Ich fragte unseren Gastvater, was für die Stadt Philadelphia (fünftgrösste Stadt mit 6 Millionen Einwohnern im Einzugsgebiet) die grösste Herausforderung sei. Seine Antwort war bedenkenswert: Kriminalität. Doch dies sei bloss ein Symptom, die Ursache liege tiefer. Er erzählte von den zahlreichen Alleinerziehenden. In der Regel haben sie das erste Kind von einem Mann, der sie sitzen gelassen hat. Ständig ums Überleben kämpfend, sei sie mit den Erziehung vor allem der Söhne überfordert. Diese wachsen ohne das väterliche Vorbild auf und suchen sich in der Peer und/oder in den Medien Ersatzvorbilder. Die Mütter resignieren, bekommen oft noch weitere Kinder von anderen Männern. Und so wächst eine Generation mit erheblichen sozialen Problemen heran. Die Not wird nicht wie in Europa durch staatliche Hilfe (teilweise) abgefangen. Das ist eine grosse Herausforderung für eine solche Metropole. Es ist aber auch ein Wirkungsfeld von vielen Kirchgemeinden. Im Wissen darum, dass Gott jeden Menschen in seinem Bild geschaffen hat, bieten sie jungen Menschen Möglichkeiten an, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln und für ihren eigenen Lebensunterhalt aufzukommen.