Ich schreibe jedes Jahr zu Weihnachten eine Andacht. Meist verbinden sich darin Erlebtes (darum die Geschichte) und Hoffnungsvolles (darum Andacht):
Armin hat alles: Eine grosse Eigentumswohnung mit zwei Badezimmern und einer Garage, ein 528er-BMW, ein i-Phone, einen grossen Flachbildfernseher, eine Frau, zwei Kinder, ein geregeltes Einkommen, Einsitz im erweiterten Direktionskader der Bank, ein Team, zwei grössere Urlaube im Jahr. Doch Armin hat auch eine andere Seite, die er eigentlich nur dort im Pool kurz zeigte: Armin lebt mit Enttäuschungen – Kindern, die ihm über den Kopf wachsen, eine Frau, die im anderen Zimmer schläft, einem Chef, der ihm viel delegiert, ein fremdbestimmter Arbeitstag und eine lustlose Freizeit. Er träumt von einem kleinen Atelier, in dem er Trompeten bauen kann. Ist das nur gehobene Mittelstands-Depro-Stimmung?
Hier geht es zur Andacht.