Zitat der Woche: Als ein Bischof auf dem Konzil lutherische Positionen äusserte

So weit es in meiner (begrenzten) Lese- bzw. Lebenszeit möglich ist, informiere ich mich andere Perspektiven. Das Konzil von Trient vermeldete folgendes Vorkommnis (in O’Malley, Trent, 109):

Am 6. Juli wagte es der Bischof von La Cava, Tommaso Sanfelice, vom “versklavten Willen” und von der Rechtfertigung “allein aus Glauben” zu sprechen, Begriffe, die mit Luther identifiziert wurden. Nach einer weiteren Intervention am 17. Juli hörte er Dionisio de Zanettini, den Franziskanerbischof von Chironissa und Melopotamos, sagen, er sei “entweder ein Bube oder ein Narr”. Dies war der Auslöser für einen der berühmtesten Vorfälle des gesamten Konzils. Als Sanfelice ihn kurz darauf von Angesicht zu Angesicht konfrontierte, wiederholte Zanettini die Beleidigung. Daraufhin packte ihn Sanfelice wütend und schüttelte ihn heftig, woraufhin Zanettini vor aller Augen rief: “Ich habe gesagt, dass der Bischof von La Cava entweder ein Schurke oder ein Narr ist, und ich werde es beweisen.” Die Kameraden zogen die beiden Männer auseinander, und der Anschein von Ordnung wurde wiederhergestellt.

Hier geht es zu einem interessanten Podcast (42 Minuten) zum Konzil. O’Malley wird darin übrigens zitiert.