anstatt neutral zu berichten.
- Kritiker der Bewegung werden pauschal als “rechts” oder “rassistisch” diffamiert.
- Es herrscht eine Doppelmoral: Aktivisten, die selbst Hass verbreiten, inszenieren sich als Opfer von Hatespeech.
- Die “Schweigespirale” führt dazu, dass Menschen aus Angst vor sozialer Isolation schweigen.
Widersprüche
- Die Social-Justice-Bewegung betont einerseits die Bedeutung von Individualität und subjektiver Identität, kategorisiert Menschen aber gleichzeitig strikt in kollektive Gruppen wie “weiß” oder “Schwarz” und schreibt ihnen basierend auf dieser Kategorisierung feste Eigenschaften und Verhaltensweisen zu.
- Während die Bewegung vorgibt, gegen Diskriminierung zu kämpfen, etabliert sie selbst diskriminierende Praktiken wie die Bewertung von Redebeiträgen nach Hautfarbe oder Geschlecht der sprechenden Person oder fordert explizit, dass “weiße Männer” in bestimmten Kontexten “schweigen” sollen.
- Die Bewegung lobt Diversität als höchstes Gut, duldet aber keine Diversität der Meinungen und verlangt stattdessen absolute ideologische Konformität, was sich in der Ächtung von Abweichlern wie der Muslimin Naïla Chikhi zeigt, die wegen ihrer Kopftuch-Kritik als “Verräterin” diffamiert wurde.
- Die Bewegung behauptet, Rassismus zu bekämpfen, verteidigt aber selbst rassistische Positionen, wenn etwa der Aktivist Malcolm Ohanwe Bilder von an Pfählen aufgehängten weißen Kolonialherren mit dem Kommentar “Das würde ich gerne großspurig produziert im Kino sehen” postet oder Bilder von knienden Weißen vor einem Diktator als “feuchten Traum” bezeichnet.
- Während die Bewegung Essentialismus bei Geschlechterrollen ablehnt (die Vorstellung, dass Frauen und Männer von Natur aus unterschiedlich sind), betreibt sie selbst Essentialismus bei Hautfarben, indem sie behauptet, dass Schwarze “das Trauma des Kolonialismus kollektiv in ihren Körpern tragen” oder dass “weiße Emotionen” ein “Motor von Rassismus” seien.
Blinde Flecken
- Die Bewegung schweigt oft zu islamistischem Extremismus aus Angst, Muslime zu stigmatisieren.
- Antisemitismus und Israelhass werden in der Bewegung oft nicht thematisiert oder sogar gefördert.
- Kritik am Islamismus wird als “islamophob” und rassistisch abgestempelt.
- Gewalt gegen Frauen in migrantischen Communities wird aus Rücksicht auf “kulturelle Sensibilität” oft ignoriert.
- Clan-Kriminalität wird häufig verharmlost, um keine Stereotypen zu bedienen.
Psychologische Motivation
- Social-Justice-Aktivismus fungiert laut Kritikern als “Ersatzbefriedigung für privilegierte Rich-Kids”, die wie der Protagonist in “Fight Club” in ihrem materiellen Wohlstand gelangweilt sind und nach Aufregung und moralischer Bedeutsamkeit suchen, was sich in medienwirksamen Selbstinszenierungen wie dem ZDF-Beitrag “Wir sind weiß und privilegiert” zeigt, in dem wohlhabende junge Menschen ihre Schuldgefühle öffentlich zur Schau stellen.
- Der Aktivismus bietet privilegierten Menschen die Möglichkeit zur moralischen Selbsterhöhung, indem sie sich als “woke” und aufgeklärter als der Rest der Gesellschaft darstellen können, wie es etwa die Webseite “SayMyName” der Bundeszentrale für politische Bildung demonstriert, die Weißen im Befehlston vorschreibt: “Kenne dein Privileg!” und “Sei laut gegen Ungerechtigkeiten, aber übertöne die marginalisierte Gruppe nicht!”.
- Statt sich mit realen Missständen wie häuslicher Gewalt, Ehrenmorden oder der sozialen Situation von Migrantenkindern zu beschäftigen, konzentrieren sich Aktivisten auf symbolische “Lifestyle-Probleme” wie den angeblich rassistischen Charakter von “Hautfarbenstiften” oder die Verwendung des generischen Maskulinums, die primär in akademischen Zirkeln diskutiert werden.
- Die gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber sprachlichen Mikroaggressionen wie der Frage “Wo kommst du her?” spiegelt eine privilegierte Lebenssituation wider, in der existenzielle Probleme so weit in den Hintergrund getreten sind, dass selbst alltägliche Interaktionen zu dramatischen Ungerechtigkeiten hochstilisiert werden müssen, um emotionale Stimulation zu erzeugen.
- Hinter der Bewegung steht eine quasi-religiöse Struktur mit Bußritualen (wie Ogettes “Phasen” der Schuld und Scham), Sündenbekenntnissen (“Ich bin weiß, männlich und privilegiert”), öffentlichen Läuterungen (weiße Polizisten, die Schwarzen die Füße waschen) und dem Versprechen der Erlösung durch moralische Reinigung, was der Religionswissenschaftler Alexander Grau als Ersatz für verlorene traditionelle religiöse Bindungen deutet.