Hansjörg Forster, Leiter der Ehe- und Familienarbeit von Campus Schweiz, wurde von idea zu Heirat und Scheidung interviewt. Ein Ausschnitt:
Man wird den Eindruck nicht los, auch unter Christen werde schneller geschieden.
Das ist auf jeden Fall so. Mittlerweile gibt es nur noch kleine Unterschiede. Vielleicht verstreicht zwischen Auseinanderleben und Scheidung etwas mehr Zeit, weil die letzte Konsequenz gescheut wird. Doch Scheidungen kommen unter Christen bald gleich häufig vor.
Warum sind christliche Ehen nicht resistenter?
In erster Linie geht es darum, ob eine Ehe aus dem Geist Gottes oder aus der eigenen Kraft gelebt wird. Auch Christen kultivieren heute vielfach ihren eigenen Gestaltungswillen. Christliche Gemeinden müssten jungen Paaren vermehrt helfen, aus dem Geist Gottes zu leben. Zudem sind auch Christen Kinder unserer Zeit und vielfach diesseitsorientiert. Ihr Glück ist nicht auf die Ewigkeit ausgerichtet, sondern will sofort erlebt werden.
Warum scheitern selbst Ehen von freikirchlichen Leitungspersonen zunehmend?
Die Gründe sind vielfältig. Eine grosse Rolle spielen wohl überhöhte Ideale. Vielfach sind die Gründe aber auch vergleichbar mit nichtchristlichen Paaren: Druck und Stress im Leben, mangelnde Kommunikation.