Der fünfte Bub (69): Ich habe keine Lust.

“Ich habe keine Lust.” Ich bin telefonisch beigezogen worden. Es geht um die Lern-Unlust des Ältesten. “Was war denn die Aufgabe?” – “Ich muss zwei Sätze schreiben.” – “Ja, und?” – “Es ist zu schwierig.” – Schweigen. “Ich habe keine Lust.” (Aha.)

Christozentrische Weltanschauung

Manche Beweisführungen für den christlichen Glauben beginnen bei der Existenz Gottes. Dr. Angus J. L. Menuge, Philosophe, formuliert folgenden Einwand:

Showing that there is a divine X with attribute A does not establsih who X is, nor which of many competing religions that agree that God is A is true. For example, showing that the divine being is necessary, a first cause and the architext of the universe, does not decide beween Christianity, Islam and Judaism.

Er kehrt den Ansatz und plädiert für einen “bottom-up-Ansatz”:

If we try to build our picture of God from the top, we overlook the fact that many truths about God are either hidden from us, or when revealed, revealed as mysteries that we cannot fully comprehend.

Er geht von einer christozentrischen Weltanschauung aus, beginnend mit Christus und der biblischen Offenbarung.

Angus J. L. Menuge. The Transcendent Incarnate. J. W. Montgomery’s Defense of a Christocentric Weltanschauung. In: William Dembski. Thomas Schirrmacher. Tough-minded Christiantity. B & H Publishing Group: Nashville 2008. (92-94)

Sozialisierungsbotschaften von Kindertagesstätten

  • Du, Kind, erfährst, dass manche dich und deinesgleichen als eine zu bewältigende Masse wahrnehmen und dass andere über die Kosten, die du und deinesgleichen verursachen, stöhnen.
  • Du erfährst wenig über die Realität produktiver Arbeit und bewegst dich meist in zubereiteten Räumen, die deine Kinderrealität sind.
  • Du lernst, Dienstleistungen zu konsumieren und dich möglichst reibungslos in einem vorgegebenen Plan einzuordnen (auch den 'offenen Plan' des Immerkreativseinmüssens).
  • Du wirst abgehalten von der Begegnung mit Menschen anderer Generationen und brauchst eigentlich kaum mehr zu lernen, dass es schonungsbedürftige (z. B. ältere, behinderte, nicht gesunde) Menschen rund um dich herum gibt.
  • Du gewöhnst dich an eine überwiegende Feminisierung und Ferne von Männern im (organisierten) Kinderleben.
  • Du sollst dich abfinden mit dem, was in der Einrichtung und in ihren wenigen Extraunternehmungen draussen geschieht, und solltest ansonsten möglichst umweltabstinent sein.
  • Du sollst problemlos transportabel sein.
  • Du sollst möglichst nur dann ein Bedürfnis nach Ruhe und Intimität äussern, wenn die dir am nächsten stehenden Erwachsenen gerade Zeit haben und ebenso danach aufgelegt sind.
  • Du sollst möglichst das Beste machen aus den vielfältigen Anregungen, Sozialkontakten, Rahmenbedingungen, die alle möglichen Menschen dir jeden Tag bieten, sollst selbstständig auswählen und dich über manches Doppeldeutige und Verunsichernde hinwegsetzen.

Marianne Krug, Kindertageseinrichtungen der Neunzigerjahre: Riskanter Normalkonsum oder Chance um reichhaltigen Leben? In: Erziehen in der Risikogesellschaft. Beltz: Weinheim/Basel 1997. (113-114)

Die anglikanische Trauliturgie – die Ehe als ein heiliger Bund vor Gott

Das königliche Paar hat sich gestern in London das Ja-Wort gegeben. Was beinhaltet eigenlich die anglikanische Trauliturgie? Hier einige Ausschnitte:

We have  come together in the presence of God to witness and bless the joining together of this man and this woman in Holy Matrimony.  The bond and covenant of marriage was established by God in creation, and our Lord Jesus Christ adorned this manner of life by his presence and first miracle at a wedding in Cana of Galilee.  It signifies to us the mystery of the union between Christ and his Church, and Holy Scripture commends it to be honored among all people.

The union of husband and wife in heart, body, and mind is intended by God for their mutual joy; for the help and comfort given one another in prosperity and adversity; and, when it is God’s will, for the procreation of children and their nurture in the knowledge and love of the Lord. Therefore, marriage is not to be entered into unadvisedly or lightly, but reverently, deliberately, and in accordance with the purposes for which it was instituted by God.

Es werden wahlweise mehrere Abschnitte aus der Bibel gelesen:

Old Testament:

Genesis 1: 26-28  (Male and female he created them)
Genesis 2:4-9, 15-24  (A man cleaves to his wife and they become one flesh)
Song of Solomon 2:10-13; 8:6-7  (Many waters cannot quench love)
Tobit 8:5b-8 (New English Bible) (That she and I may grow old together) (apokryphe Stelle, Anmerkung von mir)

New Testament Epistle:
I Corinthians 13:1-13  (Love is patient and kind)
Ephesians 3:14-19  (The Father from whom every family is named)
Ephesians 5:1-2, 221-33  (Walk in love, as Christ loved us)
Colossians 312-17  (Love which binds everything together in harmony)
I John 4;7-16  (Let us love one another for love is of God)

A Gospel:
Matthew 5,1-10  (the Beatitudes)
Matthew 5:13-16  (You are the light … Let your light so shine)
Matthew 7:21, 24-29  ( Like a wise man who built his house upon the rock)
Mark 10:6-9  (They are no longer two but one)
John 15:9-12  (Love one another as I have loved you)

Appropriate Psalms are 67, 127, and 128.

Hier geht es zur Liturgie.

Erziehen in der Risikogesellschaft

Was sind die schwersten Risiken, denen Kinder der westlichen Welt heute ausgesetzt sind?

  • Dass Kinder ohne Bindungen aufwachsen. Das Bindungsbedürfnis, die wechselseitige Verstrickung ist, bei aller Kompliziertheit heutiger Beziehungen … die Voraussetzung für alles andere.
  • Dass neben dieser zentralen Bindung ein Minimum von sozialem Netz fehlt, ein zweiter Erwachsener, der unterstützt, kommentiert, kritisiert.
  • Die Hektik und die Unberechenbarkeit der familialen Lebensstile. Kinder brauchen eine andere Qualität von Zeit als Erwachsene, sie brauchen mehr Konstanz. Sie brauchen erwachsene Bezugspersonen, die nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit ans Telefon gerufen werden , die nicht ständig den Kontakt zu ihren Kindern abbrechen.
  • Kinder sind bedroht, wenn ihr Spiel bedroht ist, das heisst, wenn ihnen ihr Weg zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem, was sie erleben, was sie bedrängt, was sie an sich selbst erfahren, nicht geöffnet ist.
  • Kinder laufen heute das Risiko, dass ihnen Meinung, Stellungnahme und Partnerschaft vorenthalten werden.

Andreas Flitner, in: Erziehen in der Risikogesellschaft. Beltz: Weinheim/Basel 1997. (31-33) Flitner nimmt Bezug auf U. Bronfenbrenner. Erziehungssysteme. Kinder in den USA und der Sowjetunion. München 1973.

Wer sich öffnet, muss über neue Regeln nachdenken

Grenzen markieren eine Zeit lang den Raum – so lange, bis Kinder an Grenzen rütteln, anzeigen, dass sie andere Regeln und Rituale wünschen, oder bis Erwachsene spüren, dass gesteckte Grenzen zu erweitern, diese neu zu bestimmen sind. Das Setzen von Grenzen schliesst deren Öffnung ein, nur ein reflexionsoffenes Grenzensetzen bietet Kindern und Erziehenden Entwicklungsmöglichkeiten. (Aus: Hans-Uwe Rogge. Grenzen und Offenheit in der Erziehung, in: Erziehung in der Risikogesellschaft, Beltz: Weinheim/Basel 1997:119)

Grenzen sind nicht der Grenzen wegen da. Den Spielraum von Kindern zu erweitern, sie damit immer mehr in die Verantwortung und damit in das Erwachsenenleben hinein zu führen, das ist eine ständige Herausforderung für mich als leitender Diener der Familie.

Das wollen wir sehen – die Traumhochzeit von William und Catherine

Heute Abend habe ich mit meiner Frau Clips mit den Hochzeits-Highlights angeschaut. Gerade so aufschlussreich waren die Kommentare, wie hier die (romantisierende) Weise aus dem Blick:

William antwortet leise, aber bestimmt: «Ich will.» Dann spricht er die Worte: «Ich, William Arthur Philip Louis, nehme dich, Catherine Elizabeth, zu meiner rechtmässig angetrauten Ehefrau, ich verspreche, dich zu lieben und zu ehren von diesem Tage an, in guten wie in schlechten Zeiten; in Reichtum wie in Armut, in Krankheit wie in Gesundheit; ich will dich lieben und ehren, bis dass der Tod uns scheidet, gemäss Gottes heiligem Gesetz; dies ist mein Treueschwur.»

Auch Catherine spricht ihr Treuegelübde. Und William steckt mit seinen vor Nervosität und Rührung zitternden Fingern seiner Liebe den Ehering aus kostbarem walisischem Gold an. Und sagt die Worte: «Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau; mit meinem Körper ehre ich dich.»William und Catherine verlassen die Kirche um 13.11 Uhr als Mann und Frau. Um 14.26 dann der lang erwartete Höhepunkt: Der Prinz und seine Catherine erscheinen auf dem geschmückten Balkon des Buckingham Palace. Und küssen sich. Der Kuss ist keine Sekunde lang. Dafür folgt ein zweiter. Ein Novum in der Geschichte des britischen Königshauses. William und Catherine – ein Paar wie aus dem Märchen.

Die Sünde hinter der Sünde

Sünde und Schuld verbinden wir automatisch mit Taten.

We tend to think of sin in a very isolated, small view kind of way. We look at porn. We gossip. We cheat on our taxes. We use foul language. We eat too much. These are all actions, and usually we try and battle these sins in the realm of action. But what about the sin behind the sin?

Was aber steht dahinter? Das ist die entscheidende Frage.

What about the “why” behind the action? That’s taking the battle to another level. If we start to look deeper, we find that there is indeed sin lurking behind the physical manifestation of that sin. Many more times than not, the sin behind the sin isn’t about the will; it’s about our belief system.

Das heisst, um einige Beispiele zu nennen:

What fuels cheating on your taxes? It’s the belief that God is not, or will not, supply what we need. So we turn to financial gain.

What fuels overeating and gluttony? It’s the belief that only physical, sensory pleasure can make us happy. So we turn to cake.

What fuels the physical manifestation of looking at pornography? It’s the belief that our satisfaction cannot ultimately be found in Jesus. So we turn to pictures.

What fuels bitterness and harsh words and strife? It’s the belief that we deserve better and if we don’t stick for ourselves then no one else will. So we turn to backbiting.

Das Fazit lautet:

I’m broken. And so are you. We see the evidence of that brokenness in our actions, but it goes way deeper than that. So if we want to go on the offensive against sin, then let’s attack it at the root. That’s why the gospel, rather than the will, is the only means by which sin might be overcome.

Hier geht es zum exzellenten Post.

Die Sehnsucht nach dem ultimativen König

Hunderte von Millionen nehmen emotional an der königlichen Hochzeit teil. Weshalb? Was teckt dahinter?

The royal wedding, just one day away, will be a multi-million dollar extravaganza for the A-list of all celebrity and political A-lists. News coverage has turned frantic, filling the celebrity gossip websites and cable news programs with speculation about who will be there, what will happen, and how grand it will all be. Celebrities are even lobbying publicly for invitations, or lamenting over the lack thereof.

Along with the buzz over the wedding comes speculation about what kind of king William will be. Some have not-so-subtly hoped that Charles might abdicate so that they can zip past his checkered history and restore dignity (and more than a little glamour) to the crown.

Die Ansprüche Menschen sind erstaunlich:

It’s not enough to have a king with the proper line of succession, or with the legal right to rule; people want a good king. They want a king with some dignity, who doesn’t bare a checkered past of divorce and sex scandals. And it’s not just the king’s subjects who care. Hundreds of millions around the world will be watching tomorrow.

Mike Cosper geht dieser Sehnsucht nach. Er ortet ein Sehnen nach dem ultimativen König – Jesus.

Perhaps the obsessive reading, watching, and waiting for Friday’s wedding comes from a similar place, an emptiness inside of us that hungers for the ultimate reign of our King Jesus.

Zur Auswertung der eigenen Gefühle empfehle ich diesen Post.

Jonathan – der ewige Zweite

Der biblische Bericht von Jonathans Leben hat grosse Aktualität. Er hat mich dreierlei gelehrt:

  1. Mutig sein, wenn andere den Kopf in den Sand stecken
  2. Flagge zeigen, auch wenn der Wind in eine andere Richtung weht
  3. Zurückstehen, wenn andere vorbeiziehen

Jonathan lehrt mich, was es heisst, im Leben den zweiten Platz einzunehmen und sich damit zufriedenzugeben. Wie viele Menschen hat es gegeben, deren Lebenszweck es war, einer anderen Person zu dienen!

Der Aufsatz erschien Anfang 2011 im Magazin ethos.

Dazu passend: Bücher von Gary Inrig, die mich zu diesem Aufsatz angeregt haben