Vorsicht, Bildschirm – auch wenn nicht alle Argumente hieb- und stichfest scheinen

Manfred Spitzer hat vor einigen Jahren mit seinem Buch “Vorsicht Bildschirm” für Furore gesorgt. Das “Institut für angewandte Kindermedienforschung” hat eine Rezension des Buches erstellt, das auf einige Schwachstellen des Buches hinweist. Aus dem Fazit:

Keiner wird Spitzer widersprechen, wenn er davon spricht, dass zu viel Zeit vor dem Bildschirm nicht gut sein kann – scheint irgendwie logisch. Jeder, egal ob Kind oder Erwachsener hat nur eine begrenzte Freizeit zur Verfügung, die es gilt ausgewogen zu gestalten. Deshalb kann man aber noch lange nicht sagen, dass Bildschirmmedien an sich dick, dumm und gewalttätig machen. Es hängt selbst nach dem Argumentationsmuster von Spitzer immer von der Nutzung der Geräte ab, sei es die Nutzungszeit (Dosis) oder der konsumierte Inhalt. Eine Kausalität zwischen Bildschirmmedien und Fettleibigkeit, Dummheit und Gewalt ist nicht herzustellen, auch wenn Spitzer durch seine Thesen und die Beweisliste an Studien anderes vermuten lässt.

Zum Thema “Mediennutzung” ein Leserkommentar von theoblog:

Ja, Kinder sollen lernen auch ohne Technik zu überleben. Sehe ich auch – aber im Hinblick auf „Überleben“ – wir sind nicht abhängig vom Strom und unser Leben ist nicht automatisch am Ende, wenn dies oder jenes nicht mehr funktioniert. Das ist punktuell eine sehr gute Übung. Habe ich gar nichts dagegen. Nur diese Übung zum Lebensprinzip zu machen (unter den momentanen Lebensumständen in Deutschland), das halte ich dann eher für die Ausübung eigener Ambitionen auf dem Rücken der Anderen. Es sei denn, man hätte eine direkte Legitimation aus der Schrift.