Öffentliche Religion als Religionsfreiheit

Religion findet in der Öffentlichkeit statt, das religiöse Denken der Menschen beeinflusst ihr öffentliches Handeln, und erhebliche Teile der Strukturen unserer Gesellschaft und Kultur gehen auf religiöse Überzeugungen und Grundlagen zurück. Unter all den Menschenrechten, die es so gibt, gehört das Recht der Religionsfreiheit zu denen, die am schwierigsten zu konkretisieren und in konkrete Gesetze und Kompromisse zu giessen ist. Warum?

Weil man Religion nicht auf einen bestimmten Bereich eingrenzen kann, sondern sie über die ihr anhängenden Menschen in alle Bereiche des öffentlichen Lebens wie Familie und Sexualität, Medien, Schule oder Kunst hineinreicht. Schon die Frage, was Religion eigentlich ist, beantwortet jede Religion und Kultur anders, wofür im Leben sie zuständig ist, erst recht.

Aus: Friedemann Burkhardt. Thomas Schirrmacher (Hg.) Glaube nur im Kämmerlein? VKW: Bonn 2009.

Der wirkliche Kampf findet im Denken statt

Das geistliche Leben des Christen ist in seinem Denken verankert. Der wirkliche Kampf um Menschen spielt sich deshalb in der Welt der Gedanken und Vorstellungen ab.

Es ist sinnlos, über die Liebe zu Gott zu reden, wenn wir dabei nicht begreifen, dass sie sich in der inneren Welt unserer Gedanken ereignet. Wirkliche persönliche Gemeinschaft bleibt nie äusserlich. Sie verbindet immer das Zentrum einer Person mit dem einer anderen. Das gilt z. B. für die Ehebeziehung: Wenn man nur körperlichen Kontakt hat, hat man noch keine Gemeinschaft auf einer persönlichen Ebene. Der Kontakt muss sich vielmehr bis ins Zentrum der Person erstrecken.

Aus: Francis Schaeffer. Geistliches Leben – was ist das? R. Brockhaus Verlag: Wuppertal 1975.

Passendes eBook: Hanniel Strebel. Francis Schaeffer für eine neue Generation.

Alle Menschen streben nach Glück (4)

Gott allein sei das wahre Gut, sagt Pascal.

Und rätselhaft, seit er sich von ihm abgewandt, gibt es nichts in der Welt, das nicht geeignet gewesen wäre, seinen Ort zu erfüllen. Sterne, Himmel, Erde, Elemente, Pflanzen, Kohl, Lauch, Tiere, Insekten, Kälber, Schlangen, Fieber, Pest, Krieg, Hungersnot, Laster, Ehebruch, Blutschande. Seitdem der Mensch dies wahre Gut verloren hat, konnte ihm alles und jedes das wahre Gut bedeuten…

Aus: Blaise Pascal. Pensées. Fragment 425.

Alle Menschen streben nach Glück (3)

Pascal fährt weiter, indem er das Streben nach Glück als Indiz nimmt,

dass ehemals der Menschen wirklich im Glück war, wovon uns nichts blieb als die Narbe und die völlig leere Spur, die der Mensch nutzlos mit allem, was ihn umgibt, zu erfüllen trachtet, da er von dem Ungegenwärtigen erlangen will, was er von dem Gegenwärtigen nicht erlangen kann.

Aus: Blaise Pascal. Pensées. Fragment 425.

Alle Menschen streben nach Glück (2)

Pascal stellt die These auf, dass keiner das Ziel glücklich zu werden ohne den Glauben erreicht hat.

Da uns so die Gegenwart nie befriedigt, betrügt uns die Erfahrung und führt uns von Unglück zu Unglück bis zum Tode, der sein ewiger Gipfel ist.

Aus: Blaise Pascal. Pensées. Fragment 425.

Wie Tote, die ins Leben zurückkommen

"So sollt auch ihr euch als solche ansehen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus, unserem Herrn." (Römer 6,11)

Wir sollen also aufgrund unseres Glaubens jetzt schon so leben, als seien wir allem gestorben, damit wir eine lebendige Beziehung zu Gott haben. … Wann soll das geschehen? Jetzt, in diesem Augenblick! … Wir sollen in unserem Denken und Tun jetzt so leben, als seien wir schon gestorben, im Himmel gewesen und als Auferstandene wieder zurückgekommen.

Was kann die Anerkennung der Welt einem Menschen bedeuten, der in der Gegenwart Gottes gewesen war? Was hat die Welt gegenüber den Schätzen des Reiches Gottes noch an Reichtümern zu bieten? Der Mensch strebt nach Macht, aber welche Bedeutung hat irdische Macht noch, wann man die Wirklichkeit des Himmels und die Macht Gottes gesehen hat?

Nun kann echtes geistliches Leben im biblischen Sinn entstehen. Verworfen, getötet, auferweckt: Nun sind wir bereit, in dieser Welt, in Raum und Zeit, gebraucht zu werden. Mehr noch: Nun können wir uns an dieser Welt als Geschöpfe freuen, weil auch die Welt von Gott geschaffen ist. Wir können uns daran freuen, auch wenn wir sie realistisch so sehen, wie sie seit dem Sündenfall nun einmal ist.

Aus: Francis Schaeffer. Geistliches Leben – was ist das? R. Brockhaus Verlag: Wuppertal 1975.

Passendes eBook: Hanniel Strebel. Francis Schaeffer für eine neue Generation.

Mutterliebe gegen Stress

Die Süddeutsche Zeitung berichtete von einer Untersuchung, nach der Kinder, die im achten Lebensmonat besonders warmherzig von ihrer Mutter behandelt wurden, noch 30 Jahre später davon profitieren und weniger anfällig für Stress sind.

Die Forscher um die Sozialepidemiologin Joanna Maselko bewerteten die Bindung zwischen 482 Müttern und ihren Kleinkindern während eines Entwicklungstests. Drei Jahrzehnte später wurde die emotionale Stabilität der mittlerweile Erwachsenen beurteilt. Wer besonders liebevoll von seiner Mutter betreut wurde, klagte im mittleren Alter über weniger Ängste, war seltener feindselig und aggressiv und konnte besser mit Belastungen umgehen.

Alle Menschen streben nach Glück (1)

Alle Menschen ohne Ausnahme streben danach, glücklich zu sein, wie verschiedenen die Wege auch sind, die sie einschlagen; alle haben dieses Ziel.  … Es ist der Beweggrund aller Handlungen des Menschen, selbst derer, die im Begriff stehen, sich zu erhängen.

Aus: Blaise Pascal. Pensées. Fragment 425.