Michael Schmid geht auf die Ende Zwanzig zu, hat Rechtswissenschaften studiert und trat vor kurzem seine erste volle Stelle als Jurist an. Michael verfügt über ein ausgeprägtes Gespür für Menschen. Er ist in einer christlichen Familie aufgewachsen.
1. Wie lautet dein Lebensmotto?
Mottos finde ich schwierig, weil einengend. Mehr Sätze oder Konzepte, die einen gesunden Antrieb bestärken:
- “Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun.” (Edmund Burke, 1729-1797)
- Das Pinguin-Prinzip von Eckhart von Hirschhausen.
2. Welche gesellschaftliche Aktualität bereitet dir am meisten Not?
Die Ignoranz. Auf verschiedener Ebene. Teilweise gepaart mit Faulheit. Darauf erwächst ein meiner Meinung nach gefährliches Wegsehen. Wir wissen so viel wie noch nie, und machen so wenig wie selten.
3. Was würdest du einem suchenden Menschen frisch ab Uni zum Lesen empfehlen?
Suchend in Bezug auf einen allfällig bestehenden Gott?
- Rob Bell – Velvet Elvis.
- Timothy Keller – Warum Gott.
- John Piper – Dein Leben ist einmalig.
- Henry Nouwen – Du bist der geliebte Mensch.
(In Absprache mit dem Interviewten füge ich hier eine Bemerkung ein. Rob Bell und Henry Nouwen könnte ich einem Gott fernen Menschen nicht zum Lesen empfehlen. Auch wenn sie gut auftreten bzw. schreiben, kann das nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass sie in Grundpositionen vom orthodoxen christlichen Glauben abweichen. Ich meine hier vor allem ihr Verständnis der Bibel, der Erlösung in Christus und dem stellvertretenden Sühnetod von Christus. Ich habe den Eindruck, dass Bell wie auch Nouwen vor allem in frommen Kreisen auf gute Resonanz stossen.)
4. Welchen Tipp würdest du einem Mittzwanziger, in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, mitgeben?
Dabei verweise ich auf das unter Punkt 1 erwähnte Pinguin-Prinzip des begnadeten und schaftsinnigen Kinderarztes und Komikers. E.v. Hirschhausen sagt; „Wenn man als Pinguin geboren wurde, machen auch sieben Jahre Psychotherapie aus dir in diesem Leben keine Giraffe.“ Es geht meines Erachtens auch im spirituellen, christlichen Umfeld darum, sein Element zu finden. Ebenso seinen Umgang mit Gott und dem Glauben an Ihn, der ja bei christlichem Elternhaus oft massiv vorgespurt ist.
5. Was siehst du als dein grösstes Lernfeld?
Die Dankbarkeit. Sie kann jederzeit geübt werden und aus ihr erwächst viel Erkenntnis (vice versa).