Papablog (118): Was er sich vorgenommen…

Mein Vierter will unbedingt auch einen Besuch bei Oma machen, wie seine Brüder. Darauf freut er sich seit Wochen. Jedes Mal, wenn wir telefonieren oder wenn meine Mutter die älteren Brüder holt, meldet er sich zu Wort und verkündet stolz, dass er von ihr abgeholt werde. Der Zweieinhalbjährige hat sich dies nicht nur vorgenommen, er bleibt dran bis zur Verwirklichung seines Plans. „Wie viele Male muss ich noch schlafen, bis du mich holst?“ Oma zeigt drei Finger. Er streckt drei Finger hoch und verschwindet vergnügt.

Die Fallen von Home Education

Dank einer Empfehlung bin ich an diesen ausgezeichneten Aufsatz herangekommen. Ein erfahrener Vater mit erwachsenen Kindern berichtet über die “Blinden Flecken” seiner eigenen Bildung und Erziehung der Kinder. Seine Worte hallen in mir nach. Eine Hauptbotschaft: Wenn du deine eigenen (Bildungs-)Ziele verwirklichen willst, besteht die Gefahr, dass du darüber die Kinder verlierst.

I have observed that it is easy for conscientious parents to become “dream” oriented. The reason that our dreams for our children are so vulnerable to crashing is because they are our dreams, but they involve our children.

Die Hauptpunkte des Aufsatzes:

  1. Self-centered Dreams
  2. Family as an idol
  3. Emphasis on outward form
  4. Tendency to judge
  5. Over-dependence on authority and control
  6. Over-reliance upon sheltering
  7. Formulaic parenting breaks down relationship

Das wichtigste Kriterium ist darum nicht der Beeinflussungs- und Zielerreichungsgrad deiner Erziehung, sondern dein Gehorsam gegenüber Gott! Ich habe keine Gewähr, dass in unserer Familie alles wie am Schnürchen läuft. Himmlischer Vater, stärke mein Vertrauen in dein souveränes Handeln, damit ich Tag für Tag das weitergeben kann, was du mir schenkst.

Siehe auch der Post Was wäre, wenn…

Die Klagelieder (5): Ausharren.

Es gibt einen wunderschönen Wechsel im 3. Kapitel der Klagelieder. Die ersten 10 Verse muten wie ein Stakkato an: Er hat, er hat, er hat, er hat. Gott als Richter hat Juda und damit auch Jeremia in eine grosse Krise gestürzt. Auch wenn dieser die Krise über Jahre angekündigt hatte, traf es ihn der ganzen Linie hart.

Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht. Er hat seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag für Tag. Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal umgeben. Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind. Er hat mich ummauert, dass ich nicht herauskann, und mich in harte Fesseln gelegt. (Klagelieder 3,2-7)

Doch dann kommt – gleich einem Durchbruch der Sonne durch die Wolken – die Wende. Ich konnte diese Verse nicht genug oft lesen:
Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir’s. Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch: Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage. (3,20-27)
Die erste und entscheidende Wende findet im Innern Jeremias statt. Er schöpft Hoffnung, und er bekommt eine neue Portion Ausharren. Das ist ein Wort, das noch viel stärker als Geduld ist. Wie mangelt es uns gerade an diesem Durchhaltewillen.

Die Klagelieder (4): Merke auf!

Gottes souveränes Handeln auch in unangenehmen Zeiten anzuerkennen heisst nicht, dass wir nicht um Änderung seines souveränen Willens bitten dürften. Im Gegenteil: So bitter Jeremia das Gericht über Juda beklagt, sich mit seinem Volk und den Sünden identifiziert und die Strafe anerkennt, so inständig bittet er daraum, dass Gott aufmerkt.

Ach HERR, sieh doch, wie bange ist mir, dass mir’s im Leibe davon wehtut! Mir dreht sich das Herz im Leibe um, weil ich so ungehorsam gewesen bin.  (1,20)

HERR, schaue und sieh doch, wen du so verderbt hast! (2,20)

Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit getränkt bin! (3,19)

Gedenke, HERR, wie es uns geht; schau und sieh an unsre Schmach!… Aber du, HERR, der du ewiglich bleibst und dein Thron von Geschlecht zu Geschlecht, warum willst du uns so ganz vergessen und uns lebenslang so ganz verlassen? (5,1+19-20)

Wie jedes Buch des Neuen Testamentes Altes Testament erfüllt

Dane Ortlund hat eine interessante Übersicht erstellt:

  • Matthew fulfills the OT’s hope for a Messiah, a Christ, an anointed son of David who would save God’s people (1:21).
  • Mark fulfills the OT’s hope for a coming Son of God who would inaugurate God’s kingdom (1:1, 14–15).
  • Luke fulfills the OT’s longing for God to come and set right the world’s injustices—reversing rich and poor, oppressors and oppressed, satisfied and hungry, outsider and insider (19:10).
  • John fulfills the OT’s longing for the tabernacle/temple to do decisively what it was always meant to do—unite God and man in restored fellowship (1:14; 2:21; 14:6).
  • Acts fulfills the OT by bringing God’s mercy to the nations (1:8; 9:15).
  • Romans fulfills the OT by showing the supreme manifestation of the righteousness of God, in Jesus, bringing resolution to the constant OT tension between God’s justice and his mercy (1:17; 3:21–26).
  • 1 Corinthians fulfills the OT by showing, in Christ, the climactic way in which God destroys the wisdom of the wise (1:19).
  • 2 Corinthians fulfills the OT’s repeated pattern of strength through weakness (12:9–10), supremely in Christ (13:4), in whom all the promises of God are clinched (1:20).
  • Galatians fulfills the OT by showing that Jesus’ atoning work (3:13) at just the right time (4:4–5) is the reason that the real children of Abraham are those who are of faith (3:7–9).
  • Ephesians fulfills the OT by revealing the “mystery” long hidden—that Christ, by virtue of his death and resurrection, unites Jews and Gentiles in one renewed people of God (3:5–6).
  • Philippians fulfills the OT by showing that the church is the real circumcision (3:2–3).
  • Colossians fulfills the OT by showing that another Adam, likewise the image of God (1:15), has fulfilled the creation mandate of Genesis 1:28 to bear fruit and increase, so that we who are united to this second Adam can now do what the first Adam failed to do—bearing fruit and multiplying (1:10).
  • 1 and 2 Thessalonians fulfill the OT’s hope of judgment on God’s enemies by showing that Jesus received this judgment, so that God’s punitive judgment, which is surely coming, now will fall only on those who reject Jesus (1 Thess 5:1–10; 2 Thess 1:5–12).
  • 1 and 2 Timothy fulfill the OT by showing that the true warfare of God’s people is not against the Amalekites and Amorites and others but against sin and Satan (1 Tim 1:18; 6:12; 2 Tim 2:3–4), a war that cannot be lost because of the Savior anticipated in the OT (2 Tim 3:15).
  • Titus fulfills the OT’s underachieved efforts to redeem a people for God who are his own possession, zealous for good works (2:11–14).
  • Philemon fulfills the OT’s insistence that love be from the heart (v. 14).
  • Hebrews fulfills the OT’s longing for a perfect priest and final sacrifice to usher in the new covenant (8:1–13).
  • James fulfills the OT’s call for obedience to the law by showing that such obedience is fulfilled in one thing—active love (1:12; 2:8–26).
  • 1 and 2 Peter fulfill the OT’s calling to Israel to be a royal priesthood and a holy nation (1 Pet 1:4–12)—a corporate fulfillment that happens only because of another fulfillment that is not only corporate but also individual, this time of Isaiah 52–53 (1 Pet 2:22–25).
  • 1, 2, and 3 John fulfill the OT by showing that through Christ we are once more, like Adam, sons of God, and now able to fulfill the OT law through love (1 John 3:1 and passim).
  • Jude fulfills the exodus in the OT by showing that ultimately is was Jesus who provided this rescue (Jude 5; cf. 1 Cor 10:4).
  • Revelation fulfills the OT by showing that Jesus has conquered our great enemy, death, which was introduced in Eden (Rev 1:18; 21:4).

Studien zum Internetkonsum von Kindern

Die Schweizer Medien haben über eine Studie über Kinder am PC bzw. Internet berichtet. Das zentrale Problem sei

aber nicht in erster Linie die grosse Verfügbarkeit, sondern «die Kombination mit der eingeschränkten Betreuung». So werden nur 11 Prozent der befragten Kinder in der Regel bei ihrer Tätigkeit am Computer von den Eltern betreut. 62 Prozent sitzen alleine vor dem Bildschirm.

Als Hauptgrund für den Aufenthalt im Internet wird die Langeweile angegeben – also eine Kompensationshandlung!

In vielen Kinderstuben schafft der Computer der Langeweile Abhilfe. 40 Prozent der befragten Schüler gaben dies als Grund an.

Ich pflichte den Herausgebern der Studie bei:

Die Eltern stehen in Sachen Aufklärung und Begleitung vor grossen Herausforderungen.

Papablog (117): Die Reise der Pinguine

Wir schauen zusammen mit den Kindern die DVD Die Reise der Pinguine an. Es ist muckmäuschen-still. Ich frage meinen Vierten hinterher, was ihm gefallen hat: “Die kleinen, kleinen Pinguine.” Doch dies ist nur die eine Seite des Films: Dass ein Pinguin tot liegen bleibt, ein Ei von den Füssen rollt und nicht mehr gewärmt wird, ein Kleines die Kälte nicht überlebt, Pinguine bei ihrem Fischgang von einem Seeleoparden angegriffen werden – solche Szenen nehmen meine Jungs (und mich) mit. Es ist nicht alles süss und herzig, denn die Schöpfung seufzt und wartet auf ihre Erlösung!

Wir wissen allerdings, dass die gesamte Schöpfung jetzt noch unter ihrem Zustand seufzt, als würde sie in Geburtswehen liegen. (Römer 8,22)

Keine Götter aus der Familie machen

Kürzlich traf ich mich mit einigen anderen Vätern und Christen, die ihre Kinder selber unterrichten. Die Message eines Vertreters aus den USA gab mir zu denken: Die Familie dürfe nicht zum Ersatzgott werden. Wie recht er hat!

Herr, es ist dir keiner gleich unter den Göttern, und niemand kann tun, was du tust. (Psalm 86,10)

Papablog (115): Vorträge für den Jüngsten

Wenn ich emotional mit meinen typischen Gesten meiner Frau etwas erzähle (einige haben schon gemunkelt, ich würde ihr Vorträge halten; sie meint jedoch, sie hätte einen kommunikativen Mann) und ich meinen siebenmonatigen Jüngsten in meinen Armen halte, blickt er mich unverwandt an. Er scheint zu merken, dass es sich um etwas Wichtiges handelt. Der Kleine bekommt den Groove eins zu eins mit.