Hanniel hirnt (79-81): Warum wir mit dem “Gott liebt dich”-Slogan nicht landen

Wenn wir verstehen, dass der Säkularismus ein alternatives Glaubenssystem darstellt, müssen wir seine Hauptdogmen kennenlernen. Wenn wir diese Hausarbeit getan haben, können wir wiederum Rückschlüsse auf die Verkündigung der christlichen Botschaft ziehen.

In drei Folgen erkläre ich, weshalb die klassische Präsentation des Evangelium von einem säkular denkenden Menschen oft verkehrt dekodiert wird:

  1. Gott liebt dich. Mit diesem Slogan stossen wir keineswegs offene Türen ein. Der säkulare Mensch definiert Gott ganz anders (in der Regel sieht er ihn als unpersönliche, ihm ferne Kraft) und sich selbst als Ersatz. Unser Nachbar kommt bestens ohne ihn klar.
  2. Sünde und Entscheidung. Die Problematik wird horizontal verortet und durch Selbsterlösung (z. B. Verhaltensänderung) gelöst. Entscheid wird als Beschluss eines autonomen Konsumenten gedeutet: Für eine neue Produktlinie und auf Zeit!
  3. Wirklich ins Gespräch kommen. Wie können wir dann auf einer tieferen Ebene ins Gespräch kommen? Ich skizziere vier Voraussetzungen: 1) Eine betende Haltung der Abhängigkeit, 2) eine Art Gastfreundschaft, wie sie Europa nicht mehr kennt, 3) Die Führung an den Druckpunkt der Wirklichkeit, 4) Die Darstellung des Evangeliums, basierend auf säkularen Kategorien

Auf diese Weise erkläre ich die Botschaft. Und hier findet sich eine sprachliche und inhaltliche Alternative für das Vier-Punkte-Band.