Wie können wir unseren Söhnen eine sinnvolle Alternative zur Online-Welt bieten? Hirnforscher Hüther meint, dass wir uns überlegen sollen, welche Vorteile die virtuelle gegenüber der wirklichen Welt bietet. Das Kind erfährt sich als bedeutend, wenn es “Projekte”, das heisst länger andauernde, herausfordernde, stimulierende Herausforderungen meistern muss. Zwei Projekte aus den vergangenen Monaten haben v. a. meiner Frau viel Zeit und Energie gekostet, unseren Söhnen viel Freude und Bestätigung gegeben:
- Spielplatzgestaltung: Die Baugenossenschaft beteiligte die Kinder im Sommer an mehreren Wochentagen, um im Gelände Ideen für einen grossen Spielplatz zu generieren, zu skizzieren und dann Modelle zu bauen. Nach einem Bautag kamen meine Söhne ernüchtert zurück. Sie wussten nicht, wie ein “Cowboy-Haus” wirklich aussieht. Also wurde online recherchiert und in einer Abendarbeit bauliche Veränderungen projektiert und angefertigt, die beim nächsten Treffen mitgenommen wurde. Vor einigen Tagen war Projektinformation. Befriedigt stellten meine Söhne fest, dass ihr Modell praktisch 1:1 übernommen wurde. Der Zusatzeffort hat sich gelohnt.
- CD-Aufnahme: Drei unserer Söhne haben bei einer CD-Aufnahme von Kinderliedern mitgewirkt. Die Stücke wurden über Wochen eingeübt. Erst hörten sich die Jungs die Lieder abends an und begannen mitzusingen. Die wirkliche Herausforderung waren jedoch die Proben, in denen meine Frau Wert auf den genauen Wortlaut, Singen im Takt und ohne Hintergrundmusik legte. Das verlangte den Kindern viel ab: Konzentration, Frustrationstoleranz und ein korrigiertes Bild bezüglich eigener Fähigkeiten. Zum Schluss waren sie ein Tag im Tonstudio. Heute blicken sie zufrieden auf das Projekt zurück.