Es gibt einen wunderschönen Wechsel im 3. Kapitel der Klagelieder. Die ersten 10 Verse muten wie ein Stakkato an: Er hat, er hat, er hat, er hat. Gott als Richter hat Juda und damit auch Jeremia in eine grosse Krise gestürzt. Auch wenn dieser die Krise über Jahre angekündigt hatte, traf es ihn der ganzen Linie hart.
Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht. Er hat seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag für Tag. Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal umgeben. Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind. Er hat mich ummauert, dass ich nicht herauskann, und mich in harte Fesseln gelegt. (Klagelieder 3,2-7)
Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir’s. Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch: Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage. (3,20-27)