Ein heikles, ja geradezu beschämendes Thema ist das der geistlichen Versorgung. Aus biblischer Sicht ist es die Pflicht des Mannes, die geistliche Versorgung der Ehefrau und der gesamten Familie sicherzustellen. Die Basis dafür ist die Pflege des eigenen geistlichen Lebens. Denn wie will ich etwas weitergeben, das ich selber nicht erworben habe?
Ich glaube, dass uns die Frauen oft geistlich voraus sind. Sie scheinen noch eher in der Lage zu sein, die geistlichen Disziplinen zu pflegen, sich für die Kinder und innerhalb der Kirche einzusetzen. Die Männer fehlen – warum nur? Darum einige unbequeme Anregungen:
- Reserviere dir täglich fixe Zeiten (es kann auch kurz sein!) für eigenes Gebet und Bibellesen.
- Übernimm die Initiative, wenn es darum geht, mit deiner Frau zu beten. Aus eigener Erfahrung weiss ich: Wenn Dinge zwischen mir und meiner Frau nicht in Ordnung gebracht sind, dann wird dieses Gebet erschwert oder sogar verunmöglicht. Rechne damit, dass um diese Zeit kämpfen musst wie kaum um eine andere. Es lohnt sich!
- Bringe immer wieder deine eigenen Themen aus der Bibel in das Gespräch mit deiner Frau ein. Wie ist ihre Sichtweise? Was fällt ihr auf? Die unterschiedlichen Blickwinkel können für beide sehr bereichernd sein.
- Schweige nicht, wenn du das Gefühl hast, dass du und/oder deine Frau geistlich unterversorgt sind. Stelle dich diesem Befund.
- Überlass deiner Frau nicht die geistliche Versorgung der Kinder. Es ist die Pflicht des Mannes im Alltag immer wieder die geistlichen Verknüpfungen herzustellen.
Bibelstellen, die mich zu diesen Schlussfolgerungen führen: 1. Petrus 3,1-7; Epheser 5,25-30, 5. Mose 6,6-9; Veranschaulichungen: 2. Mose 4,24-26 (wer realisierte es zuerst, warum Gott Mose töten wollte?); Richter 4,4-9 (wer muss von wem am Händchen gehalten werden?); Richter 13,6-10 (zu wem kommt der Engel zweimal?)
Siehe auch Die fünf Qualitäten der Liebe eines Mannes zu seiner Frau