Predigt: Mutig entscheiden

Kommenden Sonntag werde ich zum Thema “Mutig entscheiden – wie wir von Optionen entlastet werden” predigen. Ich gehe dabei vom gesellschaftlichen Hintergrund der Babyboomer (konsumgewohnt) und ihrer Kinder und Enkelkinder (entscheidungsschwach) aus.

Die „Multioptionsgesellschaft“ hat Generationen an entscheidungsschwachen Menschen hervorgebracht: Ist es der Mann fürs Leben? Ist es diese oder jene Ausbildung? Dieser oder jener Urlaub? Diese oder jene Stelle? Diese oder jene Wohnung? Oder noch viel banaler: Diese oder jene Party? Dieser oder jener Film? Dieses oder jenes Joghurt? Wenn du dir mal überlegst, wie oft du solche Entscheidungen treffen willst oder musst, wirst du mit mir feststellen: Es geht sehr viel Zeit für Entscheidungen drauf.

Ich skizziere nun drei Prinzipien eines erneuerten Lebensstils, der an Gottes Prinzipien ausgerichtet ist: Zuerst das Vertrauen in Gottes souveränen Willen, zweitens der Gehorsam gegenüber seinem moralischen Willen; als Folge daraus drittens den Mut, auch unangenehme Entscheidungen zügig zu fällen.

Wenn sich die Ehepartner die Türklinken in die Hand geben

Sie arbeitet unter Tag, er hat Spät- oder Nachtdienst. Wenn sie nach Hause kommt, geht er in den Männerabend. Wenn er nach Hause kommt, geht sie ins Fitness. Wenn sie ihre Weiterbildung beendet hat, beginnt er seine nächste. Wenn er in den Gottesdienst geht, schläft sie aus. Wenn sie joggen geht, setzt er sich vor den Fernseher.

Verwundert reibe ich mir die Augen. Und ich entscheide mich immer wieder für anderes: Ich begleite meine Frau auf einer Einkaufstour – “nur” um mit ihr zusammen zu sein. Ich diskutiere mit ihr – auf Kosten des (oft knappen) Schlafs. Wir befreien uns von Programmen, um zusammen Zeit zu verbringen. Und ich gehe gerne in die Kinderhüte, um den Gottesdienst dort zu feiern. Der Grund? Ich habe die beste Frau der Welt. Ich habe sie nicht verdient. Sie ist ein Geschenk Gottes (siehe Sprüche 18).

Eine komplexe Situation auf Papier bringen

Manchmal hilft es, eine komplexe Situation strukturiert darzustellen. Das Thomann-Schema bietet eine gute Hilfestellung.

  1. Was ist die Überschrift?
  2. In welchem systemischen Kontext steht die Situation?
  3. Was ist mein Anliegen?
  4. Was ist eine Schlüsselsituation, die mir sofort in den Sinn kommt, wenn ich an die Fragestellung denke?
  5. Wie geht es mir mit diesem schwierigen Gespräch?

Konflikte konstruktiv angehen

Beruflich war ich in letzter Zeit immer wieder mit dem Thema Konflikte konfrontiert. Hier einige Aufsätze, Modelle und Bücher, die Anhaltspunkte für Analyse und Problemlösung von Konflikten geben können:

  1. Die wichtigste Frage: Was treibt mich im Konflikt? David Powlison hat einen guten Aufsatz dazu geschrieben.
  2. Sei dir bewusst, dass du Feinde hast und haben wirst. Sie stammen oft aus dem nächsten Umfeld. Mehr darüber schreibt Edward Welch in seinem Buch “Befreit leben – von Menschenfurcht zur Gottesfurcht”
  3. Zu den Rollenwechseln innerhalb eines Konfliktverlaufs: Das Dramadreieck
  4. Zu der Rollenvielfalt, wenn zwei Personen miteinander kommunzieren: Das Rollenwelten-Modell
  5. Zu den Grundstrebungen, die sich in Konflikten verstärkt zeigen können: Das Riemann-Thomann-Modell
  6. Zu den Abweichungen von Fremd- und Selbstbild in Konflikten
  7. Auf meiner Einkaufsliste: Handbuch für Friedensstifter: Konflikte lösen auf biblische Weise

Wenn du die Kirche (oder den Arbeitsplatz) wechselst

Kevin DeYoung gibt einige hilfreiche Hinweise für das Verlassen einer (Kirch-)Gemeinde. Das gleiche könnte man auf den Wechsel des Arbeitsplatzes anwenden.

  1. Sei gnädig mit den anderen.
  2. Sag der Gemeinde und vor allem dem Pastor, dass du gehst.
  3. Setze dich bis zum Schluss ein – lass dein Engagement nicht langsam auslaufen.
  4. Beantworte kurz und ehrliche die Frage nach den Gründen – ohne zu lästern oder zu lügen.
  5. Überlege dir ein verbindliches Vorgehen für die Zeit danach. Lass dich nicht über Monate und Jahre treiben.
  6. Breche nicht alle Brücken ab.
  7. Bete für die anderen und bitte sie, für dich zu beten.

Warum sich ein Theologe mit der Philosphiegeschichte herumschlug

James T. Dennison Jr. schreibt in seinem biografischen Essay “Geerhardus Vos: Between Two Worlds” über den Theologen Vos (1861-1949):

Yet this Geerhardus Vos is best known to us for his biblical exegesis and biblical theology. How is it that in his Ph. D. program, he spends long hours in lectures on the history of philosophy? Because Vos understood, as few students today understand, that every intellectual movement is undergirded by philosophy. Even Old Testament, New Testament, and Pauline Theology of the late nineteenth century was driven by philosophy. … that is why when we read Vos, we are reading a man who understands—understands the critics and unmasks their presuppositions by reducing their systems to the horizontal plane, above which no critical approach can rise. And, I may add, Vos unmasks the agenda of conservative systems—even fundamentalistic and broad evangelical moralism—which imitates liberalism by reducing the Biblical text to the horizontal.

Schlüsselerlebnisse mit Kindern (10): Väter, entmutigt eure Kinder nicht!

Wie können wir Väter unsere Kinder entmutigen? Martin Lloyd-Jones konkretisiert (ausführlicher siehe hier):

  1. Die erste Aufgabe des Vaters ist Selbst-Kontrolle.
  2. Keine launische Führung – ein Tag geht alles durch, am nächsten wird nichts stehen gelassen
  3. Unwille, auf Hintergründe und Erklärungen des Kindes einzugehen
  4. Kein Egoismus – das Kind ist nicht zu „Gebrauch“ oder zum Vergnügen der Eltern da
  5. Keine Disziplinierung um der Disziplinierung willen
  6. Keine übermässigen, unverhältnismässigen Sanktionen
  7. Fortschritte und Wachstum des Kindes ignorieren