Vorab: Wir sind als Eltern nicht dafür verantwortlich, unseren Kindern ein lückenloses 24-Stunden-Programm zu bieten. Langeweile gehört zum Alltag. Auf der anderen Seite sehe ich die Verantwortung der Eltern darin, sinnvollen Ersatz für die ständig verfügbare Online-Welt, sei es der konventionelle Fernseher, Gamekonsole oder Social Media zu bieten. Unsere Kinder hatten in den letzten Wochen zwei Projekte, welche mein Ordnungsbedürfnis zwar strapazierten, ihnen jedoch sehr viel Befriedigung gab:
Sie holten von der Liegenschaftenverwaltung grosse Kartons, welche sie zu Häusern umgestalteten. Fenster und Türen wurden eingeschnitten, Aussfassade bemalt, die Innenseite mit Karten und Zeichnungen behängt. Im Häuschen drin wurden Decken auf den Boden gelegt, Schemel und Lampe installiert, Schreigerät und Papier bereit gelegt. Und schon hatten die Kinder ihre eigene 3-D-Welt, ein kleines Dorf gar.
In der Umgebung lag von einem Umbau her Holz herum. Dieses Holz schleppten die Kinder eifrig herbei, wuschen es in der Waschküche, bis es sauber war. Voller Stolz zeigten sie mir ihre Schätze – Hartholz von der besten Qualität. Die einzelnen Stücke wurden sorgfältig geschliffen. Auf den einzelnen Stücken konnten nun Worte eingebrannt werden, die als Elemente für gute Spiele in den Einsatz kommen werden: “Privatdetektiv”, “Polizeistation” etc.