Boris Giesbrecht predigte (hier, 38 Minuten) sehr eindrücklich zur Geschichte Abrahams und Hagars (Genesis 16). Einige Zitate:
Moment 1 // Die Art der Leihmutterschaft hätte damals mit folgenden Argumenten problemlos begründet werden können:
- Es hat doch schon so lange gedauert; jetzt muss doch jemand etwas tun.
- Jeder macht das doch so (damals gängige Praxis)
- Gott hat nie gesagt, dass Sarai die Mutter werden sollte.
- Es geht nicht um Lust, sondern um die Verheissung von Nachkommenschaft.
- Das war ja gar nicht meine Idee.
- Für alle Beteiligten ist es völlig in Ordnung.
Moment 2 // Die Abkürzung funktionierte anscheinend. Doch der Autor macht durch den (hebräischen) Wortlaut in 16,3-4 deutlich, der an den Bericht des Sündenfalls anklingt, dass etwas nicht stimmte. Und: Am Ende waren alle festgefahren. Sünde scheint Freiheiten zu bieten, doch am Ende landen wir alle in einer Sackgasse. Alle sind Täter und Opfer zugleich.
- Hagar macht ihre Herrin verächtlich.
- Sarai beschwerte sich bei ihrem Mann.
- Abraham wies die Verantwortung von sich..
Moment 3 // Beim Warten geht es nicht um die Unterscheidung zwischen aktiv und passiv. Es geht um glaubendes Warten! Abraham und Sarai handelten nach dem Wahlspruch “Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.” Abraham ist nicht der Held, doch die Verheissung löste sich dennoch nicht auf. Jesus wurde ebenfalls eine Abkürzung angeboten, die Er jedoch nicht annahm. Er lebte das perfekte Leben, um für Sünder wie Abraham und mich in den Tod zu gehen.
Moment 4 // Bei Hagar traf ein, was wir mit dem geflügelten Wort zusammenfassen: Den letzten beissen die Hunde. Es traf die ausländische Dienerin, die dazu noch schwanger war. Vielleicht sagst du auch: “Am liebsten würde ich davonrennen.” Es gibt jemanden, der dich in deiner Sackgasse sieht! Abraham und Sarai suchten Hagar nicht; bei Lot war Abraham sofort auf den Beinen und holte ihn unter Lebensgefahr aus der Gefangenschaft. Bei Hagar schien die Sache erledigt. Der Engel des Herrn selbst machte sich auf den Weg und sucht die ägyptische Magd. Sie wird zum ersten Mal mit Namen angesprochen – wie Abram und Sarai nie taten.