Missionarische Aktivitäten und Menschenrechte

Im November 2009 sind die Grundregeln der Oslo Koalition zur Mission erschienen. Die Erklärung wurde von einem norwegischen Universitätsinstitut in Kooperation mit Repräsentanten von Gemeinden und nichtchristlichen Religionen in Norwegen entwickelt und versucht die Dinge zu klären, bei denen die Römisch-katholische Kirche, der Weltkirchenrat und die Weltweite Evangelische Allianz versuchen, eine Einigung in der christlichen Tradition zu entwickeln. Hier sind einige Kostproben:

  • Glaube soll ethisch kommuniziert werden:

Making truth claims is inherent in missionary activities, but the presentation of these should take into consideration the feelings of others. Hostility and ridicule are unacceptable,  but well-reasoned, persuasive critique should never be so.

  • Die transkulturelle Kommunikation erfordert besonderes Fingerspitzengefühl – z. B. in Bezug auf die Übernahme von Terminologie, Ritualen und Gebräuchen:

The missionary organisation should be careful in adopting terminology, rituals and customs from other religions, so as not to create misunderstandings about its identity. It should not attempt to achieve acceptance through adopting the outward appearance of other religions.

  •  Wenn missionarische Aktivitäten mit Ausbildung verknüpft ist, soll dies transparent gemacht werden:

When providing education for others, religious organisations should be transparent about their religious affiliation and/or objectives.

  • Eltern werden informiert:

As a general rule, missionary activities should not be directed at minors without informed, explicit and voluntary consent by the children themselves and their parents/guardians.

  •  Materielle Zuwendung soll nicht mit Zwang zur Teilnahme religiöser Aktivitäten verbunden werden:

Charity should be given without any explicit or implicit religious obligations upon the part of the recipient, e.g. demands for participation in the religious activities of the donor community or for expressing acceptance of its religion.

Thomas K. Johnson, Mitglied des akademischen Beirats des IIRF (www.iirf.eu) begründet, warum er die Erklärung begrüsst:

Sie spricht das Geheimnis unseres Menschseins an: eine enorme wiedergespiegelte Würde gemischt mit der Tragödie unserer gefallenen Lage, die es von uns erfordert, uns voreinander zu beschützen. Es sollte unser Ziel werden, dass jede Person frei erwägen kann, welche Antwort auf die tiefsten Fragen unserer Existenz am überzeugendsten ist, ohne unangemessenen Druck oder Manipulation. Wenn solch ein Ziel auch nur auf eine winzige Weise erreicht wird, dann wird Glaube authentischer und die Gesellschaft humaner sein.

Hier geht es zur Osloer Erklärung.