Die Manhattan Declaration (2009), unterzeichnet von 125 orthodoxen, katholischen und evangelikalen Leitern, findet deutliche Worte zu einigen ethisch brisanten Fragen:
Eine … ‚Todeskultur’ wertet das Leben durch die Vorstellung ab, man könne auf Menschenleben verzichten, die unvollkommen, unreif oder störend sind. Wie manche in weiser Voraussicht prophezeit haben, breitet sich diese Entwertung menschlichen Lebens durch die Abtreibung auch auf andere Felder aus, zum Beispiel die Embryonenforschung und das ‚therapeutische Klonen’. Gleichzeitig wird der Lebensabend älterer und behinderter Menschen durch zunehmend lautstarke Forderungen nach legalisierter Beihilfe zum Selbstmord und zur Euthanasie bedroht. Die Eugenik mit ihrer Vorstellung von „lebensunwertem Leben“, die man samt weiteren Ungeheuerlichkeiten des Nationalsozialismus für längst begraben hielt, feiert fröhliche Urstände. Ursprünglich von abendländischen Intellektuellen in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in die Welt gesetzt, kommt sie heute eingepackt in den Schlagwörtern ‚Freiheit’, ‚Autonomie’ und ‚Selbstbestimmung’ daher.
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