Wer bedauert auf dem Sterbebett, dass er nicht mehr Zeit im Büro verbracht hat?

Ein guter Titel, nicht wahr? Er stammt aus dem Buch von Stephen R. Covey & A. Roger Merrill, Rebecca R. Merrill  “Der Weg zum Wesentlichen – Zeitmanagement der vierten Generation”. Das Buch fiel mir bei einem Streifzug durch ein Brockenhaus in die Hände.

Wir treffen ständig Entscheidungen über unsere Zeiteinteilung – von den Jahreszeiten bis hin zu einzelnen Momenten in unserem Leben. Mit den Konsequenzen dieser Entscheidungen müssen wir leben. Und viele von uns sind nicht gerade erbaut über diese Konsequenzen, vor allem wenn sich eine tiefe Kluft zwischen der tatsächlichen Lebenführung und den eigentlich wichtigen Lebensinhalten auftut. (15)

Als gefährlich-anregendes Lebensmuster wird die Dringlichkeitssucht beschrieben:

Die Lösung dringender und wichtiger Krisen verschafft uns ein vorübergehendes Hochgefühl. Man erwartet von uns, dass wir beschäftigt ja sogar überarbeitet sind. Es ist zu einem Statussymbol in unserer Gesellschaft geworden: Wenn wir beschäftigt sind, sind wir wichtig. Es ist geradezu peinlich für uns, zuzugeben, dass wir nicht beschäftigt sind. Aus der Geschäftigkeit beziehen wir unsere Sicherheit, und sie dient uns als Vorwand dafür, uns nicht mit den wichtigen Dingen in unserem Leben auseinanderzusetzen. (30)

Interessant ist auch die Abgrenzung ihrer Philosophie zur Religion:

Wir befassen uns nicht mit Erlösung, dem Leben nach dem Tod oder dem Ursprung dieser Prinzipien. Wir halten diese Themen für Fragen, die jeder einzelne für sich selbst klären muss. Wir beschäftigen uns nicht damit, weshalb der Nordpol existiert, woher er kommt oder wie er entstanden ist. Wir beschäftigen uns nur mit der Tatsache, dass er existiert und die Qualität unseres Lebens bestimmt. Hinweise auf diese Prinzipien tauchen in den heiligen Schriften aller grösseren Religionen auf, aber einige Facetten finden wir auch im gesprochenen und geschriebenen Wort von Philosophen, Wissenschaftlern, Königen Bauern und Heiligen aus allen Weltgegenden und Zeitaltern. Die fundamentalen Prinzipien sind von allen grossen Zivilisationen der Geschichte erkannt und anerkannt worden. (49)