Vorsicht, Herr Theologe

Jede Berufsgattung ist bestimmten Verführbarkeiten ausgesetzt, so auch die (angehenden) Theologen. D. A. Carson nennt einige der Spannungsfelder – und auch die Klammer, die alle diese Spannungen zusammenhalten: Demut.

1. Four forms of integration

  • Don’t separate technical and devotional Bible study.
  • Be learned and godly.
  • Read individual texts in light of the whole Bible.
  • Appreciate and read broadly in systematic theology, historical theology, philosophical theology, and various forms of biblical theology.

2. Polar temptations re work

  • Don’t work too much. You can easily work yourself to exhaustion. Perfectionists are especially prone to be workaholics.
  • Don’t work too little. You can survive even if you are lazy and undisciplined, but your work won’t be stellar or effective.

3. Five facets of pride

  • Your desire to be admired and recognized is dangerous.
  • The sheer joy you find in your work does not make you spiritually superior to people who work in other disciplines.
  • Your academic specialty in an area of biblical studies does not make you a superior pastor.
  • Knowing more about the Bible than most people you serve does not make you a superior person.
  • You may experience inverted pride (i.e., being threatened because you are insecure and jealous) if successful professionals in secular work think lightly of your job.

4. Pressures to manipulate Scripture

  • Avoid the pressure from the right: safe exegesis that reinforces your confessional group.
  • Avoid the pressure from the left: clever exegesis that makes you academically respectable.
  • Avoid the nonconformist pressure to reach independent conclusions on nearly everything.
  • Avoid the pressure to so focus on the history of interpretation that you never decide anything.
  • Instead, genuinely and patiently listen to the text with integrity.

5. Three priorities re writing

  • Know what subjects you should tackle.
  • Know what audience you should address.
  • Avoid the lone-ranger complex.

These five domains are interrelated. What ties them together is humility.

Korrigierbare Denkvoraussetzungen

Nochmals Naselli zur Epistemologie (Erkenntnislehre) D. A. Carsons:

His ‘first theology’ is God. Both modernism and postmodernism err by making the ‘I’ the starting point and then drawing conclusions (e.g., that God exists). But while God is the foundation of Carson’s epistemology, Carson recognizes that humans are finite and sinful. That is, unlike God, humans are limited and are deeply affected by the noetic effects of the fall, not least in their reasoning capacity. That is why Carson prefers to modify his ‘presuppositions’ with the adjective ‘corrigible’.

Eine weise, ausgewogene Sichtweise!

Wer in seiner Freizeit zum Vergnügen häufig liest, weist bessere Leseleistungen auf

Die Resultate der repräsentativen PISA-Stichprobe, an denen 13 Kantone der Schweiz teilgenommen haben, werden zur Zeit intensiv diskutiert. Zu den Leseleistungen steht im Bericht:

Wer in seiner Freizeit zum Vergnügen häufig liest, weist bessere Leseleistungen auf. Oder umgekehrt: Wer über gute Leseleistungen verfügt, liest auch in seiner Freizeit zum Vergnügen. Leseleistungen hängen aber auch damit zusammen, welche Strategien die Jugendlichen beim Lesen von Texten anwenden. Wer weiss, welche Strategien anzuwenden sind, damit Texte verstanden und behalten werden, wer überprüft, wie gut das Gelesene bereits verstanden wurde, wer weiss, wie Texte zusammengefasst werden, erreicht bessere Leseleistungen.

Einmal mehr wird bestätigt, dass der soziale Hintergrund eng mit dem schulischen Erfolg zusammenhängt:

In den kantonalen Unterschieden spiegelt sich auch eine der grössten Herausforderungen für die Schule: Die Förderung von Schülerinnen und Schülern aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen beziehungsweise der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Zwar ist die Leistungsdifferenz zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund seit dem Jahr 2000 etwas kleiner geworden. Herkunftsmerkmale erklären die Leistungsunterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern aber immer noch zu einem beträchtlichenTeil.

Perfektion – eine Definition

Perfektion ist der selbstgewählte Zwang

  • dass ich meine persönliche Erwartungen und Wünsche an mir selber erreichen muss
  • dass andere meine persönliche Erwartungen und Wünsche erfüllen müssen
  • und nicht zuletzt, dass ich die Erwartungen anderer Menschen an mich erfüllen muss

Aufgeschnappt von Beat Tanner, Paar- und Familientherapeut

Die Gegenwart Gottes in der Flut ist besser als eine Fähre

Hier ist die Kurzandacht von C. H. Spurgeon “Kleinode göttlicher Verheissungen” vom 6. Dezember.

Denn so du durchs Wasser gehest, will ich bei dir sein, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen; und so du ins Feuer gehest, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht anzünden. (Jes. 43, 2)

Keine Brücke ist da: wir müssen durchs Wasser gehen und den Anprall des Stromes fühlen. Die Gegenwart Gottes in der Flut ist besser als eine Fähre. Versucht müssen wir werden, aber triumphieren sollen wir; denn Jahwe selber, der mächtiger ist, als viele Wasser, wird mit uns sein. Wann sonst Er seinem Volk fern sein mag, in Schwierigkeiten und Gefahren wird der Herr sicherlich mit ihm sein. Die Leiden des Lebens mögen zu einer außerordentlichen Höhe emporsteigen, aber der Herr kann es mit allen aufnehmen. Die Feinde Gottes können uns Gefahren, die sie selbst gemacht, in den Weg legen, nämlich Verfolgungen und grausame Spöttereien, die gleich einem brennenden, feurigen Ofen sind. Was denn? Wir sollen durch das Feuer gehen. Wenn Gott mit uns ist, sollen wir nicht brennen; nein, man soll nicht einmal “einen Brand an uns riechen” können. O, die wundervolle Sicherheit des vom Himmel gebornen und nach dem Himmel wandernden Pilgers! Fluten können ihn nicht ersäufen, und Feuer ihn nicht verbrennen. Deine Gegenwart, o Herr, ist der Schutz Deiner Heiligen vor den mannigfaltigen Gefahren des Weges. Siehe, im Glauben befehle ich mich Dir, und mein Geist geht in die Ruhe ein.

Momente im roten und im grünen Bereich (16): Höhenflüge

Meine Maschine arbeitet an gewissen Tagen auf vollen Touren. Ich sprühe von Ideen, schreibe, konzipiere, modelliere. Das geht manchmal eine halbe Nacht oder einen weiteren Tag weiter. Und dann kommt der Einbruch – den ich kaum wahrhaben möchte. Dann gilt es mich ein, zwei Tage zu schonen und keinen aussergewöhnlichen Output zu erwarten.

Momente im roten und im grünen Bereich (15): Wenn’s gleich weitergeht

Die anstrengendsten Momente sind oft die nach dem Nachhausekommen. Alle formulieren ihre Ansprüche, nachdem der Vater einen Tag weg war. Mein Kopf ist steinhart, mein Nacken steif. Da heisst es: Durchatmen und durchhalten. Ich erinnere mich oft an den siebenfachen Vater Christopher Klicka, der in fortgeschrittener Krankheit (MS) spätabends nach Hause kam – und der Familie diente, indem er die Wohnung aufräumte. Der tapfere Streiter ist inzwischen von Gott heimgeholt worden. Danke für dieses Vorbild!

Esther (9): Feinde

Als nun Haman sah, daß Mordechai die Knie nicht vor ihm beugte und nicht vor ihm niederfiel, da wurde er mit Wut erfüllt. Doch es war ihm zu wenig, an Mordechai allein Hand zu legen; sondern weil man ihm das Volk Mordechais genannt hatte, trachtete Haman danach, alle Juden im ganzen Königreich des Ahasveros, das Volk Mordechais, zu vertilgen. (Esther 3,5-6)

Es geht nicht lange, bis die Verweigerung Mordechais an den Minister herangetragen wird. Man will sehen, ob er die Begründung durchgehen lassen würde (V. 4). Es wird kein Präzedenzfall daraus, nein, Haman plant gleich einen Genozid. Pikantes Detail: Er gehört zum Volk der Amalekiter, wahrscheinlich zur königlichen Linie. Saul, der erste König Israels, hatte an ihnen ein göttliches Strafgericht vollzogen (1. Samuel 15). Haman ist nicht nur persönlich gekränkt. Er ist „Feind der Juden“ (V. 10) und sieht die Chance, sich die jahrhundertealte Schmach seines Volkes an ihnen zu rächen. Die Weigerung Mordechais verlässt den Raum der persönlichen Abgrenzung und wird zur Staatsaffäre!