Meine Zeit auf die bestmögliche Weise nutzen

Ich habe schon einmal auf sie verwiesen, hier bin ich wiederum über einen Ausschnitt gestolpert: Die 70 Vorsätze, die sich der ca. 20-jährige Jonathan Edwards selber auferlegte. Von welcher Hingabe zeugen diese Zeilen:

Indem ich mir bewusst bin, ohne Gottes Hilfe nichts tun zu können, will ich ihn doch demütig anflehen, er möge mich durch seine Gnade befähigen, diese Entschlüsse einzuhalten, sofern sie mit seinem Willen übereinstimmen, um Christi willen …

Ich bin entschlossen, nie irgendetwas zu tun, weder in seelischer noch in körperlicher Hinsicht (mag es weniger odermehr sein), was nicht der Verherrlichung Gottes dient, noch es zu dulden, wenn ich es irgendwie vermeiden kann.

Ich bin entschlossen, nie einen Augenblick Zeit zu verlieren, sondern sie auf die bestmögliche Weise zu nutzen, die mir möglich ist.

Ich bin entschlossen, mit all meiner Kraft zu leben, solange ich am Leben bin. Ich bin entschlossen, jede Woche darum zu ringen, im Glaubensleben voranzukommen und im Vergleich zur Vorwoche in der Ausübung der Barmherzigkeit zuzunehmen.

Ich bin entschlossen, niemals irgendetwas gegen irgendjemand zu sagen, es sei denn in Übereinstimmung mit dem höchsten Maßstab christlicher Ehrerbietung und Liebe zur Menschheit, ebenso in Übereinstimmung mit der tiefsten Demut, im Bewusstsein meiner eigenen Fehler und Schwächen und in Übereinstimmung mit der »Goldenen Regel«.

Ich bin entschlossen, jeden Abend, wenn ich zu Bett gehe, mich zu erforschen: Worin habe ich versagt (welche Sünde habe ich begangen), und wo habe ich mich selbst nicht verleugnet? Dies gilt auch für das Ende einer Woche, eines Monats oder eines Jahres.

Ich hörte häufig alte Leute sagen, wie sie leben würden, wenn sie noch einmal ihr Dasein auf Erden vor sich hätten: Ich bin entschlossen, genau so zu leben, wie es meiner Meinung nach meinem Wunsch entsprochen hätte – angenommen, ich würde ein hohes Alter erreichen.

Ich bin entschlossen dafür bis zum Letzten zu ringen, dass ich so handle, wie es der Fall wäre, hätte ich schon die Glückseligkeit des Himmels und die Qualen der Hölle gesehen. Ich bin entschlossen, nie nachzugeben noch im Geringsten in meinem Kampf mit meiner Verdorbenheit zu ermüden – einerlei, wie erfolglos das bleiben mag.

Ich bin entschlossen, nie etwas zu tun, vor dessen Ausführung ich mich fürchten würde, wenn ich erwartete, innerhalb einer Stunde den Schall der letzten Posaune zu hören. Möge in all meinem Reden etwas Wohlwollen enthalten sein.

Zitiert in: Iain Murray. Jonathan Edwards. CLV: Bielefeld 2011. (78)