Pornorecherche als Hausaufgabe
Danke, Birgit Kelle, für diese deutlichen Worte! Es mag ja schön sein, über Vielfalt zu diskutieren. Doch wie sieht die Realität des Klassenzimmers aus?
Für alle, die immer noch daran glauben, dass Sexualkundeunterricht ja nur aufklären will, weil die Eltern eben zu verklemmt dafür sind, dass Gender Mainstreaming nur so ein Gleichheitsding von Mann und Frau ist und dass die Akzeptanz sexueller Vielfalt im Bildungsplan von Baden-Württemberg ja nur auf ein friedliches Miteinander und weniger Schimpfworte auf Schulhöfen aus ist, empfehle ich die Lektüre von Praxisbüchern, die sich schon längst an die Umsetzung gemacht haben. Während also auf der einen Seite Pädagogen und Jugendhelfer daran arbeiten, die „Generation Porno“ wieder in die Spur zu bringen, um dem Problem zu begegnen, dass Jugendliche Pornografie konsumieren, arbeiten andere daran, den Schulunterricht als Anleitung zum Experimentieren in alle Richtungen zu etablieren.
Ganz großes Kino ist das „Standardwerk“, als solches wurde es Lehrern empfohlen, aus dem renommierten wissenschaftlichen Juventa-Beltz Verlag unter dem Titel „Sexualpädagogik der Vielfalt“.
Eine echte Fundgrube, Baden-Württemberg kann sich schon mal freuen. Zielsetzung ist dort ganz im Sinne von Gender Mainstreaming die „Vervielfältigung von Sexualitäten, Identitäten und Körpern (!)“, aber auch die „Verwirrung“ und „Veruneindeutigung“ der Jugendlichen. Ziel könne auch im „Verstören, im Aufzeigen verschiedener Identitätsmöglichkeiten und im Schaffen neuer Erlebnisräume“ liegen. Erlebnisräume, ja das passt super zum Bildungsplan in Baden-Württemberg, denn die Jugendlichen sollen ja neuerdings im Internet über neue sexuelle Identitäten recherchieren, da wird sich dem ein oder anderen sicher ein großer „Erlebnisraum“ der Sexualität auftun. Nein Mama, ich guck keine Pornos, ich recherchiere Hausaufgaben. Bildung?
Pornosucht als Problem für Jugendliche
Es geht weiter mit dem gleichen Thema. 20Minuten berichtete:
Schweizer Sexualtherapeuten schlagen Alarm: Die Zahl der jungen Erwachsenen, die pornosüchtig sind, steige rasch an. Dania Schiftan vom Zentrum für interdisziplinäre Sexologie und Medizin in Zürich sagt auf Anfrage, sie berate vermehrt junge Leute, für die der Pornokonsum zum Problem geworden sei. «Viele von ihnen fragen sich: Ist es noch normal, wie viele Pornos ich schaue?» Bei manchen gehe es auch am Arbeitsplatz und unterwegs nicht mehr ohne Pornos.
Doktorspiele in der Krippe
Und gleich nochmals eine Meldung aus 20Minuten:
«Dökterlen» in der Kinderkrippe heisst auch der Verband Kinderbetreuung Kibesuisse gut. «Das Entdecken des eigenen Körpers gehört zur normalen Entwicklung eines Kindes. Das Spiel wird zugelassen und soll an einem dafür bestimmten Ort stattfinden», heisst es in ihrem Verhaltenskodex. Erwachsene würden nicht an den kindlichen Handlungen teilnehmen. Das Spiel werde unauffällig beobachtet. Eingegriffen werde nur, wenn ein Machtgefälle entstehe.