Lernerlebnis Nr. 111: Arbeitsteilung am Wochenende.

Ich stosse meinen Jüngsten durchs Quartier. Es ist Sonntagmorgen, die Strassen sind leer. Neben den “Hündelern” zeigen sich einzig die Väter, die mit ihrem (einzigen) Sprössling im Kinderwagen gemächlich durch die Strassen patroullieren. Mama soll auch mal ausschlafen können. Die Arbeitsteilung unter der Woche setzt sich am Wochenende fort.

Lernerlebnis Nr. 110: Kafischnaps.

Wir fahren am Kafischnaps vorbei. Das Trendlokal ist sonntagmorgens gefüllt mit jungen und junggebliebenen trendigen Dinks (double income, no kids). Was treibt sie aus ihrer Wohnung? Ist es die fehlende Gemeinschaft? Kafischnaps als Kirchenersatz…

Die Häresien, die Menschen hinter sich lassen…

Die Häresien, die Menschen hinter sich lassen, sind ihnen am meisten verhasst.

Die Dinge, die ich am leidenschaftlichsten vertrete, sind diejenigen, denen ich am längsten widerstand und erst spät akzeptierte.

Aus: C. S. Lewis. Überrascht von Freude. Brunnen-Verlag: Giessen/Basel 2007 (5. Auflage).

Wie wir unsere Kinder provozieren können

Paulus fordert die Väter auf ihre Kinder nicht zu provozieren (Kol 3,21). Hier hat sich jemand überlegt, wie das doch geschehen kann:

– By constantly criticizing them and not encouraging them.  When they feel they can never please us enough.
– By having double standards – Do as I say, not as I do.  Expecting them to do things we don’t do, e.g. ask forgiveness, humble themselves, etc.

– By anger and harshness
– By a lack of affection
– By telling them what to do or not do without giving Biblical reasons (e.g., Do it because I said to do it, or because it’s just wrong).
– By being offended at their sin because it bothers us, not because it offends God.
– By comparing them to others (Why can’t you act like your sister?)
– By hypocrisy – acting like a Christian at church but not at home
– By embarrassing them (correcting, mocking or expressing disappointment in them in front of others)
– By always lecturing them and never listening to them
– By disciplining them for childishness or weakness, not for sin
– By failing to ask their forgiveness when we sin against them
– By pride – failing to receive humble correction from our spouses or our children when we sin.
– By self-centered reactions to their sin (How could you do this to ME?)
– By ungracious reactions to their sin (What were you thinking?  Why in the world would you do that?)
– By forgetting that we were (and are) sinners (I would NEVER have done that when I was your age).

Das ist auch mein Gebet:

May God give us gracious, gentle, humble, affectionate hearts toward our children.

Die wichtigste Aufgabe des Vaters

Tim Challies hat John MacArthur interviewt. Hier ist eine zu Herzen gehende Antwort, was die wichtigste Aufgabe eines Vaters ist:

The most important things a Christian father can do for his children are to love their mother in a Christ-like way (Ephesians 5) and to train them up in the nurture and admonition of the Lord (Ephesians 6). And the most important thing he can do for his wife is to pursue Christ, and then to love and lead her out of the overflow of his devotion for the Savior. Thus, the fundamental key for being both a good husband and father is to be a godly man—one who fervently loves the Lord and is shepherding his own heart and mind with the Word of God. And that is intensely practical. To be an effective parent and a model husband, you must be faithful in your walk with Christ. Everything else in life flows out of that. Then your leadership in the home will be marked by an attitude of humble sacrifice and selfless service. As the Spirit uses His Word to sanctify your heart, you will be able to shepherd and care for your family.

Hier geht es zum Interview.

Lernerlebnis Nr. 109: Einsteigen, bitte.

Eine junge Mutter “erklimmt” den Eingang des Busses. In der einen Hand zwängt sie den Kinderwagen an den Menschen vorbei, an der anderen hängt die süsse kleine Tochter. Einmal eingestiegen, legt sich die Kleine auf den Boden und bleibt dort regungslos liegen. (Fehler Nr. 1: In Übergängen bündeln; diese Situation ist gefährlich, denn die Kleine könnte buchstäblich “unter die Füsse” kommen.) Nach zwei Stationen fragt die Mutter: “Willst du dich hinsetzen?” (Fehler Nr. 2: So was fragt man nicht, schon gar nicht ein Kleinkind. Es wird angeordnet.) Ich blinzle der Kleinen zu und flüstere: “Wer liegt denn hier am Boden?” Die Kleine verzieht ihr Gesichtchen zu einem wundersüssen Grinsen. Was so viel bedeutet wie: Ich habe gesiegt, hast du es gesehen?

Lernerlebnis Nr. 108: Zwei Esel und eine Brücke.

So lautet der Titel eines fantastisch illustrierten Kinderbuches. Es geht um Vorurteile. Der Untertitel lautet “Muss man sich denn immer gleich streiten?” Die Bewohner zweier Dörfer bauen zuerst eine Brücke, um sich später darauf zu bekämpfen und den Übergang mit Stacheldraht zu versperren. Ausgelöst wurde dies durch … den Diebstahl eines preisgekrönten Rettichs… Sinnig und bubengerecht.

Schönheit, die auf Gott hinweist

In den letzten Wochen las ich die beiden ersten Bände von “The Essential Edwards Collection”. Die thematisch angeordnete Einführung in das Werk von Jonathan Edwards empfiehlt sich zum meditativen Lesen. In den einzelnen Abschnitten kommt Edwards länger zu Wort. Die Kapitel werden mit Impulsen für unser Leben abgerundet. Edwards fasziniert mich besonders, weil er intellektuelle Schärfe mit sensibler Wahrnehmung verbindet. So kommen Verstand und Gefühl gleichermassen zum Tragen – in einer Gott-zentrierten Perspektive.

Die Autoren fassen den zweiten Band zum Thema Schönheit so zusammen:

To study God is necessarily to study beauty; to study beauty is necessarily to study God.

The gospel does not shut down our imagination or our love for beautiful things but rahter fires and fuels them and directs them to the God who emobdies beauty. (141+143)

Ist etwas darum gut, weil es allgemein Beifall findet?

Nichts verwickelt uns nämlich in grössere Schwierigkeiten als unsere Neigung, sich nach dem Gerede der Leute zu richten, das heisst, immer das für das Beste zu halten, was allgemein Beifall findet und sich an die blosse Zahl der Beispiele zu halten, also unser Leben nicht nach Vernunftgründen, sondern nach verwandten Erscheinungen zu gestalten. Darum stürzt immer wieder einer über den anderen, und es kommt zu einer so gewaltigen Zusammenballung. Was sich bei einem grossen Volksauflauf alles abspielt, wenn ein einziges Menschenknäuel sich schiebt und drückt, keiner fallen kann, ohne seinen Nachbarn mitzureissen, die Vordersten den Nachfolgenden zum Verhängnis werden, dasselbe kannst du überall im Leben beobachten: Kein begeht für sich allein einen Irrtum, jeder ist gleicherweise Grund und Urheber fremden Irrtums. Es ist nun ausserordentlich schädlich, sich einfach seinen Vorgängern anzuschliessen. Weil es nämlich einem jeden lieber ist, etwas auf Glauben anzunehmen, als sich selbst ein Urteil über eine Sache zu bilden, kommt es nie zu einer Beurteilung unserer Lebensführung.

Aus: Seneca. Vom glücklichen Leben. Insel Verlag: Frankfurt am Main/Leipzig 1992.

Schuf Gott durch Evolution? Warum die Frage nicht nebensächlich ist.

Der bekannte Theologe R. C. Sproul nimmt Stellung zur Frage der Schöpfung. Im letzten Jahr ist die Diskussion in den USA heftig entbrannt. Sproul sagt (hier):

There are two spheres of revelation; the Bible (special revelation) and nature (general revelation). In the latter, God manifests himself through the created order. What God reveals in nature can never contradict what he reveals in Scripture, and what he reveals in Scripture can never contradict what he reveals in nature. He is the author of both forms of revelation, and God does not contradict himself.

The church has always taken the position that all truth meets at the top, and that science should never contradict Scripture. Scientific discoveries, however, can correct the theologian’s faulty understanding of Scripture, just as biblical revelation can correct faulty speculations drawn from the natural order. When the scientific consensus on a particular point is on a collision course with the unmistakable teaching of Scripture, I trust Scripture before I trust the speculations and inferences of scientists. That is consistent with the history of the church and Christianity. We believe that sacred Scripture is nothing less than the Creator’s truth revealed.

Sproul behandelt im Aufsatz die vier wichtigsten Ansätze: Lückentheorie, Tag-/Zeitaltertheorie, Framework-Hypothese und Sechs-Tage-Schöpfung.

Ein engagierter Verfechter der Sechs-Tage-Schöpfung ist Albert Mohler. Sein Kernargument (zu seinen Aufsätzen geht es hier) ist das der Weltanschauung und der Vorannahmen, die getroffen werden:

I accept without hesitation the fact that the world indeed looks old. Armed with naturalistic assumptions, I would almost assuredly come to the same conclusions as BioLogos and the evolutionary establishment, or I would at least find evolutionary arguments credible. But the most basic issue is, and has always been, that of worldview and basic presuppositions. The entire intellectual enterprise of evolution is based on naturalistic assumptions, and I do not share those presuppositions.

Dazu passend: Four Views on Creation, Evolution, and Intelligent Design