Der fünfte Bub (38): Waschabend.

Es ist Waschabend. Wir haben uns einen Abend in der Woche dafür reserviert. Die Wäsche wird in zwei Maschinen gewaschen – das meiste mit Schnellprogramm und mit wenig Waschpulver. Die ganze Wäsche wird am selben Abend aufgehängt. Es gilt die Regel: Wer hinter meinem Rücken ausschert (sprich den Freiraum ausnützt, wenn Papi und Mami beschäftigt sind), beteiligt sich an der Arbeit.

Digitale Kompetenzen

  • Social Networking: die Fähigkeit, sich in sozialen Netzwerken zurechtzufinden und sie aktiv zu nutzen, ohne seine Zeit zu vergeuden.
  • Privacy Maintenance: die Fähigkeit des sorgsamen Umgangs und Schutzes von persönlichen Daten im Internet.
  • Identitätsmanagement: der zielgerichtete und bewusste Umgang mit Identität, Anonymität und Pseudoanonymität in Computernetzwerken.
  • Creating Content: die Fähigkeit, Inhalte zu produzieren, die geeignet sind, im Internet insbesondere in Blogs, Wikis und Foren veröffentlicht zu werden.
  • Organising Content: die Fähigkeit, einen Inhalt so aufzubereiten, dass er zu einem Blog passt oder als Wiki-Eintrag genutzt werden kann etc.
  • Reusing und Repurposing: die Fähigkeit zur Wiederverwendung und Umwidmung von Inhalten.
  • Filtering und Selecting: die Fähigkeit, Filter nach eigenem Informations- oder Sicherheitsbedürfnis einstellen zu können und die Fähigkeit, Informationen klug auszuwählen.
  • Self Broadcasting: technische Fähigkeiten, die man braucht, um einen Blog aufzusetzen, zu twittern, also um eigene Inhalte im Internet zu verbreiten.

Steven Wheeler an seiner Key Note Speech der Learntec 2011 in Karlsruhe.



Die Bibel “theologisch” lesen

Justin Taylor hat auf eine hilfreiche Anleitung fürs Bibellesen – der ESV-Bibel entnommen –  hingewiesen.

Reading Scripture theologically starts from …

  1. that the Bible is a God-given guide
  2. to sinners for their salvation, and for the life of grateful godliness to which salvation calls them;
  3. that the Bible is equally the church’s handbook for worship and service; that it is a divinely inspired unity of narrative and as­sociated admonition, a kind of running commentary on the progress of God’s kingdom plan up to the establish­ing of a world-embracing, witnessing, suffering church in the decades following Christ’s ascension and the Pentecost outpouring of the Spirit; and
  4. that the incarnate Son of God himself, Jesus the Christ, crucified, risen, glorified, ministering, and coming again, is the Bible’s central focus, while the activities of God’s covenant people both before and after Christ’s appearing make up its ongoing story.

Theology is for doxology, that is, glorifying God by praise and thanks, by obedient holiness, and by laboring to extend God’s kingdom, church, and cultural influence.

3 Schlüsselfragen beim Lesen

  1. What is shown about God the Father, Son, and Holy Spirit?
  2. What is shown about the bewildering, benighted world with all its beautiful and beneficial aspects alongside those that are corrupt and cor­rupting?
  3. What is shown to guide one’s living, this day and every day?

Tun und Leben statt Theorie und blosses Wissen?

Ich habe heute erstmals Sören Kierkegaard zitiert. Ron Kubsch hat sich eingehend mit dem wichtigen Denker und Wegbereiter des Existenzialismus aus dem 19. Jahrhundert auseinander gesetzt. Ich empfehle den Aufsatz.

Schon früh lässt sich im Werk Kierkegaards das alles durchdringende Leitmotiv seines Lebens erkennen. Nicht „Theorie und bloßes Wissen, sondern Tun und Leben, nicht teilnahmslose, neutrale Objektivität, sondern Einsatz und Entscheidung“, sind seine Themen. Kierkegaard vertritt einen strengen Fideismus und hat damit die Bahnen für den europäischen Existentialismus vorgezeichnet.

Vom Sinn der Schwermut

Romano Guardini zitiert am Anfang seines Buches “Vom Sinn der Schwermut” längere Ausschnitte aus dem Werk von Sören Kierkegaard.

Das ganze Dasein ängstigt mich, von der kleinsten Mücke bis zu den Geheimnissen der Inkarnation; ganz ist es mir unerklärlich, am meisten ich selbst; das ganze Dasein ist mir verpestet, am meisten ich selbst. Gross ist mein Leid, grenzenlos; keiner kennt es, ausser Gott im Himmel, und er will mich nicht trösten; keiner kann mich trösten, ausser Gott im Himmel, und er will sich nicht erbarmen.

Vom Dichter sagt man, er rufe die Muse an, um Gedanken zu bekommen. Das ist bei mir eigentlich nie der Fall gewesen, meine Individualität versagt mir sogar, das zu verstehen; im Gegenteil, ich brauchte jeden Tag Gott, um mich des Reichtums der Gedanken zu erwehren. Wahrlich, gib einem Menschen eine solche Produktionskraft und dazu eine so schwache Gesundheit, so wird er schon beten lernen. Ich könnte mich niedersetzen und ununterbrochen Tag und Nacht und nochmal einen Tag und eine Nacht fortschreiben, da Reichtum genug da ist; dieses Kunststück habe ich jeden Augenblick machen können; kann es noch jetzt.

Denn wo ich auch war, vor aller Augen oder unter vier Augen mit dem Vertrautsten, immer war ich in Betrug gehüllt, also allein: in der Einsamkeit der Nacht konnte ich nicht mehr allein sein. Ich war allein nicht in den Urwäldern Amerikas mit ihren Schrecknissen und Gefahren, sondern allein in der Gesellschaft der schrecklichen Möglichkeiten, gegen welche auch die schrecklichste Wirklichkeit Erquickung und Linderung ist …. allein in der Sinnlosigkeit meines Daseins, ohne mich (auch wenn ich wollte) auch nur einem einzigen verständlich machen zu können – ja, was ich sage ‘einem einzigen’: es gab Zeiten, wo mir nicht das fehlte (so dass man also nicht sagen könne: ‘das fehlte bloss noch’), Zeiten, da ich mich auch mir selbst nicht verständlich machen konnte.

Guardini kommentiert:

Tief verwundbar ist ein solches Leben. (Er ist zerrissen durch) eine innere Gegensätzlichkeit der Lebenstendenzen; eine Spannung zwischen den Motiven; ein wechselseitiges Durchkreuzen der Triebe; Widersprüche in der Haltung Menschen und Dingen gegenüber, im Anspruch an die Welt und an das eigene Leben; in den Massstäben, nach denen gemessen wird.

Aus: Romano Guardini. Vom Sinn der Schwermut. Matthias-Grünewald-Verlag: Mainz 1987.

Der fünfte Bub (37): Ciao Papi.

Ich stehe im Eingang, die Arbeitsmappe in der Hand. Ich höre Schritte, mein Vierter kommt angetrabt: “Papi ciao säge.” Das sind schöne Momente. Oft erwachen beim Türgeräusch ein, zwei Jungs und wollen mich unbedingt noch verabschieden.

Der fünfte Bub (35): Nicht produziert, dankbar akzeptiert.

Der erste Tag zu Hause verlief über Erwarten gut. Eine Frau aus der Kirche bringt das Mittagessen und bleibt bis zum Zvieri. Eine wohltuende Hilfe, so positiv-bejahend! Unglaublich: Unser Jüngster hat einen Vierstunden-Rhythmus. Meine Frau kam mit den Buben z’Schlag. Die Brüder wollen ihn alle zur gleichen Zeit halten. Im Quartier blieben die Leute stehen (etwas neugierig) und beglückwünschten uns. Ich streckte meine Brust heraus und war ein wenig stolz (ein wenig nur). Ich blieb stehen und atmete tief durch: Eine solche Frau, gesunde Kinder – ich kann es nicht produzieren, nur dankbar annehmen.